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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Zeit stillzustehen, während Julian mit seinem Ehrgefühl rang. Er
musste Desari aufgeben, durfte ihr Leben nicht mit der schrecklichen Bürde
belasten, die er zu tragen hatte. Doch dazu fehlte ihm die Kraft. Die Worte des
Rituals schienen aus den Tiefen seiner Seele aufzusteigen, in denen sie so
lange verloren gewesen waren. Ich nehme dich zu meiner Gefährtin. Ich gehöre zu
dir. Ich gebe mein Leben für dich hin. Dir schenke ich meinen Schutz, meine
Treue, mein Herz, meine Seele und meinen Körper. Dafür will ich bewahren, was
du mir schenkst. Dein Leben, dein Glück und dein Wohlergehen will ich bewahren
und, für immer über meines stellen. Du bist meine Gefährtin, mit mir verbunden
bis in alle Ewigkeit und für immer unter meinem Schutz.
    Tränen brannten in Julians
Augen. Nun hatte er eine weitere schwere Sünde auf sich geladen, und diesmal
hatte er sich an der Frau versündigt, die er eigentlich beschützen sollte.
Sanft ließ er seine Lippen über ihr seidiges Haar streichen und gab ihr den leisen
Befehl, nicht mehr zu trinken. Schon jetzt war Julian geschwächt, da er in dieser
Nacht noch nicht gejagt hatte. Auch die Heilung von Desaris Wunden und der
Blutverlust hatten ihm die Kräfte geraubt. Tief atmete er ihren Duft ein, um
ihn sich bis in alle Ewigkeit einzuprägen.
    Die Warnung war nichts weiter
als das kaum hörbare Geräusch von Fell, das über ein Stuhlbein strich, doch
Julian genügte sie. Er sprang auf und drehte sich blitzschnell um. Er stand
einem riesigen schwarzen Panter gegenüber, der mindestens hundert Kilo wegen
musste. Die Raubkatze fixierte Julian mit gefährlich funkelnden dunklen Augen
und setzte zum Sprung an. Auch Julian warf sich in die Luft und verwandelte
sich. Golden glänzendes Fell breitete sich über seinen kräftigen Muskeln aus,
als er Tiergestalt annahm, um der tödlichen Bedrohung zu begegnen.
    Die beiden männlichen Raubkatzen
prallten im Sprung aufeinander, beide groß und kräftig, beide zum Kampf mit
Klauen und Fängen bereit. Der Panter schien fest entschlossen zu sein, Julian
zu töten, der Karpatianer hoffte dagegen, das Leben des Tieres retten zu
können. Der Panter wich in einem Halbkreis aus und schlug Julian die messerscharfen
Krallen in die Seite. Gleich darauf gelang es Julian, seinem Gegner vier lange,
tiefe Kratzer am Bauch zu verpassen. Der Panter fauchte wütend und ging erneut
auf Julian los.
    Dieser suchte nach einer
geistigen Verbindung zu der Raubkatze, fand jedoch nichts als Mordlust und
Zerstörungswut. Geschickt wich Julian dem Tier aus. Er wollte den schönen
Panter nicht töten und konnte außerdem bei aller Kampferfahrung kaum gegen das
starke und geschmeidige Raubtier ankommen, zumal es sich nicht einmal mit
einem geistigen Befehl kontrollieren ließ.
    Julian fluchte leise, als sich
der Panter schützend vor Desari stellte und dann wieder langsam auf Julian
zuging, wie es die Art einer sprungbereiten Raubkatze war. Die intelligenten,
beinahe schwarzen Augen des Tieres blickten Julian starr und bedrohlich an.
Der Panter beabsichtigte, ihn zu töten, und Julian hatte keine andere Wahl,
als bis zum Tode zu kämpfen oder aber zu fliehen. Er hatte Desari Blut gegeben,
das er ohnehin kaum entbehren konnte, und jetzt floss ein ständiger Strom aus
den tiefen Furchen in seiner Seite.
    Der Panter war zu kräftig und geschickt.
Julian durfte das Risiko eines Kampfes auf Leben und Tod nicht eingehen.
Schließlich war nun auch das Schicksal seiner Gefährtin mit dem seinen
verbunden. Der Panter stellte keine Gefahr für Desari dar. Im Gegenteil, er
wollte sie unter allen Umständen beschützen. In den Gedanken seiner Gefährtin
fand Julian liebevolle Erinnerungen an die Raubkatze. Er wich knurrend zurück,
und sein Blick drückte nicht etwa Unterwerfung, sondern unerschütterlichen
Widerstand aus.
    Offenbar wusste der schwarze
Panter nicht, ob er Julian folgen oder Desari beschützen sollte. Als der
Karpatianer diesen Zwiespalt im Geist des Tieres las, war er beruhigt.
Vorsichtig wich er einige Schritte weiter zurück, da er keinesfalls einer
Kreatur Schaden zufügen wollte, die seine Gefährtin so sehr liebte.
    Doch dann nahm Julian nur den
Hauch einer Bewegung hinter sich wahr. Er sprang zur Seite, sodass der zweite
Panter an der Stelle landete, an der er noch vor einer Sekunde gestanden hatte.
Die Raubkatze fauchte wütend. Julian stieß sich mit seinen kräftigen
Hinterbeinen ab und sprang auf den Tresen, dann auf einen Tisch. Ein dritter
Panter

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