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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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schlagen.
    Wie immer bewunderte der Neunzehnjährige seinen Vater, weil er zahlreiche Geschichten von Zen Norets Triumphen während der intensivsten Kämpfe des Djihad gehört hatte. Jool wünschte sich, er hätte auf IV Anbus dabei sein können, als der gesprengte Damm die Roboterarmee ausgelöscht hatte. Sein Vater hatte der ersten Gruppe von Ginaz-Söldnern angehört, die ihre Dienste freiwillig dem Djihad angeboten hatten, acht Jahre nach der Zerstörung der Erde.
    In der Gesellschaft von Ginaz hatten die Familien viele Kinder, um die Reihen der Kämpfer wieder aufzufüllen, doch ihre Kultur ermutigte die Eltern nicht, eine enge Beziehung zu ihren Nachkommen zu entwickeln. Der alte Veteran Zon war eine Ausnahme, vor allem in Hinblick auf Jool. Er hatte sich viele Male als Held erwiesen, sodass Zons Gene als vorteilhaft betrachtet wurden. Also hatte man ihn überzeugt, immer neue Nachkommen zu zeugen, jedes Mal, wenn er vom Schlachtfeld zurückkehrte.
    Jool war vielleicht der fähigste Kämpfer unter seinen vierzehn Brüdern und Schwestern und den fortgeschrittensten seiner ganzen Generation. Weil er so viel Potenzial im jungen Mann erkannte, hatte sein Vater ihm besondere Aufmerksamkeit gewidmet und sah in ihm seinen Nachfolger im Elitekorps von Ginaz, dem zweifellos die besten Söldner der Galaxis angehörten. Viele Planeten boten unabhängige Kämpfer an, doch keine andere Gruppe konnte sich einer so hohen Erfolgsquote rühmen.
    Ginaz erkannte an, dass alle Menschen denselben Feind teilten, doch die Söldner behielten ihre Unabhängigkeit bei, statt der offiziellen Militärhierarchie der Armee des Djihad beizutreten. Das machte sie zu Jokern. Während die Djihadis es vorzogen, schwere Militärausrüstung zu verwenden und aus der Ferne anzugreifen, wollten Kämpfer von Ginaz nah an die feindlichen Roboter herankommen. Sie ließen sich für den Kampf verdingen, ohne Furcht, für Selbstmordkommandos eingesetzt zu werden – sofern die Bedeutung der Mission es rechtfertigte.
    Zon war auch an der Front gewesen, als die Maschinen die Peridot-Kolonie überfallen hatten. Die menschlichen Streitkräfte hatten den Planeten erbittert verteidigt, und die Kampagne hatte über achtzig Prozent der Ginaz-Söldner gekostet. Schließlich hatten sie die Invasoren zurückgeschlagen, doch Omnius hatte die Denkmaschinen angewiesen, beim Rückzug einer Taktik der verbrannten Erde zu folgen. Obwohl die Kolonie schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war, war der Rest des Planeten nicht in die Hände des Feindes gefallen.
    Vor drei Jahren hatte sich Zon Verbrennungen und Verletzungen zugezogen, als er an Bord eines bedrängten Denkmaschinenschiffes gegen Roboter gekämpft hatte. Danach war er gezwungen gewesen, zur Erholung und Umschulung auf die Inseln von Ginaz zurückzukehren. Damals hatte er zum ersten Mal das außergewöhnliche Talent seines Sohnes bemerkt. Und nun, nach intensivem Training, würde der junge Mann vielleicht sogar seinen Vater übertreffen.
    Schweißüberströmt parierte Zon und stieß zu, schneller und geschickter, als sein Sohn ihn je hatte kämpfen sehen. Jool spürte, wie sehr sich sein Vater danach sehnte, auf die Schlachtfelder zurückzukehren. Der Ort spielte für ihn keine Rolle. Die Armee des Djihad brauchte immer mehr Kämpfer, und der größte Teil der Bevölkerung von Ginaz widmete sich dem großen Ziel.
    »Ich rate zur Vorsicht, Meister Zon Noret.« Chirox' Stimme war sanft und ruhig. Nichts deutete auf die gewaltige Anstrengung der Übung hin.
    »Unsinn«, rief Zon mit stolzem Trotz. »Kämpf weiter! Geh an die Grenzen deines Könnens!«
    Dem Roboter blieb keine Wahl, als dem Befehl zu gehorchen. »Ich wurde programmiert, Sie zu unterrichten, Meister Zen Noret, aber ich kann Sie nicht zwingen, meine Warnungen oder Lektionen zu beachten.« Er stieß mit seinen vielfachen Armen zu. In jedem hielt er ein Messer oder Schwert.
    Der Veteran hielt nichts von einer formalisierten Ausbildung. Er behauptete, dass dadurch die Ausprägung wahrer Kampffertigkeiten beeinträchtigt wurde. »Die beste Technik, um zu lernen und sich zu entwickeln, ist die einfache Beobachtung«, sagte er immer. »Reines Auswendiglernen bringt dir im Kampf nichts. Übe stattdessen, bis du nicht mehr als Individuum existierst. Es darf keine Trennung von Geist und Körper geben. Du musst zu nichts als einer lebenden, fließenden Kampfbewegung werden. Das ist alles, was ein Söldner sein sollte.«
    Doch obwohl sein Vater die höchsten

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