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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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einem kleinen, verfügbaren Schiff, das ihn auf die lange Reise nach Corrin mitnehmen konnte. Durch seine Arbeit hatte er bereits eine wichtige Lektion gelernt: Menschen waren nur in einer Hinsicht berechenbar – nämlich in ihrer Unberechenbarkeit.

108
     
    Das Leben ist ein Festmahl voll unerwarteter Geschmacksrichtungen. Manchmal schmeckt es köstlich, manchmal nicht.
    Iblis Ginjo,
    Möglichkeiten der totalen Befreiung
     
     
    Die Sklaven erstürmten die Villa des bösen Roboters und feierten ihren Sieg mit einer Orgie der Vernichtung. Vom allgemeinen Jubel angesteckt führte Iblis eine kleine Gruppe in schnellem Lauf durch die Korridore und Räume. Die Menschen folgten ihm, wie sie ihm als Arbeiter gefolgt waren, obwohl diese Aufgabe eine wesentlich angenehmere war.
    »Für Serena!«, rief er – das, was die Rebellen hören wollten. Sie nahmen seine Devise auf.
    Er hoffte, hier irgendwo auf einen sorglosen Erasmus zu stoßen, den kaltblütigen Mörder eines hilflosen Kindes. Außerdem suchte er nach der tapferen Mutter, die sich gegen die Denkmaschinen zur Wehr gesetzt hatte. Wenn er Serena Butler befreien konnte, wollte Iblis sie zu einem Brennpunkt der Bewegung machen, zur Galionsfigur der großen Revolte gegen Omnius. Wahrscheinlich befand sie sich irgendwo in der großen Villa – sofern sie noch am Leben war ...
    Als die Aufständischen ins Hauptgebäude eindrangen, schob sich Vorian Atreides immer weiter nach vorn. Er tanzte wie ein Spielball auf der Flutwelle aus Menschen. Die Rebellen zertrampelten die kostbaren Wandteppiche und warfen unbezahlbare Statuen um. Vor folgte ihnen.
    »Serena!« Seine Stimme wurde vom Tumult verschluckt. Während seine Begleiter die Insignien des Reichtums plünderten, den Erasmus angesammelt hatte, lief Vor direkt zu den Gewächshäusern, in denen sie sich so gern aufhielt. »Serena! Serena!«
    Er sprang über die Metalltrümmer von Haushaltsrobotern, die überall in den Korridoren verstreut lagen. Vor ihm stießen die Plünderer die schweren Türen der Küchenschränke auf und griffen sich Werkzeuge, die sich als Waffen einsetzen ließen. Vor drängte sich an ihnen vorbei und nahm sich ein langes Messer – das besser zur Verteidigung gegen Menschen als gegen Maschinen geeignet war –, dann eilte er durch den Korridor zurück, bis er die versiegelten Laboratorien erreicht hatte. Er befürchtete, der diabolische Roboter könnte als Letztes eine bösartige Sektion an ihr vorgenommen haben ...
    Vor kümmerte sich nicht mehr um die Rebellen, die sich weiter über das Anwesen verteilten. Er arbeitete sich an verlassenen Sicherheitsstationen vorbei und gelangte zu den Gehegen, in denen die menschlichen Versuchspersonen gehalten wurden. Befreite Opfer mit eingefallenen Wangen und gequälten Augen taumelten durch die Gänge.
    Vor kam zu den verschlossenen Quarantänezellen. Er versuchte die schweren Türen zu öffnen, doch ohne Erfolg. Durch kleine runde Fenster sah er, dass sich darin Menschen drängten. Einige hatten die Gesichter an die Plazscheiben gedrückt, andere lagen auf dem kalten Steinboden. Serena konnte er zwischen ihnen nirgendwo entdecken.
    Unter einem deaktivierten Omnius-Auge fand er den Öffnungsmechanismus und entriegelte die Zellen. Als die verzweifelten Gefangenen nach draußen wankten, drängte er sich hinein und rief nach Serena. Die Menschen klammerten sich an Vor und blinzelten verwirrt im grellen Licht. Aber er konnte sich nicht um sie kümmern, sondern musste seine Suche fortsetzen.
    Auf der Rückseite des Zellenblocks, in einem sterilen Raum, der bedrohlich aussehende chirurgische Instrumente enthielt, fand er Serena. Endlich! Sie war auf dem schmutzigen Plazbetonboden zusammengebrochen und hatte die Augen geschlossen, als wäre sie kurz aus der Betäubung aufgewacht und bis hierher gekrochen. Ihr weiß-goldenes Kleid war voller Flecken und Löcher, und ihr Gesicht und ihre Arme waren aufgeschürft. Sie lag wie tot da – oder wie jemand, der nur noch sterben wollte.
    »Serena?« Er berührte ihre Wange. »Serena, ich bin es, Vorian Atreides.«
    Benommen öffnete sie die Augen und sah ihn an, doch ohne ihn zu erkennen. Ihr Blick war leer, und Vor vermutete, dass sie unter dem Einfluss starker Beruhigungs- oder Betäubungsmittel stand. Erasmus schien versucht zu haben, sie ruhigzustellen. Schließlich flüsterte sie: »Ich habe nicht damit gerechnet, Sie jemals wiederzusehen.«
    Er half Serena auf die Beine und stützte sie, als ihre Knie einzuknicken

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