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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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als er sich zwei Tage lang ganz allein verstecken musste. Als er schließlich ins Dorf zurückgekehrt war und erwartet hatte, dass man ihn voller Erleichterung begrüßte, musste er feststellen, dass niemand seine Abwesenheit bemerkt hatte.
    Ganz anders Ebrahim, der Sohn eines angesehenen Stammesoberhauptes, der zu viele Geschwister hatte, als dass man allzu viel Aufmerksamkeit auf ihn verschwendete. Zum Ausgleich hatte sich Ebrahim in viele schwierige Situationen gebracht. Er hatte ständig ausprobiert, wie weit er die Nachsicht des Naibs strapazieren konnte, und jederzeit darauf geachtet, dass der Waise Selim in der Nähe war, falls er einen Sündenbock brauchte.
    Als unerwünschtes Balg hatte Selim niemals den Wert wahrer Freundschaft erfahren. Er hatte Ebrahims Behauptungen stets für bare Münze genommen, ohne die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass der Junge ihn lediglich ausnutzte. Es hatte lange gedauert, bis Selim seine Lektion gelernt hatte – bis man ihn in die Wüste verbannt und damit praktisch zum Tode verurteilt hatte.
    Aber er hatte überlebt. Er war auf Shaitan geritten, und Gott hatte ihn an diesen geheimen Ort geführt ...
    Während der langen Sturmtage wuchs Selims Interesse, die Forschungsstation genauer zu erkunden. Er studierte die komplizierten Instrumente und Datenträger, aber er verstand die antike Technik nicht. Er wusste ungefähr, wozu einige der Systeme gedacht waren, aber er begriff nicht, wie die Maschinen zu bedienen waren, die die Wissenschaftler des Alten Imperiums installiert hatten. Da diese Station mehrere Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende lang intakt geblieben war, müsste sie es eigentlich verkraften, wenn ein neugieriger junger Mann ein wenig mit verschiedenen Geräten hantierte ...
    Einige der Energiezellen waren noch nicht völlig entladen, sodass es ihm gelang, ein paar Instrumente einzuschalten und diverse Lämpchen aufleuchten zu lassen. Schließlich stieß er zufällig darauf, wie sich ein Logbuch aktivieren ließ, eine holographische Aufzeichnung eines groß gewachsenen Mannes mit seltsamen Gesichtszügen, großen Augen und blasser Haut. Seine Gesichtsknochen hatten eine ungewöhnliche Form, als würde er einer ganz anderen Menschenrasse entstammen. Der imperiale Wissenschaftler trug helle farbige Gewänder mit seltsamen Mustern, die zum Teil aus Metall bestanden. Er war zusammen mit anderen Forschern nach Arrakis abkommandiert worden, um zu untersuchen, ob sich der Planet für die Besiedlung eignete oder verwertbare Bodenschätze aufwies. Aber sie hatten kaum etwas Interessantes gefunden.
    »Dies ist unsere letzte Aufzeichnung«, sagte der leitende Wissenschaftler in einem Galach-Dialekt, den Selim nur mit Mühe verstehen konnte. Er spielte den Logbucheintrag fünfmal ab, bis er den Sinn der gesamten Botschaft ergründet hatte.
    »Obwohl wir unsere Mission noch nicht abgeschlossen haben, ist ein neues Transportschiff auf dem hiesigen Raumhafen eingetroffen. Der Captain hat die Nachricht übermittelt, dass Aufruhr und Chaos im Imperium herrschen. Eine tyrannische Junta hat die Kontrolle über unsere dienstbaren Denkmaschinen übernommen und sie dazu benutzt, die galaktische Regierung zu stürzen. Unsere Zivilisation ist verloren!« Hinter ihm unterhielten sich seine Kollegen in besorgtem Flüsterton.
    »Der Captain des Transportschiffs muss innerhalb der nächsten Tage weiterfliegen. In dieser Zeit können wir unsere Arbeit nicht zu Ende bringen, aber wir müssen jetzt aufbrechen, weil die Unruhen die Raumfahrt für längere Zeit zum Erliegen bringen könnten.«
    Selim betrachtete die versammelten Wissenschaftler, deren Gesichter Sorge und Verzweiflung spiegelten.
    »Es dürfte einige Zeit dauern, bis die Politiker diesen Konflikt gelöst haben und das Leben wieder in normalen Bahnen verläuft. Keiner von uns möchte auf diesem schrecklichen Planeten festsitzen, also werden wir alle Systeme der Teststationen einmotten und mit dem Transportschiff abfliegen. In der Einöde von Arrakis gibt es ohnehin kaum noch etwas zu entdecken, aber wir werden dafür sorgen, dass die Stationen einsatzbereit bleiben, falls wir doch zurückkehren sollten, auch wenn die Unterbrechung ein paar Jahre dauert.«
    Als die Aufzeichnung endete, kicherte Selim. »Es waren etwas mehr als ein paar Jahre.«
    Doch das Bild des Wissenschaftlers antwortete ihm nicht und schien aus tiefster Vergangenheit in die fernste Zukunft zu starren. Selim hätte gerne zusammen mit einem anderen

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