Dunkel ist die Sonne
kleines Stück Steinmetall herab, und aus der Öffnung wuchs eine lange dünne Stange aus dem gleichen Material. Dünnere Stangen, die sich aus einer Verdickung obenauf herausklappten, drehten sich mehrmals um sich selbst und neigten sich dann mit einer Ausnahme alle nach unten. Die eine, die davon ausgenommen war, zeigte gleich einem Finger landeinwärts.
Das Schwarze Tier war halb über sie hinweggezogen. Der freie dahinterliegende Himmel gab reichlich Licht. In der Richtung, in die die Stange zeigte, war eine dunkle, sichelförmige Fläche. Diese würden sie auf dem Wege zu ihrem Ziel ohnehin durchqueren, wenn sie durch den Dschungel gingen.
Hoozisst beklagte sich über den Plan und die damit verbundenen Gefahren, aber er ging trotzdem mit. Er wollte mit dem Gott nicht allein bleiben.
„Wie findet Phemropit denn die Stellen mit seiner Nahrung?“ fragte Deyv.
„Die Prinzipien der Radioaktivität habe ich euch schon erklärt. Das Erz, das seine Nahrung enthält, liegt in einiger Entfernung von hier, vermutlich auf einem Berghang. Ich nehme an, daß es in der Nähe des Sees ist und daß es sich dabei um Material handelt, das beim Aufprall des Meteors abbrach und in der Gegend verstreut wurde – wobei der Meteor so groß gewesen sein muß, daß man ihn wahrscheinlich besser als Planetoiden bezeichnen sollte. Planetoiden habe ich euch ebenfalls beschrieben.
Die Erde selbst hat vor langer Zeit ihre gesamte Radioaktivität verloren. Aber der Stoff, aus dem der Planetoid bestand, muß jüngeren Datums und daher noch reich an radioaktiven Mineralien gewesen sein. Ich weiß das daher, weil Phemropits Volk sonst keine Nahrung mehr bekommen hätte und wenn auch nicht tot wäre, so doch mittlerweile so aussehen würde.
Phemropits Antennen müssen ein paar der radioaktiven Teilchen, die die Quelle damals abgab, aufgespürt haben. Wie ich schon sagte, kann das Erz zum Glück nicht weit sein. Phemropit könnte selbst hingehen, wenn es sich nicht schon so verausgabt hätte. Und wenn wir genug zu ihm hingeschafft haben, daß es seinen Energievorrat wieder auffüllen kann, wird es auch aus eigener Kraft hinkommen.“
Sie fanden das Erz, einen großen, dunklen, unregelmäßig geformten Flecken, der in das Rot und Grün eines Berghangs eingelassen war, am Fuße dieses Hangs. Das radioaktive Erz, erklärte Sloosh, steckte so tief in der Erde, daß Phemropit es nicht hatte ausfindig machen können. Aber die Erschütterungen hatten einen Teil des Berges, der die Stelle zuvor verdeckt hatte, verschoben. Das Schürfen war lange und harte Arbeit. Bei der Untersuchung des Geländes stießen sie auf eine Menge Kieselsteine, aus denen sie sich Werkzeuge machten. Diese brachen sehr oft, was weitere Gänge erforderte, um noch mehr Kieselsteine herbeizuschaffen. Aber schließlich war es soweit, und sie hatten mehrere Tonnen Erz beisammen.
Unter Slooshens Anleitung machten sie sich zwei Wägelchen – außer ihm kannte niemand die Erfindung des Rades –, und so zogen sie durch den Dschungel. Erst mußten sie noch einen Pfad anlegen, eine äußerst ermüdende Angelegenheit, aber dann waren sie mitsamt Wagen bei Phemropit angelangt.
Es kletterte auf den Haufen Erz und nahm das Gestein mittels einer Öffnung am Bauch in sich auf. Als es eine gewisse Menge „verdaut“ hatte, glitt eine Platte aus Metallstein zur Seite, und die unbrauchbaren Rückstände fielen heraus. Es hatte jetzt genug Energie, um sich ein paar Meilen in den Dschungel hineinzubegeben. Die anderen kehrten zu dem Berg zurück und schürften weiter. Dieses Mal brauchten sie nicht ganz so weit zu gehen. Phemropit fraß, was sie ihm vorsetzten, ließ seinen Kot aus Stein fallen und bewegte sich ein paar Meilen vorwärts.
Es verging eine lange, lange Zeit. Und dann war die Kreatur imstande, selbst weiterzugraben, und sie brauchten nichts mehr zu tun. Phemropit fuhr etwas aus seinem Bauch aus, das aussah wie ein Transportband mit scharfen Metallzähnen statt einer Gleitfläche. Damit zerschnitt es den harten Fels und nahm ihn anschließend in den Bauch auf.
Das Geschöpf hörte nicht auf zu arbeiten. Schließlich war es fertig. Sein Magen war gefüllt, und in dem Berg gähnte ein großes Loch. Unterhalb des Lochs lag ein Haufen von Rückständen.
Sloosh schien hinter seinen Blättern förmlich zu strahlen; zumindest hörte es sich so an: „Na, was hab ich gesagt? War doch gar nicht so schlimm, oder? Auf jeden Fall war es die Zeit und Mühe wert.“
„Das ist aber
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