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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Rowan sagt? Können Sie mich rechtzeitig rausholen?«
    Während er noch nickte, ging Rowan zu Matthias und streckte die Hand aus.
    »Ich bin dran.« Als er sie nicht berührte, schlang sie die Finger um sein Handgelenk. »Prinzesschen, falls Sie sich nicht sicher sein sollten …«, ihre Umrisse verschwammen, und als sie sich umdrehte, sah sie haargenau so aus wie Jessa, »… er liebt Sie wirklich.«
    »Rowan, ich kann nicht zulassen, dass Sie –«, begann Jessa, doch das Mädchen winkte ab.
    »Sie haben da so wenig zu melden wie irgendwer sonst. Wie gesagt: Ich bin dran.« Rowan wandte den Blick von ihr ab, da das Bremsen eines L kws alle aufmerken ließ. »Jetzt bleibt keine Zeit mehr zum Diskutieren. Er ist da. Matthias, du hast das Auto. Drew, diesmal verfehlst du dein Ziel besser nicht.«
    »Aber nein.« Er rannte zum Pick-up des Schweißers.
    Matthias fing die Schlüssel, die Rowan ihm zugeworfen hatte, und sagte: »Und du sei vorsichtig.«
    »Nein«, erwiderte sie grinsend, »aber ich erwische ihn.« Sie trabte Richtung Tankstelle, ehe Jessa und Matthias etwas sagen konnten.
    Jessa sah ihr nach. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie eine Gestaltwandlerin ist.«
    Er zog sie am Arm. »Komm, wir müssen zum Auto, ehe er merkt, dass es dich zweimal gibt.«
    Der Lastzug kam die Zufahrt zum Fernfahrerlokal herauf und hielt. Jessa ging mit Matthias hinter Rowans Wagen in Deckung und beobachtete, wie der L kw langsam zur Tankstelle abbog, wo Rowan in Jessas Gestalt zwischen den Zapfsäulen stand. Der Pick-up mit den Rohren näherte sich ihr im Rückwärtsgang von hinten. Matthias öffnete die Tür von Rowans Wagen und ließ den Motor an.
    Rowan schlenderte dem L kw entgegen, bis Lawson sie im Sonnenlicht sah. Mit großer Geste hob sie eine Hand und zeigte ihm den Mittelfinger.
    Der Motor des Tanklastzugs heulte auf, und Lawson hielt direkt auf sie zu.
    Lucan bog auf den Parkplatz und sah Lawson den Lastzug auf eine Sterbliche am anderen Ende des Areals zufahren. Er war zu weit weg, ihn daran zu hindern, die Frau zu überfahren, und konnte nur zusehen, wie sie starb.
    Doch ehe Lawson sie erreichte, schossen Kupferrohre rechts und links an ihr vorbei, schlugen in die Frontscheibe des L kws ein und wickelten sich um dessen Reifen. Als wäre das noch nicht unwahrscheinlich genug, begannen die Rohre zudem, sich wie Schlangen am Führerhaus des L kws, der abrupt angehalten hatte, hochzuwinden.
    Strom umknisterte die Fahrerkabine, als Lawson seine Tür mühsam aufstemmte und zu Boden fiel. Ein Rohr, das ihm in der Brust steckte, fiel mit heraus, wickelte sich ihm wie eine Riesenschlange um den Leib und zog sich zu, bis er die Arme spreizte und es abschüttelte wie ein bloßes Papierband.
    Lucan stieg aus seinem Wagen und ging zu den beiden, blieb aber wie angewurzelt stehen, als eine Limousine hinter ihm vorbeiraste. Niemand lenkte den Wagen, und doch hielt er direkt auf den Tanklastzug, Lawson und die Frau zu.
    »Du musst aufhören, vor mir wegzulaufen, Jessa«, sagte Lawson, als er mit zerschmettertem Bein auf sie zuhumpelte. »Wir müssen endlich zusammenkommen.«
    »Nicht in diesem Leben, Freundchen«, erwiderte Jessa, zog ein Stück Rohr aus der Tasche und hielt es an den Enden fest. Sekundenbruchteile bevor Lawson sie erreichte, riss das Rohr sie in die Luft, und sie flog über die Tankstelle weg, während die Limousine ins Heck des Lastzugs krachte und in Flammen aufging. Das Feuer erreichte den Tank, der nach dem Beschuss durch die Kupferrohre allerorten leckte.
    Weiße Blitze umflackerten Lawson, der den Namen der jungen Frau schrie, als er sie neben dem Lokal niederschweben sah. Kupferrohre krochen an ihm hoch, schlangen sich um seine Beine und hielten ihn an Ort und Stelle. »Komm her, du Miststück.«
    Lucan wusste nicht, ob Lawsons Energie oder das Feuer, das sich von der Limousine ausbreitete, den Laster hochgehen ließ, doch der L kw explodierte, und ein Feuerball verschlang die Tankstelle und brachte alle Fenster des Lokals und der geparkten Autos zum Bersten. Durch die brennenden Trümmer, die in weitem Umkreis zu Boden regneten, fingen auch Wagen am anderen Ende des Abstellplatzes Feuer.
    Eine schemenhafte Gestalt kämpfte inmitten der Flammen und stürzte schließlich zu Boden. Ihre Beine waren von schmelzendem Kupfer umhüllt.
    Lucan sah nichts mehr von der Sterblichen, die durch die Luft geflogen war, und hatte auch keine Ahnung, wie die Rohre Lawson aufgespießt und an Ort und Stelle gehalten hatten.

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