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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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jemals hatte, und zwar unverzüglich. Außerdem muss jedes verfügbare Raumschiff mit einem Faltraum-Triebwerk ausgestattet werden. Für den ersten Angriff verwenden wir die funktionstüchtigen Faltraum-Einheiten, die Xavier Harkonnen und ich vor sechzig Jahren auf Kolhar in Dienst gestellt haben.«
    Neben der Ratstafel standen die beiden in Gelb gekleideten Sekundanten auf und ergriffen schnell Vidads Konservierungsbehälter. »Der Kogitor ist sehr besorgt«, gab der greise Keats bekannt. »Er beabsichtigt nach Hessra heimzukehren und den neuen Lauf der Ereignisse mit den anderen Elfenbeinturm-Kogitoren zu diskutieren.«
    »Diskutiert Ihr, so viel Ihr wollt«, rief Vorian Atreides dem Kogitor mit verächtlichem Unterton nach. »Bis Ihr zu einem Resultat kommt, ist längst alles vorbei.«

36
     
    Sollen fette Menschen, sollen Denkmaschinen die behaglichen Welten der Galaxis bewohnen. Wir ziehen die öden, abgelegenen Orte vor, weil sie unsere organischen Gehirne beleben und uns unbesiegbar machen. Selbst wenn meine Cymeks alles erobert haben, werden diese schwierigen Stätten unsere liebsten Domänen bleiben.
    General Agamemnon, Neue Memoiren
     
     
    Die Titanen hatten die fünf Elfenbeinturm-Kogitoren zu schnell getötet, und jetzt bereute General Agamemnon seine ungestüme Rache. Nach so vielen Jahrzehnten des Gefühls, machtlos zu sein und gehetzt zu werden, hätte ich meinen Sieg auskosten sollen.
    Zu spät hatte er daran gedacht, wie sehr es ihn befriedigt hätte, die uralten Gehirne langsam zu zerlegen, eine Scheibe mentaler Materie nach der anderen abzulösen, in jeder gerippten Windung die Gedankenstränge einzeln zu kappen. Oder Juno hätte dem Elektrafluid interessante Verunreinigungen hinzufügen können, worauf er dann gemeinsam mit ihr die ungewöhnlichen Reaktionen beobachtet hätte.
    Aber alle Kogitoren waren bereits ausgelöscht. Was für eine dumme Kurzsichtigkeit!
    Stattdessen mussten sich die drei Titanen, während sie Hessra vollends in ihre Gewalt brachten, notgedrungen damit zufrieden geben, sich mit der Folter gefangen genommener Sekundanten zu vergnügen, den Mönchen, die ihr Leben dem Dienst an den Kogitoren gewidmet hatten. Inzwischen waren sämtliche Sekundanten ihrer fleischlichen Last entledigt, ihnen waren die Hirne wie reife Früchte entnommen und zwangsweise in Cymek-Konservierungsbehälter umgefüllt worden. Sklaven, Haustiere, Experimente.
    Weil sie sich zunächst geweigert hatten, sich ihren neuen Herren zu unterwerfen, erhielten die hybriden Sekundanten-Neos eine Garnitur schmerzerzeugender Nadeln implantiert, ins nackte Hirngewebe gebohrte, modifizierte Gedankenempfänger-Elektroden.
    Auf einem Turm hoch über den Eisflächen fokussierte der Titanen-General seine optischen Fasern und ließ den gepanzerten Schädel rotieren, um seine kalte Eroberung zu betrachten. Überall, wo man im Gletschereis graue oder schwarze Felsen sah, bemerkte er seltsame blaue Streifen. In Bruchspalten der vorzeitlichen Mauer aus Frost hatten robuste Flechten und winterfestes Moos ihre Ernährungsnischen gefunden, rangen dem schwachen Sonnenlicht gerade genug Energie zum Überleben ab. Dann und wann kalbte der Gletscher, und riesige Eisbrocken barsten heraus, und sobald die blauen Flechten der kalten Luft ausgesetzt wurden, welkten sie schnell dahin.
    Agamemnon hatte bereits eine kurze Sichtung der im Verlauf der Jahrtausende von den Kogitoren angesammelten Dokumentationen über das Elektrafluid und seine Produktion vorgenommen. Im Wesentlichen bestand die Rezeptur anscheinend aus einer Kombination von Mineralien und Spurenelementen, die man aus den heimischen Flechten gewann, und dem Tauwasser, das Hessras unterirdische Flüsse speiste. In den Laboratorien und Fabriken tief unter dem Sockel der alten, schwarzen Türme hatten die Mönche dieses Wasser benutzt, um das nährstoffreiche Elektrafluid herzustellen.
    Tausend Jahre lang hatten Agamemnon und seine Cymeks sich ständig damit beliefern lassen, um ihre konservierten Gehirne frisch zu halten, und die Kogitoren hatten – allerdings mit spürbarem Unbehagen – eine neutrale Einstellung zu den Cymeks eingenommen. Trotz ihrer selbst gewählten Isolation hatten sie Schwarzhandel mit der potenten Lebenserhaltungsflüssigkeit betrieben.
    Doch Agamemnon war ungern von jemandem abhängig. Jetzt hatten die siegreichen Titanen die chemischen Produktionsstätten konfisziert und die Sekundanten-Neos »nachdrücklich dazu ermutigt«, die Anfertigung der

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