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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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ganz besonderes Parfum, das sie nur zu den besten und höchsten Anlässen verwendete. Sie musste bemerkt haben, wie mein Blick an ihr haftete, denn plötzlich errötete sie ganz leicht unter den Ohrläppchen. Verlegen wie zwei junge Verliebte schauten wir uns in die Augen.
    In diesem Moment hörte ich das Läuten eines Telefons. Es war unser Telefon!
    Ich hielt für einen Augenblick inne und sah unschlüssig über Sarahs Kopf hinweg in die Richtung unserer geschlossenen Haustür. Sofort spürte ich ihren festen Griff an meinem Unterarm. Ich lächelte schuldbewusst und sah ihr dann in ihr Gesicht mit dem fast schon strafenden Blick.
    “Keine Sorge, mein Schatz. Ich werde jetzt bestimmt nicht ans Telefon gehen.” versicherte ich ihr, wobei ich mich dabei ertappte, unter welchem Vorwand ich nicht doch vielleicht noch einmal ins Haus gehen müsste.
    “Das würde ich dir auch nicht raten, sonst …” entgegnete sie und öffnete ihre kleine Handtasche gerade soweit, dass ich etwas darin erkennen konnte. Handschellen! Ich schluckte und meinte nur leicht verunsichert: “Ich hoffe nur, du hast auch die passenden Schlüssel dazu.”
    “Wer weiß …” entgegnete sie geheimnisvoll und zog mich zur offenen Wagentür. “Finden Sie es doch einfach heraus!”
    Ihr Blick löste ein Kribbeln auf und unter meiner Haut aus. Und plötzlich hörte ich wieder Karl Gumblers Worte, die er im Keller zu mir gesagt hatte. Mit aller Entschlossenheit schob ich die Gedanken weit von mir und stieg in das Taxi, wo Sarah schon Platz genommen hatte. Dann schlossen wir die Türen und der Wagen fuhr langsam los.
    Das Telefon läutete noch immer, wie ich durch das geöffnete Autofenster hören konnte. Aber das Klingelgeräusch entfernte sich immer weiter, bis es schließlich auch für mich völlig verstummte. Entspannt beobachtete ich die vorbeiziehenden Häuser.
    Der Urlaub konnte beginnen!

*** 81 ***
    Im Haus war es fast völlig still.
    Keine Schritte waren zu hören.
    Es war niemand mehr da!
    Nur die Uhr auf dem Kaminsims tickte unbeeindruckt weiter wie bisher.
    Völlige Stille, bis auf das leise Ticken.
    Plötzlich ertönte wieder das fordernde Läuten des Telefons.
    Doch niemand war da, der den Hörer hätte abnehmen und dem hartnäckigen Anrufer zuhören können. Und so klingelte es in einem fort.
    Nach etwa drei Minuten aktivierte sich schließlich der Anrufbeantworter, die Erbarmen mit dem armen Anrufer hatte.
    “Hallo,” erklang eine freundliche, weibliche Stimme, “wir sind leider zur Zeit nicht erreichbar. Sollte es aber doch etwas geben, was Sie uns unbedingt sagen müssen, so hinterlassen Sie uns bitte eine Nachricht und Ihre Telefonnummer. Wir melden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen. Vielen Dank.”
    Dann ertönte ein heller Piepton, dem ein eindringliches Rauschen folgte.
    “Detective Crocket, hier ist Special-Agent Paul Newman vom FBI. Ähm … schöne Stimme auf Ihrem Anrufbeantworter.“ Ein leises, unsicheres Räuspern erklang. „Es tut mir sehr leid, sie nach allem, was Sie durchgemacht haben, schon wieder belästigen zu müssen. Aber es gibt eine wichtige Entwicklung, über die ich Sie unbedingt in Kenntnis setzen wollte.” Eine kleine Pause trat ein. “Ich will es kurz machen. Karl Gumbler lebt! Irgendwie hat er den Schuss überlebt und lag im Koma. Chief Whealer wusste das, hielt es aber für das Beste, Ihnen während Ihrer Genesung noch nichts davon zu sagen. Aber als ob das aus Ihrer Sicht sicherlich nicht schon schlimm genug sein muss, gibt es noch etwas, das Sie wissen müssen: wir wissen zwar noch nicht wie und unter welchen Umständen, aber … er ist verschwunden ! Spurlos! Und das trotz Bewachung und höchsten Sicherheitsvorkehrungen.” Wieder trat eine Pause ein. “Ich weiß, dass das vermutlich im höchsten Maße taktlos ist, aber ich wünsche Ihnen trotz alledem einen schönen und vor allem wohlverdienten Urlaub! Wenn Sie wieder da sind, das hier abgehört und sich von dem ersten Schock erholt haben - rufen Sie mich doch einfach an. Gumbler steht jetzt auf unserer Liste, da zu befürchten ist, dass er sich - wie auch immer - in einen anderen Bundesstaat flüchten könnte!” Pause. “Es … tut mir wirklich sehr leid. Auf Wiederhören.”
    Ein Klicken verriet, dass der Anrufer aufgelegt hatte. Um ganz sicher zu gehen, dass es sich die Person dort am anderen Ende der Leitung nicht doch noch anders überlegen würde, wartete der Anrufbeantworter freundlicherweise noch einen Moment, bevor er sich mit

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