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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zur Zauberinnen-Ausbildung
     
     
    Wenn sie aufmerksam über die Baumwipfel des üppigen Dschungels von Rossak blickte, konnte Zufa Cevna immer noch die Narben erkennen, die der grauenvolle Angriff der Cymeks vor über zwei Jahrzehnten hinterlassen hatte.
    Mit den brutalsten Kampfkörpern gerüstet hatten sich die rachsüchtigen Cymeks auf Rossak gestürzt, nachdem Zufas erstes Zauberinnenkommando den Titanen Barbarossa vernichtet hatte. Während eine mächtige Roboterflotte die Stationen im Orbit angegriffen hatte, waren Cymeks zur Planetenoberfläche vorgestoßen. Sie hatten den Dschungel verbrannt und die Felsenstädte bombardiert. Um die Schlacht zu gewinnen, waren viele von Zufas Schülerinnen an diesem Tag gestorben. Sie hatten sich geopfert, indem sie einen mentalen Massenvernichtungsschlag freisetzten, der alle Maschinen mit menschlichem Gehirn verdampfte ...
    Der unersättlich fruchtbare silbrig-purpurne Dschungel war wieder nachgewachsen und hatte die Wunden viel schneller geschlossen, als Zufas mentale Narben verheilen konnten.
    Seit dieser Zeit hatte sie die Ausbildung der Frauen von Rossak fortgesetzt, die die größte telepathische Veranlagung zeigten – Anwärterinnen, die gelehrt werden konnten, ihre parapsychischen Kräfte zu einer kritischen Konzentration aufzubauen und sie dann in Schockwellen freizusetzen, die Cymeks und sogar Titanen auslöschen konnten. Im Laufe der Jahre hatte die führende Zauberin eine große Anzahl ihrer Ersatztöchter in den Tod gehen sehen. Sie waren zu Märtyrerinnen geworden, um wichtige Siege über die schrecklichen Cymeks zu erringen.
    Zufa hielt die Cymeks für die schlimmsten Ungeheuer. Obwohl sie einst Menschen gewesen waren, hatte ihr Ehrgeiz und ihr Verlangen nach Unsterblichkeit sie auf die Seite von Omnius wechseln lassen. Das machte sie zu Verrätern, ähnlich den menschlichen Maschinenagenten, die von Iblis Ginjo und seiner stets wachsamen Djipol entlarvt wurden.
    Viele Bürger der Liga der Edlen fragten sich mittlerweile, ob dieser schreckliche, blutige Djihad jemals enden würde. Doch so dachte Zufa nicht. Sie wusste, dass sie nicht aufgeben konnte, solange der Kampf anhielt. Jahr für Jahr musste sie einen endlosen Nachschub von Kämpfern erschaffen und liefern.
    Trotz dieses Wissens wollte Zufa weinen, als sie die jungen Mädchen betrachtete, die mit ihr auf die Felsklippen von Rossak gestiegen waren. Die älteste Schülerin war gerade vierzehn. So viele Zauberinnen hatten schon ihre selbstmörderische Pflicht erfüllt, dass die eifrigen Auszubildenden mit jedem Jahr jünger und jünger geworden waren. Auch wenn diese Anwärterinnen begabt sein mochten – sie waren doch noch Kinder.
    Sie gab sich alle Mühe, keine Bestürzung zu zeigen, während sie die Klasse musterte. Die Augen der Mädchen strahlten, und ihr langes helles Haar wurde von der Brise zerzaust, die über die unbewohnbaren Ebenen zwischen den fruchtbaren tiefen Schluchten strich. Sie blickten voller Erwartung und mit unerschütterlicher Entschlossenheit.
    Zufa wünschte sich, sie könnte all die Freiwilligen retten ... aber sie wusste, dass nichts sie retten konnte – außer ein Frieden, der durch einen vollständigen Sieg errungen werden musste.
    »Ich setze meine größten Hoffnungen in euch alle«, sagte sie. »Ich kann nicht leugnen, dass große Gefahren vor euch liegen. Selbst wenn ihr Erfolg habt, werdet ihr sterben. Und wenn ihr scheitert, werdet ihr auch sterben – doch viel schlimmer ist, dass euer Tod dann sinnlos wäre. Ich bin hier, um sicherzustellen, dass euer Leben und euer Tod nicht vergebens sind, dass ihr dazu beitragt, Omnius und seine Trabanten zu zerstören.«
    Die Mädchen nickten, während sie aufmerksam zuhörten. Trotz ihrer Jugend wussten sie alle, dass dies kein Spiel war.
    In der Ferne warfen Vulkane mit scharlachroten Gipfeln Lava auf die schroffen Ebenen, während sie giftigen, schwefelhaltigen Rauch in die Atmosphäre spuckten. Große Schluchten in der Landschaft schützten die florierenden Ökosysteme im vulkanischen Boden und das reichhaltige Wasser, das durch Gesteinsschichten sickerte und gefiltert wurde.
    Die Umwelt von Rossak war mit Giftstoffen angereichert, die nicht völlig aus der Nahrungskette entfernt wurden – mutagene und teratogene Substanzen, aber auch nützliche Chemikalien. Schwangerschaften waren problematisch und endeten oft in Fehlgeburten. Viele Babys wurden schrecklich entstellt geboren; andere, wie diese jungen Frauen, erhielten

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