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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dann, als er am Boden kauerte, spürte Waff ein Zittern, das von tief unter der Oberfläche kam. Die Erschütterungen wurden stärker. Er blinzelte und blickte voller Verwunderung auf. Der letzte sterbende Wurm zuckte, als würde auch er spüren, dass etwas Bedeutungsvolles geschah.
    Ein donnerndes Krachen fuhr durch die dünne Luft, und ein Riss tat sich auf im verglasten Sand. Waff rappelte sich auf und starrte verständnislos auf die Zickzacklinie, die sich rasend schnell verlängerte und weitete.
    Immer mehr Spalten öffneten sich im Boden, wie in einer Panzerplazscheibe, die einen kräftigen Schlag erhalten hatte. Die Dünen wölbten sich auf, als sich etwas von unten heraufschob.
    Waff taumelte zurück. Zu seinen Füßen rührte sich der letzte erschlaffte Sandwurm, als wollte er den Tleilaxu-Meister warnen, dass das Ende seiner Tage unmittelbar bevorstehe – und dass auch er nun sterben würde.
    Eine Abfolge von Explosionen brach wie Sandgeysire aus den Tiefen unter den Dünen. Die Risse öffneten sich noch weiter und ließen Umrisse erkennen, die sich im Untergrund bewegten. Wie in einem Wachtraum sah Waff riesige Segmente, die mit Sand und Gestein verkrustet waren, Giganten, die sich in Sandfontänen erhoben.
    Sandwürmer. Echte Sandwürmer – Monster von der Größe, wie sie die Wüste in den Tagen durchstreift hatten, als diese Welt noch Arrakis genannt wurde. Die Wiedergeburt einer Legende!
    Waff stand gebannt da, konnte nicht fassen, was er sah, und war dennoch von Ehrfurcht und Hoffnung erfüllt statt von Furcht. Waren es Überlebende oder Nachkommen der ursprünglichen Würmer? Wie konnten sie den Holocaust überlebt haben?
    »Prophet, du bist zurückgekehrt!« Zunächst sah er fünf der gigantischen Sandwürmer, dann tauchte gleichzeitig ein ganzes Dutzend auf. Überall um ihn herum brachte der aufgebrochene Boden immer mehr von ihnen hervor. Es waren Hunderte! Die tote Welt war mit einem Mal wie ein riesiges Ei, dessen Schale barst und die Jungen freigab.
    Nachdem sie sich aus ihrem unterirdischen Nest befreit hatten, bewegten sich die Sandwürmer auf das ferne Lager in den Ruinen von Keen zu. Waff vermutete, dass sie Guriff und seine Prospektoren sowie die Gildenmänner verschlingen würden.
    Die Sandwürmer würden Rakis zurückerobern.
    Waff wankte ekstatisch und hob die Hände in ehrfürchtiger Freude. »Mein ruhmreicher Prophet, ich bin hier!« Gottes Bote war so groß, dass sich der Tleilaxu wie ein winziges Staubkorn vorkam, der kaum der Beachtung würdig war.
    Seine Zuversicht wuchs in ungeahnte Höhen, und er erkannte nun, dass seine unbedeutenden Bemühungen auf Rakis von Anfang an gar keine Rolle gespielt hatten. Ganz gleich, wie sehr er sich mit den Sandforellen abgemüht hatte, um die toten Dünen mit einer verbesserten Variante zu beleben – Gott hatte seine eigenen Pläne gehabt, wie immer. Er zeigte den Weg, indem er Leben im Überfluss hervorbrachte, wie die wortlose Offenbarung des s'tori.
    Und Waff erkannte, was ihm die ganze Zeit hätte klar sein müssen, was alle Tleilaxu hätten einsehen müssen: Wenn jeder einzelne der Sandwürmer, die dem Körper des Gottkaisers Leto II. entstammten, tatsächlich eine Perle des Propheten in sich trug, mussten die Würmer selbst alles vorhersehen können! Sie mussten von der Ankunft der Geehrten Matres und der bevorstehenden Verwüstung von Rakis gewusst haben!
    Er klatschte begeistert in die Hände. Natürlich! Die großen Würmer hatten die schrecklichen Auslöscher vorhergesehen. Weil sich die Oberfläche von Rakis in eine verkohlte Kruste verwandeln würde, hatten sich einige Sandwürmer von der Vision des Gottkaisers leiten lassen, sich tief vergraben und sich in einer Schutzhülle eingekapselt, vielleicht viele Kilometer unter den Dünen. Weit weg von den schlimmsten Auswirkungen der Vernichtung.
    Diese Welt kann sich allein regenerieren, erkannte Waff.
    Die arroganten Menschen hatten hier immer nur Schaden angerichtet. Als unberührter Wüstenplanet war Rakis so gewesen, wie er es hätte sein sollen, bis er durch menschlichen Stolz und Ehrgeiz einer Terraformung unterzogen worden war. Die Bemühungen, diese Welt zu »verbessern«, hatten zur scheinbaren Ausrottung der großen Würmer geführt, bis sie aus dem sterbenden Leto II. neu entstanden waren. Worauf Menschen – in diesem Fall die Geehrten Matres – das Ökosystem erneut ausgelöscht hatten.
    Rakis war geschlagen, zertrampelt und vergewaltigt worden ... doch schließlich

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