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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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»Na komm schon!«
    Der Rotschopf grinste und zapfte eine neue Energiequelle an. Er stürmte los, während Duncan die Kontrollen auf Startposition schob. In den Jahren seines Dienstes für den Herzog war er von einigen der besten Piloten des Imperiums unterrichtet worden. Jetzt traf er sicher alle nötigen Startvorbereitungen.
    Wutentbrannt über Duncans Verletzung der Regeln hetzte Kronos über den rauen Felsboden. Die Lichter der Instrumentenkonsole des Thopters gingen an. Ein leuchtender roter Kasten verriet Duncan, dass die Düsen feuerbereit waren; gleichzeitig hörte er das tiefe Summen der mächtigen Turbinen.
    Resser sprang in dem Augenblick auf die Kufen des Thopters, als Duncan das Gefährt mit Düsenunterstützung abheben ließ. Keuchend hielt sich der rothaarige Grummaner am Rahmen der Cockpittür fest und schnappte nach Luft.
    Als Trin Kronos sah, dass er es nicht mehr schaffen würde, hob er einen faustgroßen Lavabrocken auf und warf ihn. Er traf den hilflosen Resser an der Hüfte.
    Duncan drückte einen leuchtenden Startknopf, dann schlugen die Flügel auf und ab und ließen den Thopter hoch über der Lavakappe des Vulkans emporsteigen. Die Turbinen setzten ein, und die Flügel hielten das Gefährt in der Schwebe. Nun konnte sich Resser gänzlich hinaufziehen und rollte in einem Durcheinander aus Armen und Beinen durch die Kabine. Immer noch außer Atem zwängte er sich neben Duncan ins Cockpit und lachte erleichtert.
    Der Wind der Ornithopterflügel zerrte am enttäuschten Kronos. Der junge Mann schleuderte einen zweiten Stein, der jedoch wirkungslos an der Plazscheibe abprallte.
    Duncan winkte ihm fröhlich zu und warf Kronos eine Handlampe aus der Ausrüstung des Thopters zu. Der Grummaner fing das Paket auf, zeigte jedoch keine Dankbarkeit, obwohl ihm die Lampe in der zunehmenden Dunkelheit eine große Hilfe sein würde. Weit hinter ihm waren die anderen Schüler zu sehen, die sich erschöpft auf den Rückweg machen mussten, um die kalte Nacht im Freien zu verbringen.
    Duncan erhöhte die Leistung und ließ die Flügel zu voller Länge ausfahren. Die Sonne versank unter den Horizont und hinterließ einen rötlichen Schimmer auf dem Wasser. Die Dunkelheit fiel wie ein schwerer Vorhang über die Inselkette im Westen.
    »Warum hast du das für mich getan?«, fragte Resser und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Es war doch ein Kampf jeder gegen jeden. Die Schwertmeister haben uns nicht beigebracht, einander zu helfen.«
    »Nein«, sagte Duncan mit einem Lächeln, »das habe ich von den Atreides gelernt.«
    Er reduzierte die Beleuchtung der Instrumente und flog im Licht der Sterne die Koordinaten der nächsten Insel an.

32
     
    Unterschätze niemals die Macht des menschlichen Geistes, glauben zu können, was er glauben will, auch wenn alle Indizien auf das Gegenteil hinweisen.
    Caedmon Erb, Politik und Realität
     
     
    Der Baron und Piter de Vries hatten sich in einen Konferenzraum mit kahlen Metallwänden an Bord der Harkonnen-Fregatte zurückgezogen und versuchten zu ergründen, wie es der Schwesternschaft gelungen war, sich seinen Forderungen zu entziehen. Das Schiff kreiste um Wallach IX, die Waffen waren feuerbereit ... aber es gab kein Ziel. Seit zwei Tagen hatten sie ständig Botschaften an die Bene Gesserit gesendet, aber keine Antwort erhalten.
    Ausnahmsweise hatte der Mentat keine Erklärung anzubieten, wo oder wie sich die Hexen versteckt haben konnten. Seine Projektionen, Extrapolationen und Wahrscheinlichkeitsberechnungen hatten versagt. Der Baron, der keine Versager duldete – und für ihn war de Vries ein Versager –, war bereit, irgendjemand auf möglichst unangenehme Weise zu töten.
    Glossu Rabban fühlte sich von allem ausgeschlossen, als er grübelnd dasaß, die beiden beobachtete und sich wünschte, er könnte irgendeine Erkenntnis beisteuern. »Schließlich sind sie Hexen, nicht wahr?«, sagte er nach einer Weile, aber niemand schien sich für diesen Kommentar zu interessieren. Eigentlich interessierte sich niemals jemand für seine Geistesblitze.
    Angewidert verließ Rabban den Konferenzraum. Er wusste, dass sein Onkel froh war, wenn er verschwand. Warum diskutierten sie überhaupt über das Problem? Rabban konnte es nicht ausstehen, nur herumzusitzen und nichts zu tun. So etwas taten nur Schwächlinge.
    Als mutmaßlicher Erbe des Barons glaubte Rabban, dass er gute Arbeit für das Haus Harkonnen geleistet hatte. Er hatte die Gewürzförderung auf Arrakis geleitet

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