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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dreihundertachtundzwanzig Millionen Menschen.«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Kiria.
    Janess verschränkte die Finger, als wollte sie aus ihrem eigenen Griff Kraft gewinnen. »Eine unserer Sheeanas war auf Jhibraith. Als die Gilde den Planeten unter Quarantäne stellte, sprach die Prophetin immer wieder zu den Menschen, während sich die Seuche ausbreitete. Sie wussten, dass sie alle sterben würden. Sie wussten, dass die Streitmacht der Denkmaschinen zu ihnen unterwegs war. Aber sie überzeugte sie, dass sie als Helden sterben sollten, wenn sie ohnehin sterben mussten.«
    »Aber wie konnten sie kämpfen, wenn die Gildenschiffe bereits abgezogen waren?«, fragte Kiria skeptisch. »Haben sie Steine geworfen?«
    »Jhibraith verfügte über ein paar eigene Fregatten, Frachtschiffe und Transportshuttles, von denen keins mit Holtzman-Triebwerken oder Nicht-Feldern ausgestattet war. Während die Menschen von der Seuche dahingerafft wurden, stellten die Überlebenden eilig eine eigene militärische Streitmacht zusammen, die Omnius Widerstand leisten sollte.« Sie verzog ihre Lippen zu einem kalten Lächeln, während sie mit ihrem Bericht fortfuhr.
    »Unsere falsche Sheeana war wie ein Dämon. Es steht fest, dass sie fünf Tage lang nicht geschlafen hat, weil sie pausenlos in immer neuen Städten und vor anderen Fabriken auftrat, die Bürger mobilisierte und sie dazu antrieb, notfalls zu ihren Sammelstellen zu kriechen. Niemand kümmerte sich noch um Quarantänevorschriften, weil sowieso schon jeder infiziert war. Die Menschen starben in den Fabriken, und ihre Leichen wurden hinausgetragen und zu Massengräbern oder riesigen Scheiterhaufen getragen. Sofort übernahmen andere ihre Arbeitsplätze. Auch als die feindliche Flotte die Welt bereits umzingelt hatte, gönnten sich die Menschen keine Ruhe. Dann tauchte unsere Sheeana auf.« Janess blickte sich am Tisch um und senkte die Stimme. »Später erfuhr ich aus einer codierten Bene-Gesserit-Mitteilung, dass unsere Prophetin an der Seuche gestorben war.«
    Murbella war verblüfft. »Sie ist gestorben? Wie kann das sein? Jede Ehrwürdige Mutter weiß, wie man sich gegen eine Infektion wehrt.«
    »Dazu sind große Konzentration und erhebliche körperliche Kraftreserven nötig. Unsere Sheeana hatte ihre Energie völlig aufgebraucht. Wenn sie sich ein oder zwei Tage lang ausgeruht hätte, wäre sie wieder zu Kräften gekommen und hätte die Krankheit unschädlich machen können. Aber sie schuftete unbeirrt weiter und verwandte auch ihre allerletzten Kräfte auf ihre Mission. Sie wusste, dass Jhibraith dem Untergang geweiht war, dass die Invasionsarmee der Maschinen sie töten würde, wenn es die Seuche nicht tat. Also ließ Sheeana keinen Augenblick lang in ihren Bemühungen nach.«
    Die alte Accadia nickte. »Sie hat die Menschen zu fanatischer Leidenschaft angestachelt. Zweifellos erkannte sie, dass sie den Mut verlieren würden, wenn die Prophetin vor ihren Augen schwach wurde und starb. Es war klug von ihr, sich zuvor aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.«
    Janess' mattes Lächeln verriet ehrliche Bewunderung. »Sobald sie die eindeutigen Symptome bemerkte, wandte sich Sheeana mit einer letzten großen Rede an die Menschen und sagte ihnen, dass sie nun ihre Himmelfahrt antreten würde. Dann isolierte sie sich und starb allein, damit niemand sah, wie die schreckliche Seuche sie dahinraffte.«
    »Eine wunderbare tapfere Geschichte für das historische Archiv.« Accadia schürzte die runzligen Lippen. »Wir werden ihr Opfer niemals vergessen.«
    »Falls in Zukunft noch irgendjemand historische Aufzeichnungen liest«, murmelte Kiria.
    »Und wie ging der Kampf um Jhibraith weiter?«, fragte Murbella. »Haben die Menschen sich verteidigt?«
    »Als der Feind anrückte, kämpften die Menschen wie die legendären Berserker, bis zum letzten Mann und zur letzten Frau. Nichts konnte sie aufhalten. Sie warfen sich dem Feind mit allen Schiffen entgegen, die sie hatten. Die Besatzung bestand aus Großvätern, Jugendlichen, Müttern, Ehemännern und sogar Verbrechern, die man aus den Gefängnissen entlassen hatte. Alle kämpften und starben als tapfere Helden. Ihre Entschlossenheit brachte den Vormarsch der Maschinen ins Stocken. Selbst ohne regulär organisiertes Militär gelang es den Bewohnern von Jhibraith, über eintausend feindliche Schiffe zu vernichten.«
    Die Realität ließ Murbellas Stimme eiskalt werden. »Meine Begeisterung wird durch das Wissen gemäßigt, dass die

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