Dunkle Templer 01 - Erstgeboren
gern in dieses Team aufnehmen.«
Darius schlug Jake auf die Schulter, und Jake gestattete sich ein Lächeln. Er war furchtbar stolz gewesen auf das, was er und sein Team auf Pegasus erreicht hatten. Schade nur, dass keines der Komitees, die wichtige Preise vergaben, imstande gewesen war, die Bedeutung dessen zu würdigen, was er getan hatte.
Valerian beugte sich vor und sprach mit ruhiger Dringlichkeit. »Ich möchte, dass Sie sich mir zur Entdeckung der Geheimnisse dieser dritten Fremdrasse anschließen. Was wir herausfinden, könnte der gesamten Menschheit helfen, Dr. Ramsey.«
»Uns würde es auf jeden Fall helfen«, sagte Kendra in leisem Ton. Sie blickte jetzt ohne jede Spur gespielter Lüsternheit auf den Vidschirm, und ihre braunen Augen waren von derselben Emotion geweitet, die auch Jake empfand. »Volle Finanzierung… Mein Gott, glaubst du, das hieße auch Toiletten, die richtig funktionieren?«
Jake hörte sie kaum. Valerian kam zum Ende. »Wenn Sie mit mir kommen möchten, dann nehmen Sie umgehend Kontakt auf. Ich hoffe, dass Sie es tun werden. Am Ende dieser Nachricht finden Sie einen Code. Bitte geben Sie ihn ein, wenn Sie mich auf dieses glorreiche Abenteuer begleiten wollen. Eine letzte Vorsichtsmaßnahme noch: Da ich nicht in offiziellem Auftrag handle, erzählen Sie bitte niemandem, der nicht Ihrem Team angehört, wer Ihr Gönner wirklich ist. Ich werde ein anonymer Wohltäter bleiben. Selbst die Personen, mit denen Sie zu tun haben werden, kennen mich nur als Mr. V… als jemanden, der beim Kaiser Gehör gefunden hat.« Er lächelte sanft. »Ich schlage vor, Sie beeilen sich. Sollten Sie ablehnen, gibt es viele, viele andere, die Ihren Platz mit Freuden einnehmen werden.«
Der Bildschirm wurde schwarz. Jake Ramsey starrte ihn für einen langen Moment an. Im Geiste sah er nicht den schimmernden schwarzen Schirm, sondern das Bild eines hoch aufragenden Tempels einer Fremdrasse, der auf Bhekar Ro entdeckt worden war.
Vom archäologischen Standpunkt aus betrachtet, hatte man die ganze Sache furchtbar verpfuscht. Ach, verdammt, von jedem Standpunkt aus betrachtet hatte man sie verpfuscht. Alle drei Rassen hatten am Himmel und am Boden eine blutige Schlacht gegeneinander geführt. Sämtliche Zerg und Protoss, die auf dem Planeten gewesen waren, hatte es erwischt, die meisten der terranischen Schiffe waren zerstört worden. Es hatte Monate gedauert, bis jemand auch nur daran gedacht hatte, sich auf die Suche nach ihnen zu machen.
All das Wissen, das verloren gegangen war! Der Gedanke verursachte Jake Übelkeit. Es hatten nur sehr wenige konkrete Informationen überdauert. Das schmerzhaft schöne Gebilde, das jenes Geschöpf beherbergt hatte, war pulverisiert worden. All seine Geheimnisse waren mit ihm vergangen. Die hinzugestoßenen Marines hatten Befehl, das Konstrukt entweder zu erobern oder zu vernichten, nicht aber, es zu inspizieren oder zu analysieren. Verdammt, sie hatten sogar versucht, es mit Kernwaffen anzugreifen. Doch das Ding hatte die zerstörerische Energie verschlungen wie Bonbons. Die Folge davon war gewesen, dass nur ein paar wenige Hologramme aufgenommen und kaum Daten gewonnen werden konnten. Gerade genug, um einem Archäologen feuchte Träume zu bescheren.
Geschwungene Wände aus einem Material, das noch nie jemand gesehen hatte. Edelsteine und Farben, Verwirbelungen und Maserungen. Uralt, kein Zweifel, und doch sah es aus, als wäre es erst gestern gefertigt worden.
So viele Fragen: Würde das Militär beteiligt sein? Wer würde letztlich das Sagen über das Projekt haben? Wie wurde es finanziert, und hatte irgendjemand besonderes Interesse daran?
»Jake?« Darius’ dröhnende Stimme ließ ihn regelrecht zusammenzucken. »Wirst du dem Mann antworten, oder willst du nur da stehen bleiben und vor dich hinglotzen? Und wisch dir den Sabber vom Gesicht, ja?«
Jakes Hand tastete automatisch nach seinem Mund, und Darius lachte brüllend. Kendra grinste. Jake wurde rot und lächelte. Es hätte ihn nicht überrascht, herauszufinden, dass er tatsächlich gesabbert hatte.
Er holte tief Luft, gab den Code ein und machte sich auf die Reise.
KAPITEL 2
Valerian Mengsk, zweiundzwanzig, schön und brillant und – so nahm er an – wahrscheinlich auch ein wenig eingebildet, weil ihm all dies bewusst war, nahm locker die Engarde-Position ein. Die nackten Füße fest auf dem Holzboden, der Körper, hoch gewachsen und geschmeidig, in das traditionelle Kampfgewand der Keikogi Hakama
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