Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Stimme gewann neuen Nachdruck. »Aber anscheinend ist Omnius nicht klar, dass seine Strategie sich als Schwäche herausstellen kann – falls wir es verstehen, sie zu unseren Gunsten auszunutzen.«
»Was wollen Sie damit sagen?«, fragte der kommissarische Viceroy O'Kukovich.
Statt dem Politiker zu antworten, richtete Vorian den Blick direkt auf Quentin. Seine grauen Augen zeichneten sich mit einem Mal durch eine gebrochene Schärfe aus, als bestünden sie aus Glasscherben. »Erkennen Sie, was ich meine? Wenn er für den geplanten Großeinsatz sämtliche Einheiten an einem Ort sammelt, entblößt er sein Imperium an allen anderen Orten. Während die Denkmaschinen ihre zahllosen schweren Schlachtschiffe gegen uns in Marsch setzen, kann die Djihad-Armee sämtliche übrigen Synchronisierten Welten angreifen, weil ihnen jede Verteidigung fehlt.«
»Und wie sollen wir das machen?«, rief der Große Patriarch mit hoher, kindlicher Stimme.
»Indem wir etwas Unerwartetes tun.« Vorian Atreides verschränkte die Arme über dem Brustkorb. »Nur auf diese Weise können wir Menschen über die Denkmaschinen siegen.«
»Erklären Sie uns wie, Oberkommandierender.« Quentin erhob seine Stimme über das laute Gemurmel, versuchte die Sitzungsteilnehmer zu weiterem Zuhören zu bewegen. Er wusste, dass Atreides eine Idee hatte, den vielleicht einzigen Plan, den die Menschheit noch verwirklichen konnte. »Welche Waffen bleiben uns gegen die Denkmaschinen?«
»Atomwaffen.« Vorian ließ den Blick durch die aufgeregte Versammlung schweifen. »Wir brauchen ein riesiges Arsenal an pulsverstärkten Nuklearsprengköpfen. Es steht uns frei, jede einzelne Synchronisierte Welt in radioaktive Schlacke zu verwandeln, so wie wir es vor zweiundneunzig Jahren mit der Erde getan haben. Wenn die Menschheit mutig genug ist, noch einmal Atomwaffen einzusetzen, können wir Omnius systematisch auf allen Planeten auslöschen. Weil er die Absicht hat, uns zu vernichten, sollten wir ihm zuvorkommen und kurzerhand jede Inkarnation des Computer-Allgeists ausmerzen.«
»Aber uns bleibt doch gar nicht genug Zeit!«, heulte Xander Boro-Ginjo auf und suchte in den Gesichtern der anderen sichtlich bestürzten Ratsmitglieder nach Rückhalt. »Bestimmt fliegen die Denkmaschinen bald ab. Wir haben die Aufnahmen gesehen.«
»Gegenwärtig befindet sich die Armada noch im Raum um Corrin. Die Aufstellung ist offenbar noch nicht beendet«, erläuterte Vor. »Möglicherweise kann sie erst in den nächsten Wochen nach Salusa starten. Und wenn sie aufbricht, benötigt sie noch einen Monat bis zum Eintreffen, wie der Kogitor bereits erwähnt hat.« Der Oberkommandierende verstummte und wartete.
Quentin blickte spontan Faykan an. Allmählich begriffen die beiden Männer die Überlegungen des Oberkommandierenden. »Omnius' Flotte verfügt ausschließlich über standardmäßige Raumflugfähigkeit.«
»Dagegen haben wir andere Optionen«, stellte Vorian Atreides emotionslos und in lakonischem Tonfall fest. »Ein Monat bietet genug Zeit, um jede existierende Synchronisierte Welt zu vernichten – falls wir Faltraumschiffe verwenden. Mit jeder dieser Welten können wir den Sieg wiederholen, den wir damals mit der Zerstörung der Erde errungen haben. Letztlich können wir einen um ein Vielfaches vergrößerten Erfolg erzielen. Ohne Gnade und ohne Zögern werden wir nacheinander jeden existierenden Allgeist eliminieren.«
Quentin atmete tief durch und ging die sich aus einem solchen Vorhaben ergebenden Konsequenzen durch. »Aber die Faltraumschiffe sind unzuverlässig. Die VenKee-Statistik weist eine Verlustquote von etwa zehn Prozent aus. Wenn unsere Flotte eine Synchronisierte Welt anfliegt, würden wir jedes Mal wir eine größere Zahl von Einheiten verlieren. Es gibt hunderte von Omnius-Bastionen. Wir müssten mit ... schreckliche Einbußen rechnen.«
Vorian Atreides ließ sich nicht beirren. »Das ist der vollständigen Ausrottung vorzuziehen. Während Omnius' Flotte von Corrin nach Salusa Secundus fliegt, lassen wir sie unbeachtet und greifen stattdessen die schutzlosen Synchronisierten Welten an, systematisch einen Planeten nach dem anderen, und zum Schluss seinen primären Standort. Wenn wir Corrin attackieren, wird seine Flotte schon zu weit entfernt sein, um rechtzeitig eingreifen zu können.«
»Aber was wird aus all den unterdrückten Menschen auf den Synchronisierten Welten?«, fragte Xander Boro-Ginjo. »Müssen sie nicht aus der Sklaverei befreit werden? Ein
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