Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
Vom Netzwerk:
gut wie unsterblich macht. Wenn man sie gefangennähme und sie folterte, würde sie das Geheimnis sicherlich verraten. Gewöhnliche Mittel würden sie vielleicht nicht zum Reden bringen, aber sie ist im Besitze von Gerätschaften, die aus jedem die Wahrheit herauspressen.
    Und wenn man erst einmal so gut wie unsterblich ist, kann man den Zugang zu anderen Welten finden. Man könnte ewig leben, ohne auch nur den geringsten Gedanken an Unfall, Mord oder Selbstmord zu verschwenden. Wenn dann schließlich auch die neue Welt gealtert wäre und im Sterben läge, würde man abermals durch ein Tor fliehen können – und so weiter.“
    „Mit man meinst du wohl dich“, sagte Hoozisst.
    Sie starrte ihn wild an. „Ich bin bereit zu teilen. Aber ich bin sowieso zu alt, um mich noch einmal in ihr Reich zu wagen. Selbst wenn ich jung genug wäre, würde ich es nicht selber tun. Ich hätte es versuchen sollen, als ich noch dazu fähig war, aber damals habe ich nicht daran gedacht. Ich war mit vielen Dingen beschäftigt, meistens allerdings damit, zu überleben. Dann, nachdem ich zu dem Schluß gekommen war, daß ich in meinem Haus zu wenig geschützt war, fing ich mir drei Tharakorm. Ich nahm mir Sklaven, und ich bekam meine Kinder, so daß auch für Erben gesorgt war.
    Und dann dachte ich daran, daß der Tod unaufhaltsam näher kam. und ich überlegte, wie ich mich vor dem Sterben bewahren und vielleicht so lange wie die Shemibob leben könnte. Daher schickte ich einen Yawtl aus, ganz bestimmte Eier zu stehlen. Er sollte ihre Besitzer mit hierherbringen. Wenn sie geschickt genug waren und Ausdauer genug hatten, um hierher – oder besser gesagt, dorthin – zu kommen, waren sie vielleicht imstande zu tun, was ich wollte.
    Als ich die ersten gefangengenommen hatte, behandelte ich sie gut. Ich sagte ihnen, daß sie zur Juwelenwüste gehen und irgendwie die Geheimnisse der Shemibob lüften sollten. Sie gingen nicht allein; gewöhnlich waren sie zu fünft oder zu sechst. Wenn sie Erfolg gehabt hätten, hätte ich ihnen ihre Eier zurückgegeben.“
    „Das war nett von dir“, sagte Hoozisst höhnisch. „Was hätte sie davon abhalten sollen, dort zu bleiben, wenn sie erst so gut wie unsterblich gewesen wären? Ach so … die Eier!“
    Der Archkerri sagte: „Aber warum bist du mit deinen Tharakorm dann nicht in der Nähe der Juwelenwüste vor Anker gegangen? Dann hättest du deine Kandidaten dorthin bringen können, und sie hätten nicht einen so weiten Weg gehabt. Das Reich der Shemibob liegt am anderen Ende der Landmasse. Von deinem Ankerplatz bis dahin führt ein weiter Weg, der voller Gefahren ist.“
    Nachdem Hoozisst übersetzt hatte, entgegnete Feersh: „Hältst du mich wirklich für so dumm? Genau das habe ich am Anfang getan. Aber die Leute, die ich schickte, scheiterten. Also lichtete ich den Anker und segelte über die Juwelenwüste und weit hinaus bis an die Grenze des Reiches und von da aus über den Ozean, bis ans andere Ende des Reiches. Dann ging ich an verschiedenen Stellen, die weit voneinander entfernt lagen, vor Anker, und ich begann alles von neuem. Natürlich bediente ich mich auch verschiedener Diebe, von denen die meisten Yawtl waren. Sie sind eine verschlagene Gattung, wenn auch nicht sonderlich intelligent.“
    „Intelligent genug, um dich zu überlisten!“ fuhr Hoozisst sie an.
    „Das wäre dir nie gelungen, wenn du nicht das unverschämte Glück gehabt hättest, den Kristall eines Pflanzenmenschen zu stehlen. Die Yawtl geben wohl gute Diebe ab, aber sie sind zu gierig, als daß man ihnen trauen könnte. Wie dem auch sei, von Zeit zu Zeit begab ich mich gewöhnlich an einen neuen Ort, um an neue Leute heranzukommen, wenn ich nämlich in einem bestimmten Gebiet alle Kandidaten ausprobiert hatte. Was die großen Strecken betraf, die sie zurückzulegen hatten, so schlug ich ihnen vor, sich junge Tharakorm zu suchen und sich vom Wind auf die Juwelenwüste zutreiben zu lassen. Oder ans Ufer zu gehen und über den Ozean zu segeln.“
    „Das ist ein verzweifelter Plan, und ich möchte vermuten, daß alle deine Kandidaten gescheitert sind – bis jetzt jedenfalls“, meinte Sloosh. „Aber wenn du so oft weitergezogen bist, wie hätten sie dich dann wiederfinden sollen, falls sie Erfolg gehabt hätten?“
    „Sie sollten in der Juwelenwüste auf mich warten.“
    „Aber bis dahin hätten sie doch entdeckt, daß sie ihre Eier gar nicht brauchten“, bemerkte Sloosh. „Das ist ein weiterer Fehler.“
    Deyv

Weitere Kostenlose Bücher