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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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ihr erster Einsatz bei einem Mord – und dann gleich ein Doppelmord! Frank hatte vor Wochen mit ihr geredet und ihr mitgeteilt, dass er sie beim nächsten Einsatz dabei haben wollte. Was sie erwartete, wussten Frank und Malte genau. Sie selbst hatte nur eine Ahnung und Frank wusste aus Erfahrung, dass diese Ahnung und die Realität nicht im Entferntesten zusammen passten. Es würde schrecklich für Maren werden.
    ***
    Frank musste scharf bremsen, denn als sie in die Langenfeldstraße einbogen, lief ein Junge – das Skateboard unter dem Arm – quer über die Straße und rannte dem Menschenauflauf entgegen, der sich vor dem Haus, in dem die Opfer gefunden worden waren, gebildet hatte. Er gab wieder Gas für die restlichen 100 Meter und stellte den Wagen hinter einem Streifenwagen ab. Malte sprang vom Beifahrersitz und lief dem Skateboard-Jungen entgegen.
    Frank rief ihm nach: „Lass ihn, Malte. Wir haben Wichtigeres zu tun. Er hat’s ja überlebt.“
    Malte besann sich und kehrte um. Dann liefen sie nebeneinander über die Steinplatten des kleinen Vorgartens. Dem Beamten an der Haustür zeigten sie – wie dem ersten Posten am Absperrband auch – ihre Ausweise. Danach drehte sich Frank zu Maren um und fasste sie mit beiden Händen an den Schultern.
    „Maren,“ sagte er, „du wirst jetzt mit uns da hinein gehen. Wir wissen alle drei nicht, was passiert ist. Glaube also nicht, dass es uns anders geht als dir. Du wirst dir mit uns die Opfer ansehen und natürlich die Wohnung. Danach müssen wir wohl Zeuginnen oder Zeugen befragen. Schaffst du das?“
    „Wieso denn nicht?“, fragte Maren ein wenig schnippisch zurück.
    Offensichtlich hatte sie sich auf der Fahrt hierhin, während der kein Wort zwischen den dreien gewechselt worden war, innerlich auf das eingestellt, was ihr jetzt bevorstand, denn ihr Blick war offen und auch die Farbe war in ihr Gesicht zurückgekehrt. Frank nickte und sie betraten ein Treppenhaus, das relativ dunkel war und das die Kälte des Winters gespeichert hatte. Frank zog sich seine Jacke über. Die Flurtreppe lag links. Rechts neben ihr stand ein Beamter, der einen Gang versperrte, an dessen Ende Sonnenlicht durch eine offen stehende Tür fiel. Sie führte zu einem Garten.
    „Wo?“, fragte Frank den Beamten und hielt ihm seinen Ausweis unter die Nase.
    „Geradeaus im Garten und oben im ersten Stock“, erwiderte der Polizist und stand fast stramm bei seiner Antwort.
    „Gut, dann lassen Sie uns mal durch.“
    Frank unterstrich diese Äußerung mit einem auffordernden Rotieren seiner rechten Hand. Der Uniformierte machte sofort Platz, jedoch nicht ohne Frank ein „Jawohl, Herr Hauptkommissar!“ entgegenzuschleudern. „Und bleiben Sie locker!“, bemerkte Frank noch, als sie sich an ihm vorbei drückten. Endlich kam keine weitere Reaktion mehr von dem Polizisten, außer einem unsicheren Lächeln. Frank konnte diese Leute nicht leiden, die wohl der Meinung waren, ihre Leistung würde von ihren Vorgesetzten an ihrem pseudo-miltitärischen Gehabe gemessen. Aber der Beamte war noch jung. Er würde das noch lernen.
    Das Bild, das sich den dreien bot, als sie den Garten betraten, war makaber. Dr. Jüssen, der Mediziner, hockte vor einem Beet mit Frühlingsblumen links von der Tür, durch die sie gerade getreten waren, und hob mit gummibehandschuhten, spitzen Fingern den linken Schoß eines weißen Morgenmantels so hoch, dass die Scham der inmitten dieses Beetes liegenden Frau dem Sonnenlicht und den Blicken aller Umstehenden ausgesetzt war.
    „Auf den ersten Blick: keine Vergewaltigung“, bemerkte der Arzt trocken und bedeckte die Blöße der Leiche wieder.
    Die Frau lag auf dem Rücken und trug nur den weißen Morgenmantel, der allerdings im oberen Drittel schwarz von getrocknetem Blut war. In ihrem Hals klaffte eine etwa 10-12 cm lange Schnittwunde – so tief, dass die zerschnittene Luftröhre deutlich zu sehen war. Die helle Wunde bildete zu der in trockenem Blut erstarrten Umgebung – auch das Beet mit den Blumen in der Nähe der Leiche war blutgetränkt – einen fast unwirklichen Kontrast. Ein Nicht-Mediziner konnte auf Anhieb erkennen, dass in dem Körper der Frau nicht ein Tropfen Blut verblieben war. Die Haut des Opfers schien fast transparent zu sein.
    „Wahrscheinlich nicht mehr als 24 Stunden“, war die nächste knappe und wie unbeteiligt wirkende Äußerung des Arztes, die er allerdings jetzt schon mit einem Seitenblick auf Frank machte.
    Frank sah, wie Maren sich von

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