Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
Tracy.
„ Was ist?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin nun mal keine feine Dame, James Ballard, deshalb möchte ich von dir auch nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, nur um das für den Anfang gleich klarzustellen.“
„ Das hatte ich auch gar nicht vor.“ Er grinste wieder so unverschämt wie im Aufzug, wobei eine Reihe ebenmäßiger, heller Zähne erschien. Was war dieser Kerl von sich überzeugt! Tracy konnte nicht einschätzen, woran sie bei ihm war.
Er schwang seine langen Beine aus dem Auto und eilte zum Kofferraum. Tracy folgte ihm und staunte nicht schlecht, als er zwei Schwertscheiden herausholte, die sich kreuzten. James schnallte sie sich auf den Rücken, bevor er zwei Kurzschwerter aus dem Auto zog und diese mit einer eleganten Bewegung in das Rückenholster steckte.
„ Machst du jetzt einen auf Blade?“ Sie spielte auf den Kinofilm mit Wesley Snipes an, der einen Vampirjäger gespielt hatte.
„ Blade hatte nur ein Schwert, Baby, ich habe zwei.“
„ Keine Ahnung, ich habe nur den ersten Teil gesehen und das ist schon ewig her“, meinte Tracy, während sie ihr Maschinengewehr checkte.
James schloss den Kofferraum, und gemeinsam gingen sie zu dem Gebäude, das sie durchsuchen sollten. „Du siehst dir Actionfilme an?“
„ Stell dir vor, Ballard.“ Jetzt musste auch Tracy grinsen. Plötzlich spürte sie, wie sich ihr angespanntes Verhältnis lockerte.
„ Wenn du magst, können wir uns ja die anderen Teile gemeinsam ansehen“, flüsterte James, als sie vor dem Zielobjekt ankamen.
„ Ist das ein Date?“, frotzelte sie. Aber sofort wurden beide wieder ernst, denn sie hörten ein Geräusch aus der Halle. Schließlich waren sie zum Arbeiten hier und nicht für ihr Vergnügen.
Die beiden lugten um die Ecke. Ein Tor stand offen, aus dem ein Lichtstreifen fiel. Sie schlichen weiter voran und erkannten in der Halle einen LKW, der anscheinend gerade beladen worden war. Tracy konnte nur einige Kisten erspähen, bevor ein Mann die Plane herunterließ.
Neben dem Fahrzeug standen drei weitere Männer, die ihnen den Rücken zukehrten. Sie verhandelten mit einem fünften, aber Tracy konnte nicht verstehen, worüber sie redeten.
„ Ich vorne, du hinten“, bedeutete ihr James mit Handzeichen.
Tracy nickte ihm zu und lief mit der Waffe in Bereitschaft um das Gebäude. Dabei leistete ihr die kleine Taschenlampe gute Dienste, die am Lauf ihres Maschinengewehrs angebracht war, denn mittlerweile war es stockdunkel.
Tracy wunderte sich, dass James sie allein gehen ließ. Normalerweise kehrten die Männer doch immer den Beschützer raus, wenn es um Frauen ging. Zumal sie mit ihren fünfundzwanzig Jahren die Jüngste im Team war. Aber gerade weil sie ohne ihn gehen durfte, machte das den Jäger in ihren Augen sympathisch, auch wenn sie gegen ein wenig Beschützen nichts einzuwenden hätte. Aber James hatte wohl bemerkt, dass Tracy trotz ihres zierlichen Äußeren kein Püppchen war. Klar, er hatte sicher ihre Akte gelesen und wusste: Sie war vor Kurzem mit den anderen in der Unterwelt gewesen und hatte sich dort tapfer geschlagen. Ein wenig vermisste Tracy die Donneraxt, die ihr Großmeister Quirin Yates damals gegeben hatte, aber eine magische Waffe brauchte eine Weile, bis sie sich wieder mit Energie aufgeladen hatte. Sie lag nun sicher verwahrt mit den zahlreichen anderen Artefakten in den geheimen Gewölben unter dem Hauptquartier.
Tracy hörte schwach, wie in der Halle der Motor des LKWs gestartet wurde. Mit einem leisen Quietschen öffnete sie eine alte Eisentür, die ein wenig offen gestanden hatte, und zwängte sich durch den Spalt in das Gebäude. Langsam tastete sie sich im Halbdunkeln vorwärts, bis sie in den beleuchteten Bereich kam, den sie zuvor schon durch das Tor gesehen hatte. Das Fahrzeug war verschwunden, und von den Typen fehlte ebenfalls jede Spur.
Ein Blick auf ihre Armbanduhr, die zugleich ein satellitenunabhängiger Dämonendetektor war, zeigte Tracy, dass sich noch drei Unterweltler in der Halle befinden mussten, und zwar ganz in der Nähe. Die anderen zwei waren wahrscheinlich mit dem LKW weggefahren. Leider nutzte ihr das Navi in diesem Fall wenig, weil die Satelliten die Energiesignaturen der Höllenwesen nicht aufspüren konnten, sobald sie sich in geschlossenen Gebäuden befanden. Aber da das Navi sowieso nicht funktionierte, machte das keinen Unterschied.
In gebückter Haltung ging sie hinter den aufgestapelten Kisten weiter, bis sie hören konnte,
Weitere Kostenlose Bücher