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0823 - Monster-Engel

0823 - Monster-Engel

Titel: 0823 - Monster-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich warf einen Blick auf die Uhr. Sie zeigte die vierte Morgenstunde an.
    Zu dieser Zeit schliefen die meisten Menschen noch tief und fest, und auch im Hilton herrschte nach Kates Schrei eine gespenstische Stille.
    Kate und ich waren beide angezogen, nur die Schuhe hatten wir von den Füßen gestreift.
    Ich legte mich wieder hin, war aber hellwach und lauschte den Atemzügen meiner Kollegin aus den Staaten. Lange hatte ich nicht geschlafen, im Gegensatz zu Kate Duvall, aber sie hatte gleich nach dem Einschlafen schreckliche Albträume gehabt.
    Sie hatte miterlebt, wie der Killer eine junge Frau umbrachte, und Kate hatte noch immer deren Schmerzen und Todesangst vor Augen. Ich wusste, dass es so etwas gab und sie mir nichts vorspielte, denn mit einem ähnlichen Fall hatte ich einmal zu tun gehabt, aber wie dieser hier laufen würde, stand in den Sternen.
    Jedenfalls gab es den Killer. Nur Kate hatte bisher gewusst, dass es sich bei dem Täter stets um dieselbe Person handelte. Und ich wusste es jetzt auch.
    Nur über das Motiv war ich mir nicht im Klaren. Eines aber hatten wir gemeinsam herausgefunden. Es musste eine Verbindung zwischen Kate Duvall und dem Mörder geben. Eine auf der geistigen Ebene, und es musste auch etwas mit einem Engel zu tun haben.
    Ein mordender Engel? Ein Todesengel, der den Menschen das Leben nahm? Ich wollte nicht behaupten, dass es so etwas nicht gab, aber irgendwie kam ich davon nicht los. Diese Tatsache konnte uns zur Lösung führen, ebenso wie die Nähe des Killers.
    Wir würden abwarten müssen. Kate hatte behauptet, ihn nie so nahe erlebt zu haben wie in den letzten Stunden.
    Nein, sie schlief nicht, ich hatte mich geirrt, denn neben mir bewegte sie sich und richtete sich auf. Etwas verwirrt schaute sie sich um, stellte dabei fest, dass auch ich nicht mehr lag, und fragte: »Sie sind wach, John?«
    »Ja.«
    »Konnten Sie nicht schlafen?«
    »Mehr schlecht als recht. Aber wenn ich ehrlich sein soll, Sie haben mich aufgeweckt.«
    Auf ihrem Gesicht breitete sich eine Blässe aus. »Ich? Warum sollte ich das?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, aber durch Ihren leisen Schrei bin ich aufgewacht.«
    Kate strich durch ihr kurz geschnittenes, schwarzes Haar und hob die Schultern. »Das muss einen Grund gehabt haben«, flüsterte sie, »aber ich kenne ihn nicht.«
    »Überlegen Sie bitte.«
    »Das tue ich.« Sie runzelte die Stirn. Das Licht machte ihr Gesicht weich und nahezu mädchenhaft jung, sodass in manch einem Mann die Instinkte eines Beschützers aufkamen, und da machte auch ich keine Ausnahme.
    »Ja, geträumt«, murmelte sie. »Ich denke schon, dass ich etwas geträumt habe. Nur ist es so weit weg. Es fällt mir schwer, mich zu erinnern.«
    »Versuchen Sie es, Kate. Es kann wichtig sein. Hatte es denn mit dem Killer zu tun?«
    »Das ist eben die Frage.«
    »Dann war es wohl ein normaler Traum?«
    »Nein, nein, auch das nicht.« Sie holte tief Atem und schnaufte durch die Nase. »Aber auch keiner wie der letzte vor Mitternacht.« Sie schlang die Hände um die Beine, die sie kurz zuvor angezogen hatte. »Es war ein Traum, dessen Inhalt wohl in der Vergangenheit liegt, John.«
    »In welcher? Haben Sie etwas damit zu tun?«
    »Wenn ich darüber nachdenke, muss das wohl so sein.«
    »Was haben Sie denn geträumt, Kate?«
    Sie hob die Schultern. »Wenn ich das nur wüsste. Es ist etwas da gewesen, das steht fest, aber ob es unmittelbar mit mir zu tun hat, weiß ich nicht.« Sie schaute ins Leere, und ich ließ ihr einige Minuten Zeit, was gut war, denn sie murmelte: »Allmählich verdichten sich die Bilder. Sie schrauben sich regelrecht aus dem Dunkel hervor, ich kann etwas in der Rückerinnerung sehen.«
    »Was?«
    »Ein Haus!« Sie presste die Antwort zwischen den Lippen hervor.
    »Und weiter? Was sehen Sie noch?«
    Kates Lippen bewegten sich. Die folgenden Worte drangen nur als Flüstern hervor. »Nicht nur das Haus, es… es ist auch noch etwas darum herum gebaut worden.«
    »Was?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es verschwimmt.« Kate lehnte sich zurück. Sie legte ihre flache Hand gegen die Stirn. »Es ist so undeutlich, aber jetzt kommt es zurück. Ein Wall, eine… eine Mauer… ja!« Sie schrie das letzte Wort. »Das ist tatsächlich eine Mauer, die das Gelände umgibt. Ich sehe auch Bäume, die über die Mauer hinwegwachsen. Meine Güte, dann das alte Haus und die Gitter.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, Gitter auf der Mauer.«
    »Dann soll niemand ausbrechen?«
    Sehr langsam antwortete

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