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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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spielte über sein Gesicht. »Na gut«, sagte er. »Lass hören.« Er fragte mich nicht, was ich wollte.
    »Wir müssen diesen Magier allein oder in einer kleinen Gruppe abfangen«, sagte ich ohne Vorrede.
    »Dagegen ist nichts einzuwenden«, erklärte Silvus. »Ich sehe nur nicht, wie wir es machen sollen.«
    »Wir können nicht durch Nathans Heer gehen und seinen Magier niederschlagen oder entführen. Er muss herauskommen und uns verfolgen. Also sollten wir einen Überfall machen, ihn dazu bringen, dass er Jagd auf uns macht, und ihn dann in einen Hinterhalt locken.«
    »Aussichtslos«, sagte Silvus. »Da wird er nicht mitspielen.«
    »Ich denke doch«, entgegnete ich. »Nämlich wenn er eine Chance sieht, an dich heranzukommen. Nathan hat es auf dich abgesehen. Er könnte sogar bereit sein, seinen Magier zu riskieren, um dich zu fangen.«
    Silvus starrte mich nachdenklich an. Man konnte ihm ansehen, wie er die Möglichkeiten durcharbeitete. Dann blickte er zu Schwester Berichterstatterin, die mit einem Ausdruck entschlossener Geistesabwesenheit das kleine Lagerfeuer betrachtete. Endlich fragte er mich: »Wie stellst du es dir vor?«
    »Mit den erbeuteten Pferden können wir ungefähr drei Viertel der Hilfstruppen beritten machen. Wir legen eine Ruhepause ein, dann unternimmst du einen Überraschungsangriff – einen Überfall unserer ganzen Streitmacht auf einen Teil des Hauptlagers selbst. Wir machen eine Menge Lärm, zünden so viele Zelte an wie wir können, und dann fliehen wir westwärts zum Pass. Sie werden uns verfolgen, und der Magier wird Tiere oder Vögel gebrauchen, um uns zu beobachten. Und er wird mit den Verfolgern reiten müssen, um ihnen die Richtung zu sagen. Du führst ihn zu den Ersatzpferden, die in einer Entfernung warten werden, die uns den Pferdewechsel erlaubt, nachdem unsere ersten Pferde ermüdet sind. Damit erreichen wir, dass nur die am besten berittenen Verfolger – zu denen auch der Magier gehören wird – die Jagd fortsetzen können. Dann führen wir die Gruppe der Verfolger in einen geeigneten Hinterhalt, wo eine kleinere Gruppe im Verborgenen wartet, um die Falle zuschnappen zu lassen. Wir geben ihm eine aufs Dach, ergreifen die Flucht und vereinigen uns wieder an einem Treffpunkt, wo auch die Männer warten werden, die wir nicht mit Ersatzpferden versorgen können. Einfach.«
    Silvus starrte mich an und schüttelte langsam den Kopf. »So einfach ist es nicht. Davonlaufen, wie? Der Magier würde ein ganzes Regiment bei sich haben.«
    »Nein. Nur einen Trupp guter leichter Reiterei, der dir auf einer langen Jagd durch wegloses Land auf den Fersen bleiben kann, selbst wenn du einen Pferdewechsel vornimmst.«
    Silvus schüttelte wieder den Kopf und gab Meister Rookwod eine Apfelschnitte, die er schweigend entgegennahm. »Du sagst ständig ›wir‹, wenn du von dieser verzweifelten Hoffnung auf einen Überfall aus dem Hinterhalt sprichst.«
    »Ja«, sagte ich. »Du musst der Köder sein. Nathan hat es besonders auf dich abgesehen. Schwester Berichterstatterin muss die Schwestern befehligen, die deinen Rückzug decken werden, wenn es zum Schlimmsten kommt. Damit bleiben ich und – wer immer sich freiwillig für den Trupp meldet, der den Hinterhalt legt.«
    »Ich bin dabei«, sagte Meister Rookwod sofort. »Aber Sie werden auch Schwestern brauchen, um den Feind aufzuhalten, wenn es zum Kampf kommt. Also kann ich nicht kommandieren. Sie werden es tun müssen, Ser de Parkin. Es ist ohnehin Ihre Idee.«
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Überrascht schaute ich ihn an.
    Silvus hob eine Hand, ließ sie wieder fallen und blickte ins Feuer. »Dieser Trupp, der den Hinterhalt legt, wird für den Rückzug überhaupt keine Deckung haben. Außerdem wird von dir erwartet, dass du dich nicht auf unbesonnene Waghalsigkeiten einlässt«, bemerkte er. Aber in seinen Zügen lag Nachdenklichkeit, nicht Verweigerung.
    Ich brachte meine Gedanken wieder in Gang und zuckte die Achseln. »Auch wir werden Pferde haben, und sie werden frisch sein. Es sollte uns möglich sein davonzukommen, solange wir nach dem Überfall nicht unnötig Zeit verlieren. Dieser Bursche mag zaubern können, aber er ist kein Übermensch, und Nathan ist es auch nicht.«
    Meister Rookwod regte sich. »Ich kann mich um die Pferde kümmern und sie heranführen, sobald die Falle zugeschnappt ist. Ich versprach Arienne, dass ich auf Sie achtgäbe.«
    »Da ist noch etwas, woran Sie nicht gedacht haben«, sagte Schwester

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