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Dunkle Seelen

Dunkle Seelen

Titel: Dunkle Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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würde. Aber jetzt ist es ja hier, nicht wahr, meine Freunde. Ich musste nur den Anhänger finden, um dir wirklich zu helfen. Und ich habe ihn! Ich habe ihn. Ich habe es dir gesagt, nicht wahr? Ich habe dir gesagt, dass ich alles in Ordnung bringen würde! Und ich weiß, dass du dankbar sein wirst, Cassie. Ich weiß es.«
    Dankbar? Cassandra, wir müssen SOFORT von hier weg! j
    »Ranjit, hör auf damit!«, schrie sie wütend und voller Angst. Ihre Stimme wurde von den harten Wänden des Mausoleums zurückgeworfen.
    »Aber ich habe sie für dich getötet!«, rief er. »Sie haben dich in diesen Schlamassel gebracht! Ich habe sie mir vorgenommen, einen nach dem anderen, alle, die bei deiner Zeremonie zugegen waren. Sie haben dich gezwungen, Estelles Geist zu beherbergen. Aber jetzt wird alles gut. Ich kann sie aus dir herausholen. Ich kann sie herausholen, und ich kann diejenigen bestrafen, die dir das angetan haben! Mein Geschenk an dich, meine Liebste! Ist es nicht prachtvoll? Mein Geschenk. Du bekommst dein Leben zurück. Und das Leben der anderen ... auch das schenke ich dir!«
    Cassie schwirrte der Kopf. »Ich will es nicht!«, schrie sie.
    Er hörte nicht einmal zu. Stattdessen deutete er auf eine unförmige Jutetasche, die auf dem Boden lag und aus der der bleiche Rand der Jadeurne herausschaute. »Alle drei Schöpfungen der Ältesten gehören jetzt mir, jetzt, da Jake vorbeigekommen ist, jetzt, da er mir das Messer gebracht hat. Aber fair ist fair! Ich werde meinen Teil der Abmachung auch einhalten. Er soll bekommen, was ich ihm versprochen habe! Alles andere würde nicht zu mir passen, nicht wahr, Cassie?«
    Ranjit! Nichts von alledem passt zu dir! Es ist der Fluch, der...«
    »Jake soll seine Antworten kriegen. Und er wird froh darüber sein...« Er deutete auf Richard, dessen Augen sich panisch weiteten.
    »Ranjit. Nein ...«, wandte er schwach ein.
    »... wenn ich ihm erzähle, dass es der gute Richard war, der mich in der Nacht von Jess’ Ermordung aufgehalten hat«, fuhr Ranjit fort, ohne auf Richards Protest zu achten. »Und glaub mir, er hat es eindeutig mit Vorsatz getan.«
    Cassie hatte das Gefühl, ihr Herz habe zu schlagen aufgehört. Und Jake neben ihr war zu einem kalten Stein erstarrt. Sie konnte ihn nicht einmal mehr atmen hören.
    Ranjit schien wieder an ihnen vorbeizuschauen. »Ja. Ja, Cassie, ich habe sie einst ebenfalls geliebt, so wie ich dich jetzt liebe. Es war zu spät, zu spät, um sie zu holen, weil dieses kleine Wiesel mich aufgehalten hat, während Keiko und Katerina im Wald Jagd auf sie machten. Lass uns ehrlich sein, Jess hatte nie eine Chance.« Er konzentrierte seinen Blick wieder auf sie. »Aber du hast jetzt eine Chance, meine Liebste.«
    Cassie hatte nicht bemerkt, wie Jake sich in Bewegung gesetzt hatte. Sie sah nur eine verschwommene Gestalt, die an ihr vorbei und auf die Sarkophage zuflog. Er hielt das Messer in der Hand und schrie etwas Unverständliches.
    Beinahe unmerklich drehte Ranjit den Kopf, immer noch sein wahnsinniges Grinsen im Gesicht. Er wirkte vollkommen unbesorgt, aber wie in Zeitlupe sah Cassie, wie eine Faust hervorschnellte und Jake mit fließender, tödlicher Anmut traf. Jake ächzte vor Schmerz, als er wie ein Lumpen über den Boden rutschte und schließlich gegen eine Säule krachte. Cassie sah alles, hörte alles, als sei sie Zuschauerin in einem verrückten Theaterstück, und sie hatte auch das Gefühl, durch einen Vorhang zu schauen.
    Dann hörte sie das schreckliche Krachen, als Jakes Schädel brach. Und sie schrie.
    »Ranjit, NEIN!«
    Beide starrten sie Jakes schlaffen Körper auf dem Boden an. Aber in Ranjits roten Augen stand immer noch keinerlei menschlicher Ausdruck. Langsam wandte er sich wieder zu Richard um und streckte eine Hand aus. Als Ranjit Richard am Hemd packte, wölbte seine Brust sich hoch, sein Kopf kippte zur Seite, und ein kleines, rasselndes Wimmern kam über seine Lippen. Langsam verlor er wieder das Bewusstsein...
    Wut kroch Cassies Rücken hinauf und ergriff Besitz von ihr. Plötzlich waren die wunderschönen Iznik-Ka- cheln des Grabmals in purpurrote Farbe getaucht. Knurrend ballte sie die Fäuste und sammelte ihren Zorn, eine knisternde Aura außerhalb ihres Körpers, um ihn auf Ranjit loszulassen.
    Diesmal bemerkte er es und riss den Kopf hoch — eine Sekunde zu spät. Ihre Macht traf ihn mit voller Wucht und schleuderte ihn nach hinten gegen eine andere Säule. Er brüllte auf und sprang wie ein Tier in Richards

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