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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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erlebte, rief ihn. Er war nicht willens zu gehen, aber in ihm regte sich eine Idee.
    Dieser Augenblick hatte den Protoss an einem Punkt ihres Daseins, als sie einander mit bloßen Händen zerfetzten, eine Pause verschafft. Das hatte sie gerettet. Was mochte es bewirken, wenn -.
    Jacob – das ist nicht für sie…
    Es könnte sein -
    Und bevor die verblüffte Zamara auch nur versuchen konnte, einzugreifen, hatte Jake es gedacht. Und mit dem Denken war es auch schon getan.
    Rosemary Dahl erstarrte. Sie konnte nichts weiter tun, als sich dem, was unvermittelt in sie floss, zu ergeben… ebenso wenig wie sich der Captain der Valkyrie Anglia dagegen wehren konnte… oder der Mechaniker auf seiner ersten Mission im All… oder Elyssa oder Steve oder der angsterfüllte Wachmann in der Landebucht – oder all die anderen, die Ethan und Valerian gedient hatten.
    Es tat weh, es brannte, es reinigte, und es dehnte sie weiter, als sie je zuvor gedehnt worden waren, als ihr beschränkter, unveränderter menschlicher Geist das lächerlich Wenige versuchte, wozu er imstande war, um alles zu begreifen.
    Wir.
    Sind.
    EINS.
    Rosemary spürte Ted Samsas Herz in ihrer Brust schlagen. Sie erlebte Elyssa Harpers ersten Kuss nach. Steve O’Tooles ersten Mord. Hörte den Schrei eines Neugeborenen. Roch den Duft der Haut dieses Säuglings. Jede Erinnerung, jedes Gefühl, jede Empfindung des Seins, die Hunderte von Menschen gefühlt und wahrgenommen hatten, klangen durch ihren Geist. Die Freuden, die sie lachen ließen, waren die ihren. Die Tragödien, die sie zum Weinen gebracht hatten, waren die ihren. Die Stiche, die Kränkungen, jedes Lächeln, alle Wunder, die Langeweile. All die Dinge, die ein Leben, eine Identität, ein Selbstgefühl ausmachen, fluteten in sie. Und sie wusste, dass sie ihr Leben ebenso schmeckten, wie sie das ihre auskostete.
    Zwar gab es da auch Hass und Angst und Vorurteile, weil die Menschen nun einmal hassten und Angst und Vorurteile hatten, aber nichts davon ließ sich einem Einzelnen in dieser Verbindung – diesem Kreis, diesem tiefen, profunden Sammelbecken der Einheit – zuweisen. Denn wer könnte seine rechte Hand hassen? Deine Hand ist meine Hand. Wer könnte sein linkes Auge hassen? Denn dein Auge ist mein Auge.
    Für einen zeitlosen Moment, gefangen in diesem nie zuvor erlebten Zustand ekstatischer Eintracht, vermochte der Captain den Befehl zum Angriff nicht auszusprechen.
    Und Rosemary konnte die Sprung-Koordinaten nicht eingeben.
    Die Schiffe trieben im Raum. Der Moment dauerte an.
    Jake wollte nichts mehr als hierbleiben und in diesem unbeschreiblichen Gefühl von Einigkeit und Frieden und Empfindung treiben. Aber er löste sich langsam davon und schwebte zurück in die Realität seiner Gegenwart. Jake blinzelte, und es überraschte ihn nicht, festzustellen, dass sein Gesicht noch immer von Tränen nass war. Er fühlte sich leer und entsetzlich allein.
    Er kämpfte mit dem Sitzgurt und stolperte zu Rosemary. Ihre Augen waren groß und wirkten wie glasiert. Ihre Lippen bewegten sich leicht, ein Ausdruck fast kindlicher Freude lag auf ihrem Gesicht.
    Jake hasste sich dafür, aber er tastete mit seinen Gedanken in ihren Geist. Er musste ihre Gedanken lesen, damit er wusste, was zu tun war, um den Sprung zu vollziehen. Er durchkämmte die Tausende Geister, die in diesem Augenblick miteinander verknüpft waren, und fand den leuchtenden, strahlenden Faden, der in diesem herrlichen Gobelin der Einigkeit für Rosemary Dahl stand.
    »Oh«, hauchte er leise. Er spürte ihre Qual, schockierend und scharf und schmerzhaft einsam. Ihre Bitterkeit, ihre Ernüchterung. Flüchtige Blicke in ihre Vergangenheit, auf Grausamkeit, auf Schmutz und Elend und furchtbare Gewalt, auf Entschlossenheit und Schneid und einen Willen, der stark, wahrhaftig und machtvoll pulsierte.
    Das also war es, was Zamara im Hinblick auf Rosemary gespürt hatte. Die Protoss hatte die Mauern überwunden, die eine zerbrochene Seele um sich herum zu ihrem Schutz errichtet hatte. Sie hatte die Rosemary in der R. M. gefunden, die Frau in der Killerin, und sie für würdig befunden. Jake hatte nur ganz vage Blicke auf etwas anderes als eine kaltherzige Mörderin erhascht, auf jemanden, der jedes Mittel, das ihm zur Verfügung stand, benutzte, um seine Ziele zu erreichen. Jetzt aber konnte er sie sehen, konnte sie spüren, konnte -.
    Er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn, sanft, ohne Leidenschaft, wie er es bei einem Kind getan

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