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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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Sträuchern und Stauden fand ich viele Spinnennetze, die ich sammelte und als Polster unter den behelfsmäßigen Verband steckte. Chloe war müde und wurde hungrig, aber wir mussten vor Dunkelwerden noch eine Strecke zurücklegen, um sicher zu sein. Teska würde in Raserei verfallen und den Verstand verlieren, wenn er mich nicht fand, und Nathan würde sehr bald Suchtrupps nach mir aussenden. Er hatte sehr entschlossen und tatkräftig ausgesehen. Nun, seine Leute sollten mich nicht finden.
    Doch wohin konnte ich gehen? Ich blickte in die Runde und sah ein Land, das mir so fremd war wie die andere Seite des Mondes, nichts als braunes Farnkraut und niedrige, sumpfgrüne Büsche, gelb vertrocknete Stauden und verstreute Zwergbirken und Kiefern. Das Land hob und senkte sich im Wechsel von Höhenrücken und Tälern, windgefegt, leer und einsam unter einem weiten und offenen Himmel. Auf meinen Reisen mit Teska hatte ich eins gelernt: dass Fürst Nathan den größten Teil der Welt beherrschte, wie es schien. Aber nicht alles. Hier, in diesem Land der Moore und Heiden herrschte er nicht, und das gefiel mir. Ich musste Leute suchen, die nicht auf der einen oder der anderen Seite standen. Oder vielleicht nicht. Möglicherweise hatten auch sie eine Abneigung gegen Magier, die mit dem Dunkel arbeiteten. Ich begann zu denken, dass es vielleicht an mir allein lag. Dann dachte ich, dass es im Grunde immer so gewesen war.
    Ich hob Chloes Zügel auf und ging neben ihr, um sie zu schonen. Über kurz oder lang würde sie Gras brauchen. Auch Hafer oder so was, wenn ich welchen finden konnte.
    Jetzt kam es darauf an, eine Richtung zu wählen. Nicht Osten; dort lagen Nathans Länder, aus denen ich gekommen war. Und im Süden standen Nathans Regiment und die Krieger des Ordens. Also nach Norden, und später vielleicht nach Westen, wenn ich im Norden auf keine menschlichen Siedlungen stieß.
    Chloe und ich stapften den Höhenrücken entlang. Hoch in der Luft kreiste ein Bussard. So verbrachten wir den Nachmittag.
    Am Abend fand ich Futter wenigstens für Chloe. In einer Talsenke an einem der Bäche gab es reichlich Gras und frisches Wasser. Ich tat für sie, was ich konnte. In Tenebra hatte ich hin und wieder für einen Pfennig Pferde gehalten, wenn Standespersonen auf- oder absteigen wollten, aber ich wusste nicht wirklich, wie ich für sie sorgen sollte. Nach einer Weile gelang es mir, den Sattel abzunehmen. Sie mochte es, mit etwas kratzigen Blättern abgerieben zu werden, und ich putzte ihr die Hufen aus, wie es mir ein Stallknecht einmal gezeigt hatte. Dann ließ ich sie gehen, weil ich wusste, dass ich sie rufen konnte.
    Das nächste Problem war ein Abendessen für mich. Ich hatte den ganzen Tag nichts gegessen und es war ein geschäftiger Tag gewesen. Von früher her war ich es gewohnt, auf Mahlzeiten zu verzichten, wenn auch nicht in letzter Zeit.
    Die Satteltasche ergab einen halben Laib Brot und ein Stück Käse. Genug für zwei oder auch drei Mahlzeiten. Danach würde ich ein Kaninchen oder ein Rebhuhn oder so etwas finden müssen. Wenn ich ihm die Angst vor mir nahm, konnte ich erreichen, dass es still hielt. Aber wie sollte ich es braten? Ich hatte kein Feuer. In der Satteltasche gab es weder Feuerstein noch Zunderschwamm, und nach einer Weile gab ich die Beschäftigung mit der Frage auf. Hinter dem Sattel war eine Decke angeschnallt. Sie genügte für die Nacht.
    Ich lag in die Decke gerollt, bevor die Sonne unterging. Ich wusste bereits, dass Nathans Leute die Suche bei Nacht nicht fortsetzen würden, und das war meine beste Chance weiterzukommen. Ich würde schlafen, bis die Mitternachtskälte mich weckte, und dann bis zum frühen Morgen weitergehen. Mein Rücken schmerzte, obwohl die Blutung fast aufgehört hatte, und es dauerte eine Weile, bis ich Schlaf fand. Zuerst behielt ich die Gegend durch den Bussard im Auge, der alles sah, was sich bewegte. Solange es Tag war und der Bussard nicht seinen Schlafplatz aufsuchte, blieb das Land menschenleer. Schließlich schlief ich ein.
    Als ich fröstelnd erwachte, stand ein Halbmond am Himmel und verbreitete genug Licht, dass ich sehen konnte. Die Höhenzüge und Täler lagen silbrig und schwarz von Schatten unter dem Sternhimmel, doch hatte der Wind gedreht und kam aus dem Süden, was gewöhnlich Regen ankündigte. Ich musste irgendwo einen Unterstand finden.
    Mein Rücken hatte sich verschlimmert, und von der Wunde ging ein gleichmäßig heißer Schmerz aus. Mir klapperten die

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