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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Melange. Das zimtartige Pulver wurde ihm ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt. Auf Lippen und Zunge spürte er die brennende Substanz, und er schloss vor Ekstase die Augen. Bereits eine so geringe Menge – weniger als eine Prise – genügte heutzutage, um sich davon ein Haus auf einer Kolonialwelt zu kaufen! Der Tleilaxu spürte, wie neue Energie seinen kränklichen Körper durchströmte. Edrik würde ihm bestimmt nicht dieses bisschen Melange missgönnen, das ihm half, wieder klar zu denken.
    Normalerweise lebten die Tleilaxu-Meister in immer neuen Körpern und erlangten durch die Gholas eine Form von Unsterblichkeit. Der Große Glaube hatte sie Geduld und die Fähigkeit zur Langzeitplanung gelehrt. Hatte nicht Gottes Bote selbst dreieinhalb Jahrtausende lang gelebt? Doch Waffs Wachstum im Axolotl-Tank war durch verbotene Techniken beschleunigt worden. Die Zellen seines Körpers verbrannten schneller als unter normalen Umständen, sodass er in nur wenigen Jahren von der Kindheit zur Reife gelangt war. Waffs Gedächtnisrekonstruktion war unvollständig gewesen und hatte nur Fragmente seiner früheren Leben und seiner Erfahrung zurückgebracht.
    Auf der Flucht vor den Geehrten Matres war Waff gezwungen gewesen, sich in die Obhut der Navigatoren zu begeben. Schließlich hatten Edrik und seine Gefährten die finanziellen Mittel beigesteuert, damit er überhaupt als Ghola wiederbelebt werden konnte. Warum sollte er also nicht bei ihnen um Asyl ersuchen? Obwohl der kleine Mann sich nicht erinnerte, wie man Melange in Axolotl-Tanks herstellte, behauptete er, das Unmögliche bewerkstelligen zu können – er würde die angeblich ausgestorbenen Sandwürmer zurückbringen. Eine wesentlich spektakulärere und dringender benötigte Lösung.
    Im isolierten Labor an Bord des Heighliners hatte Edrik ihm alle Forschungsinstrumente, technischen Systeme und Genproben zur Verfügung gestellt, die er nach menschlichem Ermessen brauchte. Waff tat, was die Navigatoren von ihm verlangten. Die Rekonstruktion der großartigen Würmer, die auf Rakis ausgerottet worden waren, ermöglichte ihm die Verwirklichung gleich zweier Ziele: die Herstellung von Gewürz und die Wiederauferstehung seines Propheten.
    Ich muss es schaffen! Ein Scheitern kommt nicht in Frage.
    Angesichts seiner beschleunigten körperlichen Entwicklung würde Waff nur noch für kurze Zeit in bester Verfassung sein, was seine Gesundheit und seine geistige Klarheit betraf. Bevor die unvermeidliche schnelle Degeneration einsetzte, musste er noch sehr viel leisten. Die gewaltige Verantwortung trieb ihn an.
    Konzentriere dich!
    Er stieg auf einen Hocker und lugte in einen Tank aus Plazwänden, der mit Originalsand von Rakis gefüllt war. Der Wüstenplanet. Aufgrund der religiösen Bedeutung des Planeten begnügten sich Pilger, die sich die interstellare Reise nicht leisten konnten, mit Reliquien, Steintrümmern von Muad'dibs Palast oder aus Gewürzfasern gewobenen Stofffetzen, die mit den Weisheiten Letos II. bestickt waren. Selbst die ärmsten der frommen Anhänger wollten eine Probe vom Rakis-Sand, um damit die Fingerspitzen zu bestäuben und sich vorzustellen, dem Zerlegten Gott näher zu sein. Die Navigatoren hatten mehrere hundert Kubikmeter echten Sandes vom Wüstenplaneten erworben. Obwohl es zweifelhaft war, dass der Ursprung der Sandkörner irgendeinen Einfluss auf die Sandwurmexperimente hatte, zog Waff es vor, möglichst viele potenzielle Störfaktoren zu eliminieren.
    Er beugte sich über den offenen Tank, sammelte Speichel in der Mundhöhle und ließ einen Tropfen in den weichen Sand fallen. Wie Piranhas in einem Aquarium rührte sich etwas unter der Oberfläche und schlängelte sich auf die plötzlich aufgetauchte Feuchtigkeit zu. An einem anderen Ort vor langer Zeit war Spucken – die Opferung eigener Körperflüssigkeit – unter den Fremen ein Zeichen von Respekt gewesen. Waff benutzte es nun, um die Sandforellen ans Licht zu locken.
    Kleine Bringer. Sandforellen, die weitaus kostbarer waren als der Sand vom Wüstenplaneten.
    Vor Jahren hatte die Gilde ein geheimes Schiff der Bene Gesserit abgefangen, das im Frachtraum Sandforellen transportiert hatte. Als sich die Hexen an Bord geweigert hatten, über ihre Mission zu reden, waren alle getötet und die Sandforellen konfisziert worden, und auf Ordensburg wusste niemand, was geschehen war.
    Als Waff erfahren hatte, dass die Gilde ein paar der unausgereiften Sandwurmlarven besaß,

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