Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
vergessen. Wir können die Bedeutung der Schlacht von Corrin gar nicht überschätzen, genauso wenig wie die wunderbaren Gelegenheiten, die die Zukunft uns eröffnet.
Um dieses großen Ereignisses zu gedenken, gemeinsam mit meiner Nichte Rayna Butler und dem Höchsten Bashar Vorian Atreides, verkünde ich nun, dass ich meine Stellung als Viceroy mit den Pflichten des Großen Patriarchen zusammenlegen werde, nachdem dieses Amt seit dem Mord an Xander Boro-Ginjo unbesetzt ist.
Von diesem Tag an soll die Macht nicht mehr aufgeteilt und verdünnt werden, sondern ausschließlich in den Händen einer Person liegen, in meinen und denen meiner Nachfolger. Vor uns liegt viel Arbeit, um unsere ausgelaugte Liga der Edlen mit einer mächtigeren Regierungsform auszustatten, als das bisher der Fall war. Wir werden eine neues Imperium der Menschheit erschaffen, das wachsen und dem Ruhm des Alten Imperium nacheifern soll – während es gleichzeitig die fatalen Fehler jener Zeit vermeidet.«
Wie auf ein Stichwort brach die Menge in lauten Jubel aus. Vorian war zwar durch diese Ankündigung überrascht, aber nicht sonderlich verstimmt. Er hatte nie einen Sinn im Amt des Großen Patriarchen gesehen, das ursprünglich für Iblis Ginjos Interessen geschaffen worden war. Nun sah Vorian in Faykan Butlers Lächeln ein Echo von Serena und ihren leidenschaftlichsten Anhängern.
Als der Tumult nachließ, legte Faykan eine Hand auf Raynas schlanke Schulter. »Und damit niemand vergisst, wie sehr wir uns verändert haben, werde ich von nun an nicht mehr unter dem Namen Butler bekannt sein. Ich entstamme einer großen und ehrenvollen Familie, aber vom heutigen Tag an möchte ich, dass mein Name an die Schlacht von Corrin erinnert, die Krönung meiner Laufbahn, mit der die Zeit der Denkmaschinen zu Ende ging.«
Richtig, dachte Vorian und hatte Mühe, ein zynisches Grinsen zu unterdrücken. Es war ausschließlich deine Leistung.
»Fortan soll die Menschheit«, fuhr Faykan fort, »mich Corrino nennen, damit all meine Nachkommen sich an diese Schlacht und diesen großen Tag erinnern.«
Ganz im Gegensatz zur ekstatischen Feier war die Stimmung düster und hasserfüllt, als der Gefangene Abulurd Harkonnen am folgenden Nachmittag in den gewaltigen Parlamentssaal gebracht wurde, um über die gegen ihn erhobenen Anklagen zu verhandeln. Ursprünglich hatte Faykan darauf bestanden, dass sein jüngerer Bruder in Ketten hereingezerrt wurde, aber Vorian hatte es ihm ausgeredet, in einem letzten Aufflackern des Mitgefühls für einen Mann, der einmal sein Freund gewesen war. »Er trägt bereits die Ketten seiner Schuld. Sein Gewissen ist schwerer als alles, was wir ihm antun könnten.«
Draußen auf den Straßen hatte sich der Pöbel versammelt, der gierig nach einem neuen Feind suchte, an dem er seine Wut auslassen konnte. Die Menschen heulten empört und verfluchten den Verräter. Hätten sie die Gelegenheit erhalten, hätte sie Abulurd in Stücke gerissen. Er hatte die Vergeltungsflotte im Augenblick der größten Not handlungsunfähig gemacht. Weder die Menschen noch die Geschichte würden ihm diese Tat jemals verzeihen.
Im Saal verfolgten die Abgeordneten der Liga und die Vertreter des Militärs, wie Abulurd vor das Podium geführt wurde. Während der Rückreise nach Corrin waren die meisten Verletzungen abgeheilt, die Abulurd durch Prügel zugefügt worden waren, aber er wirkte immer noch matt und lädiert. Das Publikum beobachtete ihn mit spürbarem Hass und Zorn. Obwohl alle von den außergewöhnlichen Leistungen des Bashars wussten, konnte nichts die Schwere der gegen ihn erhobenen Anklagen mindern.
Faykan stand auf dem Sprecherpodium und empfing den in Ungnade gefallenen Offizier – seinen eigenen Bruder, auch wenn sie seit Jahren keinen gemeinsamen Familiennamen mehr geführt hatten. »Abulurd Harkonnen, ehemaliger Offizier der Armee der Menschheit, Sie sind des Hochverrats an der Menschheit angeklagt. Ob in unlauterer Absicht oder durch irregeleitetes Urteilsvermögen hätte unsere Flotte durch Ihre Tat beinahe schwersten Schaden erlitten – und damit auch die gesamte Menschheit. Wollen Sie Ihre Ehre weiterhin dadurch beschmutzen, dass Sie Entschuldigungen für Ihr Verhalten vorbringen?«
Abulurd neigte den Kopf. »Aus den Unterlagen wird meine Motivation deutlich ersichtlich. Es steht Ihnen frei, sie entweder zu akzeptieren oder abzulehnen. In jedem Fall bestand keine Notwendigkeit, zwei Millionen unschuldige Geiseln zu töten,
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