Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
Minirock sowie die Stöckelschuhe in die Sporttasche warf, die sie im Aufzug stehen ließ. Dann ging auch schon die Tür auf.
Gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen, den sie gerade erst wenige Augenblicke kannte und schon für den weltgrößten Macho hielt, lief sie durch die Tiefgarage, in der der Fuhrpark des Ordens untergebracht war. Delwyn und Brody, die aus dem anderen Lift gerannt kamen, setzten sich auf eine Honda Fireblade. Auch Tracy bevorzugte normalerweise ihr Motorrad – eine Ninja Kawasaki –, aber da sie jetzt mit Ballard zusammenarbeiten musste, stieg sie in seinen anthrazitfarbenen Audi.
Auch Mark schwang sich in seinen Sportwagen, und gemeinsam verließ das Team die Tiefgarage, um auf die belebte Bayswater Road hinauszufahren.
Die Abenddämmerung brach bereits herein, denn es war Herbst und die Tage wurden kürzer. Tracy mochte noch nicht an den bevorstehenden Winter denken, der sie immer ein wenig depressiv werden ließ. Die langen, dunklen Nächte machten ihre Einsamkeit manchmal unerträglich. Wie sehr sie einen Lebenspartner vermisste, mit dem sie die düsteren Monate überbrücken könnte, doch bis jetzt war sie immer an die falschen Männer geraten. Entweder waren sie schwul oder Tracy diente ihnen nur als kurzfristige Unterhaltung. Da sie jedoch nie eine richtige Familie gekannt hatte, sehnte sie sich umso mehr nach Geborgenheit. Die Zeit im Waisenhaus war ihr zwar in angenehmer Erinnerung geblieben, dennoch schmerzte es, dass niemand sie adoptiert hatte. Nein , erinnerte sie sich, während James durch die düsteren Straßen und den dichten Verkehr raste, so ganz richtig ist das nicht. Der Orden hatte Tracy aufgenommen, als sie zwölf Jahre alt gewesen war. Die Jäger waren nun ihre Familie: Mark, Alan, Brody und sogar der Halbling Delwyn waren ihr mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen, als wären sie ihre Geschwister.
Verstohlen musterte sie James von der Seite. Obwohl der A3 einen geräumigen Innenraum besaß, beanspruchte James’ Körper den größten Teil davon: Seine breiten Schultern und die kräftigen Arme weckten in Tracy den Wunsch, von ihm beschützt zu werden. Dafür ist er ja auch zuständig, du Dummerchen , schalt sie sich selbst, da James Ballard ihr zugeteilt wurde, weil sie auf der Straße noch nicht so sicher war wie ihre Kollegen, die ihr mehrere Jahre Kampferfahrung voraushatten. Es war eben ein Unterschied, ob man im Trainingsraum ein Team-Mitglied vermöbelte oder auf der Straße einem waschechten Dämon gegenüberstand.
Tracy betrachtete James’ lange Finger, die ungeduldig auf das Lenkrad trommelten. Er besaß wirklich schöne Hände. Schlank, aber kräftig. Sie wüsste genau, wo er sie damit überall berühren dürfte. Was ist denn nur los mit mir? , dachte Tracy entsetzt, weil dieser Kerl ihr Innenleben total durcheinanderbrachte. Das war ihr schon ewig nicht mehr passiert, zuletzt bei Mark Tyrell. Vor einigen Jahren, bevor er und Alan ein Paar wurden, hatte Tracy eine kurze, aber sehr heiße Beziehung mit Mark geführt. Bis Alan dem braunhaarigen Jäger gezeigt hatte, dass er eigentlich auf Männer stand … Seitdem war Tracys Beziehung zu Mark nur noch freundschaftlicher Natur. Sie hatte die Trennung auch nur deshalb verkraftet, weil sie schon lange gespürt hatte, dass Mark anders gepolt war, es aber selbst nicht bemerkt hatte.
Tracy seufzte leise. Gehörte James zu der Sorte Mann, der nur auf Freiwild aus war, um es zu erlegen, so wie die meisten ihrer verflossenen Liebhaber? Aber im Moment schien sich James nicht für sie zu interessieren, denn er starrte angestrengt durch die Scheibe. Tracy spürte jedoch genau, dass er nur versuchte, sich abzulenken. Irgendwas stimmte nicht mit James, aber sie kam einfach nicht drauf. Sie hatte das schon bei ihrem ersten Blickkontakt in Colins Büro bemerkt.
„ Du kannst es wohl kaum erwarten?“, sagte sie, um etwas Konversation zu betreiben.
„ Was?“ James schaute sie kurz an, sah aber sofort wieder auf die Straße. Mittlerweile hatten sie den Einsatzort erreicht. Vor ihnen, auf einem Industriegelände in der Nähe der Bahnstation Pontoon Dock, erkannte Tracy im Licht der Scheinwerfer mehrere Lagerhallen. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, was am Samstagabend auch nicht weiter ungewöhnlich war.
„ Ich meinte, du kannst es wohl kaum erwarten, den Dämonen in den Arsch zu treten“, wiederholte sie.
James parkte den Audi in einer Gasse zwischen zwei Gebäuden und blickte mit hochgezogenen Brauen zu
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