Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
ein kühler goldener Herbsttag, aber das konnte seine Stimmung nicht aufhellen, ihm war, als würde das Licht seine Seele nicht erreichen. Scheiße, Scheiße, Scheiße! , fluchte er innerlich und spürte den Blick einer Passantin schon fast körperlich, da sie ihn irritiert anstarr te. Hatte er ihr die Gedanken etwa zugesandt?
Er musste sich zusammenreißen, seine PSI-Kräfte durften sich nicht verselbständigen. Wenn sie die Oberhand gewännen, könnten sie vielleicht Schaden anrichten. Frö stelnd dachte Alan an die ungeheuren telekinetischen Energien, die Mark freisetzte, wenn er seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle hatte. Alan war Telepath, aber auch diese Kräfte waren nicht ungefährlich, beeinflussten sie doch das Denken der ihn umgebenden Menschen.
Er musste Dr. Trelawney dringend von seinem Problem erzählen. Dass er seine besondere Begabung nicht immer als Geschenk empfand, hatte Alan seinem Therapeuten bereits mitgeteilt, doch sie waren in einer speziell dazu angesetzten Sitzung übereingekommen, dass ihr Einsatz keine unmoralische Manipulation darstellte, solange er sie in den Dienst einer guten Sache stellte. Immerhin konnte Alan Menschen über ihr Unterbewusstsein steuern.
Bei Dämonen wirkten seine Künste nicht, wahrscheinlich war ihr Geist nicht vielschichtig genug für eine intuitive Ebene. Nur höherentwickelte Exemplare dieser widerlichen Gattung konnten seine PSI-Wellen überhaupt empfangen. Rhodri … Warum musste Alan ausgerechnet jetzt an den Gestaltwandler denken, der ihn in der Unterwelt gequält hatte?
„ Das ist mein Unterbewusstsein“, knurrte er vor sich hin. Eilig schlug er den Weg zur nahen Praxis seines Psychiaters ein, denn er hatte plötzlich große Angst, sich zum Termin zu verspäten. Immerhin war Alan extra vom Dienst befreit, wenn er seine Therapiestunden hatte, aber danach wurde er wieder im Büro erwartet.
Als er die große schwere Holztüre öffnete, hatte Alan heftiges Herzklopfen. Er war das letzte Stück gerannt, aber diese k leine Anstrengung hatte nicht dazu geführt, dass sich seine Pulsfrequenz erhöhte. Es war vielmehr die Aussicht, Robert Trelawney gegenüberzutreten, eine Tatsache, die er sich nur ungern eingestand.
Er ist gut für mich, Robert wird mir helfen. Darum freue ich mich, ihn zu sehen , redete er sich ein. In den letzten Wochen waren ihm diese Stunden immer wichtiger geworden; je weiter er sich seinem Therapeuten öffnete, desto enger wurde die Bindung zwischen ihnen. Die Erfolge ließen noch auf sich warten, aber er hatte sich zumindest in kleinen Schritten erarbeitet, seine Träume beeinflussen zu können, wenn sie ihn zu sehr quälten.
Hoffentlich musste er heute nicht schon wieder haarklein schildern, was er in der Unterwelt erlebt hatte … Das waren die Wermutstropfen an den Sitzungen. Dr. Trelawney ließ Alan r egelmäßig in seiner Vorstellung durchleben, was Rhodri und der Stierdämon Madoc ihm angetan hatten. „Schocktherapie zur Traumabehandlung“ nannte er sein Vorgehen, und Alan vertraute ihm auch in diesem Punkt, obwohl ihm die Rückblicke mehr als unangenehm waren.
„ Mr Chase, kommen Sie direkt durch, der Doktor erwartet Sie“, sagte die Frau hinter der Mahagonitheke und lächelte ihn an. Die dickliche Person musterte ihn durchdringend, wie sie es immer tat.
„ Vielen Dank.“ Froh, nicht vor der Theke in dem verschnörkelten Polstersessel warten zu müssen, drückte er sich an ihr vorbei, da sie sich halb in den Weg stellte, den er einschlagen musste. Wo hatte Robert die Spinatwachtel nur ausgegraben?
„ Alan! Kommen Sie herein!“, empfing ihn der Doktor und kam mit weit geöffneten Arm en auf ihn zu. Das Strahlen auf dem Gesicht erwärmte Alans Seele wieder, vergessen war das Unwohlsein. Aber trotz der herzlichen Begrüßung versteifte er sich, als der Mann mit dem graumelierten Haar ihn fest an sich drückte. Die Hand des Therapeuten glitt seinen Rücken hinauf und legte sich kurz in Alans Nacken, dann entließ er ihn aus seiner Umarmung.
Wie Robert ihm bereits erläutert hatte, gehörte es zur Therapie, die körperliche Distanz zwischen ihnen abzubauen, doch das einzig wirklich Angenehme daran war für Alan der Duft des kurzen Haars, den er gerade noch in der Nase gehabt hatte. Er mochte den Mann, der sehr attraktiv auf ihn wirkte, aber seit seiner Vergewaltigung war es schwer für Alan zu ertragen, wenn ihn jemand anfasste.
„ Ich weiß, das ist nicht einfach – es zuzulassen“, sagte Robert mit einem
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