Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Schleim flossen über den Kai und durchnässten Waff. Unter anderen Umständen hätte er mit Ekel reagiert, aber hier handelte es sich um die heilige Essenz seines Propheten. Der Tleilaxu schnupperte begierig, und tatsächlich bemerkte er als eindeutige Duftnote in der Geruchsmischung das intensive, beißende Aroma reiner Melange. Es gab keinen Zweifel.
    Waff schob die Arme bis zu den Schultern in die Organe, tastete herum und identifizierte bestimmte Strukturen an ihren Formen und Texturen. Seine Assistenten beförderten den Abfall mit großen Schaufeln vom Kai ins Wasser. Die Hexen und Phibianer schauten fasziniert zu, aber Waff beachtete sie kaum.
    Ungehindert von den offensichtlich verwirrten und hilflosen Schwestern schnitt sich Waff mit dem Laser immer tiefer in den Wurm. Er schlitzte ihn der Länge nach auf und wühlte im Innern herum, bis schließlich ein violetter Klumpen aus leberartigem Gewebe herausrutschte. Waff trat zurück, um etwas frische Luft zu schnappen, bis er sich wieder über das Ding beugte und es mit den Fingern anstupste. Dann machte er mit dem Schneidstrahler bei niedrigster Einstellung einen Schnitt.
    Schlagartig verbreitete sich ein starker, öliger Zimtgeruch, der so intensiv war, dass die Schwaden sichtbar waren. Waff taumelte benommen. Die Konzentration der Melange hätte ihn fast aus dem Gleichgewicht gebracht. »Gewürz! Das Geschöpf ist voller Melange! Gewürz in extrem hoher Konzentration!«
    Die Schwestern warfen sich erstaunte Blicke zu und kamen mit neugierigen Mienen näher. »Gewürz? Die Seewürmer produzieren Gewürz? « Die Gildenmänner traten zu Waff und seiner tropfenden Beute, um den Bene Gesserit den Zugang zu versperren.
    »Die Seewürmer haben unsere Soostein-Plantagen verwüstet!«, rief eine Frau.
    Waff antwortete mit einem vernichtenden Blick. »Es mag sein, dass diese Wesen einen Wirtschaftszweig auf Buzzell zerstört haben, doch dafür haben sie einen viel wichtigeren neuen geschaffen.« Seine Assistenten nahmen das große, mit Melange gesättigte Organ und brachten es zum nächsten Hornissenschiff. Waff würde die Substanz gründlich untersuchen müssen, aber er war schon jetzt voller Zuversicht, was er herausfinden würde.
    Edrik, der Navigator im Heighliner über Buzzell, wäre äußerst zufrieden mit ihm.
    Von Schleim und Meerwasser durchnässt, eilte Waff zum Schiff zurück.

30
     
    Manche betrachten das Gewürz als Segen, andere als Fluch. Dennoch stellt es für jeden eine Notwendigkeit dar.
    Pardot Kynes, Planetologe,
    Orginalaufzeichnungen von Arrakis
     
     
    Nach ihrer langen und anstrengenden Reise durch das Alte Imperium, von den Planeten, die sich auf die Schlacht vorbereiteten, bis zu den Werften der Gilde und der Soostein-Förderung auf Buzzel, kehrte Mutter Befehlshaberin Murbella mit neuer Entschlossenheit nach Ordensburg zurück. Da sie mehrere Monate lang fort gewesen war, wirkte ihr Quartier in der Festung nun wie die Wohnung eines Fremden auf sie. Gehetzte Akoluthen und männliche Arbeiter luden eilig ihr Gepäck aus dem Schiff.
    Nachdem sie höflich an die Tür geklopft hatte, trat eine Akoluthin ein. Die junge Frau hatte kurzes braunes Haar und lächelte verstohlen. »Mutter Befehlshaberin, das Archiv schickt Ihnen diese neuesten Karten. Sie sollten Ihnen unmittelbar nach Ihrer Ankunft ausgehändigt werden.« Sie hielt ihr die dünnen Blätter mit den detaillierten Linien hin und zuckte erschrocken zurück, als sie den Kampfroboter bemerkte. Er war deaktiviert, stand aber immer noch wie eine Kriegstrophäe in einer Ecke des Raumes.
    »Vielen Dank. Mach dir keine Sorgen wegen der Maschine – sie ist so tot, wie es schon bald alle Maschinen sein werden.« Murbella nahm dem Mädchen die Berichte aus den Händen. Auf den zweiten Blick wurde ihr klar, dass die junge Frau ihre Tochter Gianne war, ihr letztes Kind von Duncan Idaho. Eine weitere Tochter, Tanidia, die ebenfalls von der Neuen Schwesternschaft aufgezogen worden war, hatte man fortgeschickt, damit sie für die Missionaria arbeitete.
    Wissen Gianne oder Tanidia überhaupt, wer ihre Eltern sind? Vor Jahren hatte sie entschieden, Janess zu offenbaren, dass sie ihre Mutter war, und die junge Frau hatte sich daraufhin an die Aufgabe gemacht, alles über ihren berühmten Vater in Erfahrung zu bringen. Doch die anderen zwei Töchter hatte Murbella auf traditionelle Weise von den Bene Gesserit aufziehen lassen. Vermutlich hatten sie nicht die geringste Ahnung, dass sie etwas ganz

Weitere Kostenlose Bücher