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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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presste eine Hand gegen die Schläfe und versuchte sich zusammenzureißen. Aber der Druck in seinem Schädel nahm zu, als würde ein Elefant darauf herumtrampeln.
    Die Bilder wurden immer undeutlicher. Für einen kurzen Moment waren die Scharen der Bene Gesserit wieder zu sehen, dann lösten sie sich erneut in Luft auf. Die Gebäude, die Landschaft, die gesamte Planetenoberfläche verschwamm vor seinen Augen. Rabban konnte kaum noch die Instrumente erkennen.
    Orientierungslos und von rasenden Kopfschmerzen geplagt klammerte sich Rabban an die Steuerkonsole. Das Nicht-Schiff bockte wie ein wildes Tier, dann schmierte es ab. Rabban stieß einen gurgelnden Schrei aus und erkannte die Gefahr erst, als sein Körper von Aufprallschutzschaum und Fangnetzen umschlossen wurde.
    Das Nicht-Schiff stürzte in einen Obstgarten und riss eine lange braune Furche in den Boden, bis es sich überschlug und auf dem Rücken landete. Dann rutschte das ramponierte Schiff eine Böschung hinunter und klatschte in einen seichten Bach.
    Die strapazierten Maschinen fingen Feuer, und öliger blauer Rauch erfüllte das Cockpit. Rabban hörte das Zischen der Brandbekämpfungssysteme, als er sich aus dem Schaum und den Schutznetzen zu befreien versuchte.
    Der beißende Rauch drohte ihn zu ersticken und brannte ihm in den Augen, als er einen Notausstieg im Bauch des Schiffes aktivierte und aus dem Wrack kletterte. Er rutschte auf dem heißen, glatten Metall aus und stürzte mit Händen und Knien voran ins dampfende Wasser des Bachs. Benommen schüttelte er den Kopf. Als er sich zum Nicht-Schiff umblickte, sah er, dass es flimmernd zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit oszillierte.
    Hinter ihm kamen Frauen die Böschung heruntergeeilt, wie ein Schwarm schwarz gekleideter Heuschrecken ...
     
    * * *
     
    Als Baron Harkonnen überraschend eine Nachricht von der Mutter Oberin Harishka erhielt, hätte er sie am liebsten stranguliert. Tagelang hatte sie nicht auf seine wütenden Drohungen reagiert. Doch jetzt, während er unruhig auf der Kommandobrücke der Fregatte auf und ab ging, nahm die alte Hexe von sich aus Kontakt auf. Ihr Gesicht erschien auf dem ovalen Kommunikationsbildschirm.
    »Es tut mir Leid, dass ich während Ihres Besuchs nicht erreichbar war, Baron, und ich muss mich dafür entschuldigen, dass unsere Kom-Systeme gestört waren. Ich weiß, dass Sie etwas mit mir zu besprechen haben.« Ihr Tonfall war freundlich, was ihn rasend machte. »Aber vielleicht möchten Sie zuerst Ihren Neffen wiederhaben.«
    Als er sah, wie ihre dünnen Lippen unter den bösen Mandelaugen lächelten, wusste er, dass seinem Gesicht die Verblüffung deutlich anzusehen war. Er wirbelte zu seinem Truppenhauptmann und Piter de Vries herum. »Wo ist Rabban?« Beide Männer schüttelten den Kopf. Sie waren genauso verwirrt wie er. »Rabban soll sofort kommen!«
    Die Mutter Oberin winkte jemandem außerhalb des Bildschirms zu, dann führten ein paar Schwestern den stämmigen Mann ins Sichtfeld der Kom-Verbindung. Obwohl sein Gesicht zerkratzt und blutig war, machte Rabban einen trotzigen Eindruck. Ein Arm hing schlaff herab, seine Hosen waren an den Knien aufgerissen, und darunter waren blutige Wunden zu erkennen.
    Der Baron fluchte leise. Was hat dieser Idiot jetzt wieder angestellt?
    »Er scheint irgendein technisches Problem mit seinem Schiff gehabt zu haben. Wollte er uns besuchen? Oder uns ausspionieren ... oder gar angreifen?« Als Nächstes war ein Videobild des abgestürzten Nicht-Schiffs zu sehen. Das Wrack rauchte und lag neben einem verwüsteten Obstgarten. »Es ist ein äußerst interessantes Modell. Sehen Sie, wie es abwechselnd sichtbar und unsichtbar wird? Handelt es sich möglicherweise um einen gestörten Tarnmechanismus? Sehr raffiniert.«
    Dem Baron wären beinahe die Augen aus dem Kopf gesprungen. Bei den Göttern der Unterwelt, jetzt haben wir auch noch das Nicht-Schiff verloren! Sein saudummer Neffe hatte sich nicht nur von der Schwesternschaft einfangen lassen, sondern war obendrein dafür verantwortlich, dass den Hexen das Nicht-Schiff – die mächtigste Geheimwaffe der Harkonnens – in die Hände gefallen war.
    Piter de Vries trat lautlos an seine Seite und flüsterte ihm ins Ohr: »Beruhigen Sie sich, Baron. Atmen Sie tief und langsam. Möchten Sie, dass ich die Verhandlung mit der Mutter Oberin fortsetze?«
    Mit übermenschlicher Anstrengung gelang es dem Baron, sich zusammenzureißen. Dann drehte er sich um und kehrte dem Bildschirm den

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