Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
selbst wiederfinden und die Frage beantworten, ob es für ihn nach einem so langen Leben noch etwas zu tun gab.
Umgeben von einer überwältigenden Mauer aus Schlachtschiffen, die ihre letzte Bastion umkreisten, bemühten sich Erasmus und Omnius um eine Einschätzung ihrer Lage. Über Corrin standen sich die Kampfschiffe der Maschinen und der Liga gegenüber und warteten auf eine Gelegenheit, ihre letzten Sprengköpfe abzufeuern.
»Das Hrethgir-Ungeziefer wird seine Streitkräfte verstärken«, sagte Omnius.
»Zweifellos haben die Menschen die Absicht, Corrin zu belagern«, sagte Erasmus. »Werden sie die nötige Geduld und Ausdauer aufbringen, um ihre Präsenz lange genug aufrechtzuerhalten? Menschen sind nicht besonders gut in der Ausführung von derartigen Langzeitplanungen.«
»Trotzdem werden wir neue Schiffe bauen und überlegene Abwehrkräfte in Stellung bringen. Unsere höchste Priorität besteht darin, diese Welt zu sichern und uneinnehmbar zu machen. Nötigenfalls auf unbegrenzte Zeit. Maschinen sind dauerhafter als Menschen.«
ZWEITER TEIL
88 V. G.
Neunzehn Jahre später
46
Maschinen besitzen etwas, an denen es Menschen immer mangeln wird: unendliche Geduld und die nötige Langlebigkeit, sich darin zu üben.
Oberkommandierender Vorian Atreides,
Frühe Einschätzungen des Djihad
(5. überarbeitete Ausgabe)
Nachdem es fast zwei Jahrzehnte lang verhältnismäßig ruhig gewesen war, hatten die Reste der Menschheit sich gesammelt, ihre Welten und Gesellschaften wiederaufgebaut ... und das Ausmaß der Bedrohung vergessen.
Mit Ausnahme von Corrin waren alle Synchronisierten Welten unbewohnbare Ödländer. Die Menschen hatten sich als genauso rücksichtslos wie die Denkmaschinen erwiesen. Die Überlebenden versicherten sich immer wieder, dass das Ergebnis die Anstrengungen gerechtfertigt hatte. Obwohl einige Planeten unberührt geblieben waren, hatte allein die Omnius-Geißel ein Drittel der menschlichen Gesamtbevölkerung getötet. Anschließend wurden viele Kinder geboren, neue Städte und landwirtschaftliche Siedlungen gegründet und Handelsverbindungen wiederaufgebaut. Die Liga erlebte eine Abfolge verschiedener politischer Führer, und die Menschen wandten ihre Aufmerksamkeit wieder den alltäglichen Überlebenssorgen zu.
Corrin blieb ein eiterndes Geschwür im Weltraum. Eine undurchdringliche Barriere aus Roboterkriegsschiffen wurde vom Netzwerk der Störfeld-Satelliten und der stets alarmbereiten Streitmacht aus menschlichen Wachschiffen in Schach gehalten. Die Denkmaschinen versuchten immer wieder auszubrechen, und die wachsamen Menschen schlugen sie jedes Mal zurück. Es war ein Strudel, der Ressourcen, Soldaten, Waffen und Schiffe verschlang.
Die letzte Inkarnation von Omnius versteckte sich hinter einer gepanzerten Wand und wartete ...
Abulurd Harkonnen diente nun im Rang eines Bator in der Wachhundflotte über Corrin. Dort konnte er weiter einen wichtigen Dienst für die Liga leisten, obwohl er den Verdacht hatte, dass sein Bruder Faykan die Versetzung nur deshalb vorgeschlagen hatte, damit sich die Peinlichkeit namens Harkonnen weit entfernt von der Liga-Hauptstadt und außer Sichtweite befand.
Am Ende des Djihad hatte Faykan den Militärdienst quittiert und an einer steilen politischen Karriere gearbeitet, bis er schließlich zum kommissarischen Viceroy gewählt worden war, nachdem sechs andere dieses Amt bekleidet hatten, die allesamt genauso nichts sagend und fantasielos wie Brevin O'Kukovich gewesen waren. Faykan schien endlich der starke Führer zu sein, auf den die wiederauferstandene Liga gewartet hatte.
Abulurd hatte die Wachflotte schon fast ein Jahr lang kommandiert und dafür gesorgt, dass Omnius den Verteidigungsriegel nicht durchbrechen konnte. Er hoffte, dass die Bürger der Liga besser schliefen, wenn sie wussten, dass pflichtbewusste Soldaten sie vor weiteren Übergriffen durch die Denkmaschinen bewahrten.
Der Allgeist entwarf und baute immer neue Schiffe, bessere Waffen und gut abgeschirmte Raumpanzer, die wie Rammböcke gegen die elektronischen Gefängniswände geschleudert wurden. Unablässig versuchten die Maschinen, die defensive Barrikade der Menschen zu durchbrechen. Sie attackierten das Störfeldnetz oder starteten Update-Schiffe, die mit Kopien des Allgeists zu neuen Welten fliehen sollten. Bislang hatte Omnius mehr rohe Gewalt als innovative Strategien eingesetzt, doch jeder Versuch hatte Methode und führte zu
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