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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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verwurzelte Angst reichte in die Zeiten der schrecklichen Maschinenherrschaft vor Butler zurück. Angeblich hatte dieser Suk-Arzt im Verlauf seiner intensiven Forschungen auf Richese derartige Probleme gelöst. Nur die Zeit würde Gewissheit bringen.
    Selbst wenn die Komponenten erwartungsgemäß funktionierten, würde sich Rhombur kaum besser bewegen können als die steifen ixianischen Kampfmaschinen. Die Anpassung würde nicht einfach sein, und feinste Nuancen der Steuerung wären unmöglich. Würde Tessia ihn angesichts seiner Verletzungen und Behinderungen allein lassen und zur Schwesternschaft zurückkehren?
    In seiner Jugend hatte Leto gebannt zugehört, wenn Paulus und die Veteranen unter seinen Soldaten von schwer verwundeten Männern erzählten, die unglaublich tapfere Leistungen vollbracht hatten. Beispiele für den Triumph des menschlichen Geistes über die widrigsten Umstände. Leto hatte solche Dinge niemals mit eigenen Augen gesehen.
    Rhombur Vernius war der tapferste Mensch, dem Leto jemals begegnet war.
     
    * * *
     
    Zwei Wochen später traf Dr. Wellington Yueh von Richese ein, begleitet von vierundzwanzig Männern und Frauen aus seinem Cyborg-Entwicklungsteam und zwei Shuttles voller medizinischer Ausrüstung.
    Herzog Leto Atreides überwachte persönlich die Arbeiten, als seine Leute das Team in Empfang nahmen. Der bleistiftdürre Yueh war äußerst penibel und nahm sich kaum die Zeit, sich vorzustellen, sondern hastete im Raumhafen hin und her, um sich zu vergewissern, dass mit den Frachtkisten alles in Ordnung war. Darin befanden sich seine Instrumente und die Prothesen, die an Rhomburs Körper angepasst werden sollten.
    Bodenfahrzeuge transportierten das Personal und die Fracht ins Krankenhaus, wo Yueh darauf bestand, den Patienten sofort zu sehen. Der Suk-Arzt wandte sich an Leto, als sie das Gebäude betraten. »Ich werde ihn wieder ganz machen, Herr, aber es wird einige Zeit dauern, bis er sich an seinen neuen Körper gewöhnt hat.«
    »Rhombur wird alles tun, worum Sie ihn bitten.«
    Tessia war die ganze Zeit nicht von Rhomburs Seite gewichen. Yueh eilte elegant zur Lebenserhaltungswanne und studierte die Verbindungen und Anzeigen der Instrumente. Dann erst sah er sich den Prinzen an, der den Blick des Arztes mit seinem bizarren Auge im verwundeten Fleisch erwiderte.
    »Machen Sie sich bereit, Rhombur Vernius«, sagte Yueh und strich sich über die langen Schnurrbartenden. »Ich habe vor, schon morgen mit den ersten chirurgischen Eingriffen zu beginnen.«
    Rhomburs synthetische Stimme hallte durch das Zimmer und klang bereits etwas geübter. »Ich freue ... mich schon darauf ... Ihnen ... die Hand zu schütteln.«

104
     
    Liebe ist eine uralte Kraft, die einmal einem sinnvollen Zweck diente, aber für das Überleben der Spezies nicht mehr notwendig ist.
    Bene-Gesserit-Axiom
     
     
    Leto blickte die Klippe hinab und sah die Hauswache, die wie von ihm befohlen auf dem Strand Aufstellung bezogen hatte. Einen Grund hatte er den Männern nicht genannt. Besorgt über die geistige Verfassung des Herzogs hatten Gurney, Thufir und Duncan ihn wie Atreides-Falken beobachtet, aber Leto wusste, wie er sie ablenken konnte.
    Die goldene Sonne stand hoch am klaren blauen Himmel, und doch hing ein Schatten über ihm. Der Herzog trug ein kurzärmeliges weißes Hemd und blaue Latzhosen – bequeme Kleidung ohne Zeichen seines Amtes. Er holte tief Luft und starrte nach draußen. Vielleicht konnte er für einen Moment einfach nur ein Mensch sein.
    Jessica kam zu ihm geeilt. Sie hatte einen knappen Sportanzug angelegt. »Worüber denken Sie nach, Mylord?« Ihr Gesicht zeigte tiefe Besorgnis, als befürchtete sie, er könnte sich genauso wie Kailea in den Tod stürzen. Vielleicht hatte Hawat sie zu ihm geschickt, damit sie ihn im Auge behielt.
    Leto blickte auf die Gruppe seiner Männer am Strand und lächelte matt. Zweifellos würden sie versuchen, ihn mit den Armen aufzufangen, falls er von der Klippe stürzen sollte.
    »Ich beschäftige die Männer, damit sie abgelenkt sind und ich mich davonstehlen kann.« Er betrachtete ihr hübsches Gesicht. Als Bene Gesserit würde sich Jessica nicht ohne weiteres hinters Licht führen lassen. Er wollte es gar nicht erst versuchen. »Ich habe genug von Gesprächen, Ratschlägen und Nötigungen ... Ich muss an einen Ort gehen, wo ich meine Ruhe habe.«
    Sie berührte seinen Arm.
    »Wenn ich sie nicht beschäftige«, sagte er, »werden sie darauf bestehen, dass ich von

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