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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Soweit ich weiß, sind ihre Mimikrifähigkeiten perfekt.«
    »Nichts ist perfekt«, sagte Murbella. »Selbst Denkmaschinen haben Fehler.«
    Ohne eine Spur von Humor warf Kiria ein: »Natürlich können wir sie auf ganz einfache Weise entlarven. Wenn man sie tötet, verwandeln sich alle Gestaltwandler in ihren Grundzustand zurück.«
    »Also schlägst du vor, dass wir jeden töten?«
    »Das ist genau das, was der Feind sowieso beabsichtigt.«
    Rastlos stand Murbella auf. Sie konnte hier auf Ordensburg bei den anderen besorgten Schwestern bleiben und noch ein Jahr lang auf neue Berichte warten, sich Analysen anhören und den Vormarsch der Denkmaschinen auf einer Karte verfolgen, als wäre das Ganze nur eine Art Kriegsspiel. In der Zwischenzeit bemühten sich die ixianischen Ingenieure, Waffen zu bauen, die den Auslöschern entsprachen, während die Gildenwerften Tausende von Schiffen montierten, die allesamt mit mathematischen Kompilatoren ausgestattet waren.
    Aber die Krise ging weit über innenpolitische Machtkämpfe hinaus. Sie beschloss, sich selbst auf den Weg zu machen und zu den Welten am Rand der Kampfzone zu reisen, nicht als Mutter Befehlshaberin, sondern als aufmerksame Beobachterin. Sie würde einen Rat aus Ehrwürdigen Müttern einsetzen, die sich um die alltäglichen Probleme auf Ordensburg kümmerten, sich mit bürokratischen Angelegenheiten auseinandersetzten und die Gilde mit rationierten Gewürzlieferungen zur Fortsetzung der Kooperation bewegten.
    Als Murbella ihre Absicht bekanntgab, rief Laera: »Mutter Befehlshaberin, das ist unmöglich! Wir brauchen Sie hier – es ist noch so viel zu tun!«
    »Ich repräsentiere mehr als die Neue Schwesternschaft. Da niemand sonst auf dieses Podest steigen will, übernehme ich eben die Verantwortung für die gesamte Menschheit.« Sie seufzte. »Irgendjemand muss es tun.«

16
     
    Unser Nicht-Schiff enthält viele Geheimnisse, sicher, aber nicht annähernd so viele, wie wir selbst in uns verbergen.
    Leto II., der Ghola
     
     
    Leto II. und Thufir Hawat waren sich während ihrer ersten Lebenszeiten niemals begegnet. Für sie war das kein Nachteil. Damit hatten sie die Freiheit, eine Freundschaft ohne Erwartungen oder Vorurteile zu schließen.
    Der neunjährige Leto eilte durch den Korridor voraus. »Komm mit, Thufir. Jetzt, wo niemand zusieht, kann ich dir einen besonderen Ort zeigen.«
    »Schon wieder einen? Verbringst du deine Tage nur mit Erkundungen, statt zu lernen?«
    »Wenn du der Stellvertreter des Sicherheitschefs werden willst, musst du alles über die Ithaka wissen. Vielleicht finden wir hier unten den Saboteur.« Leto bog unvermittelt nach rechts ab, sprang in einen kleinen Notlift und wartete dann auf einem dunkleren, tieferen Deck, wo alles viel größer und düsterer wirkte. Er führte Thufir zu einem versiegelten Schott, auf dem Warnungen und Verbote in einem halben Dutzend Sprachen angebracht waren. Trotz der Verriegelungen hatte er es im Nu geöffnet.
    Thufir wirkte verblüfft, vielleicht sogar ein wenig beleidigt. »Wie konntest du die Sicherheitssperren so schnell umgehen?«
    »Dieses Schiff ist alt, und die Systeme brechen ständig zusammen. Niemand wird überhaupt bemerken, dass dieses Schott ausgefallen ist.« Er drang geduckt in den niedrigen Gang vor.
    Es war ein Tunnel, durch den kühle Luft pfiff. Ein Stück weiter wurde das Heulen lauter, und der Wind der Luftversorgung wehte stärker. Thufir schnupperte. »Wohin führt dieser Gang?«
    »Zu einer Lufterneuerungsanlage.« Die Gänge waren glatt und gekrümmt, wie Wurmtunnel. Leto erschauderte unwillkürlich, vielleicht eine Erinnerung an die Zeit, als er mit zahlreichen Sandforellen verbunden gewesen war, als er der Gottkaiser des Wüstenplaneten gewesen war, der Tyrann ...
    Die beiden erreichten die zentrale Recyclingeinheit, wo große Ventilatoren die Luft durch dicke Vorhänge aus Filtermatten drückten, die Verschmutzungen zurückhielten und die Atmosphäre reinigten. Der Luftzug zerrte an den Haaren der Jungen. Vor ihnen versperrten die Lagen aus Filtermaterial den weiteren Weg. Das waren die Lungen des Schiffes, die neuen Sauerstoff in den Kreislauf einspeisten.
    Seit kurzem trug Thufir preiselbeerrote Flecken auf seine Lippen auf. Während die beiden in den Eingeweiden des Schiffes standen und auf den brausenden Wind horchten, fragte Leto schließlich: »Warum machst du das mit deinem Mund?«
    Verlegen strich sich der Vierzehnjährige über die Lippen. »Mein Vorbild nahm die

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