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Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Titel: Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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MacDonald. Was ist passiert? Reden Sie schon, und machen Sie es kurz!«
    »Wir haben einen Mast verloren und hatten ein großes Leck im Rumpf. Ich dachte erst, wir könnten es noch in den Hafen schaffen, doch unmittelbar davor brach unser Schiff entzwei. Mein erster Offizier hat die junge Dame in das erste Boot gesetzt, aber …«, er räusperte sich, »… wir haben es im Nebel aus den Augen verloren. Wir haben gesucht …«
    Den Regen, der ihm auf sein unbedecktes Haupt fiel, nahm Egan kaum wahr. »Wo?«, schrie er den Kapitän an. »Wo seid ihr gekentert?«
    »Bei den Teufelszähnen.«
    Egans Herz krampfte sich zusammen. Die Teufelszähne waren rasiermesserscharfe Felsen unterhalb des Berges Ben Duncraig. Schiffe oder Fischerboote, die mit ihnen kollidierten, zerschellten zu nutzlosem Treibholz.
    Egan drehte sich um und rief nach einem Pferd. Der Kapitän wollte ihn zurückhalten. »Es ist zwecklos, Sir. Das Boot wird auf das Meer hinausgetrieben worden sein!«
    »Wäre sie tot, wüsste ich es!« Egan packte die Zügel des Pferdes, das ihm der Stallbursche brachte, und schwang sich in den Sattel.
    Eine Hand auf seinem Knöchel ließ ihn innehalten, und er blickte hinab in die ernsten Augen eines Nvengarianers: ein Mann mit faltigem Gesicht, schwarzem Haar und einem strengen Mund. »Ich komme mit Ihnen«, erklärte er mit starkem Akzent. »Ich wurde gesandt, um Zarabeth von Nvengaria zu beschützen.«
    »Allein bin ich schneller«, entgegnete Egan, den der unerbittliche Blick des anderen nicht beeindruckte. »Sie hat einst mein Leben gerettet. Ich werde sie nicht da draußen sterben lassen.«
    Noch ehe der Mann widersprechen konnte, hatte Egan seinem Pferd die Sporen gegeben und ritt nun im Galopp vom Pier zum Küstenweg.

    Ich bin hier! Helft mir doch, bitte.
    Zarabeth klammerte sich an die schwarzen Felsen und flehte stumm um Hilfe, während die tosenden Wellen sie in die Tiefe zurückzureißen drohten. Ihr Ruderboot war in zwei Teile zerbrochen, und die Wrackteile waren weit nach Norden abgetrieben worden, weg vom rettenden Hafen.
    Zunächst hatte sie sich an umhertreibenden Holzplanken festgehalten, bis die Felsen aus dem Nebel auftauchten. Dann hatte sie nach ihnen gegriffen und hing nun hilflos daran. Der Erste Offizier war untergegangen und nicht wieder an der Oberfläche erschienen. Zumindest hatte Zarabeth ihn in all dem Nebel und Regen nicht mehr sehen können. Und nun fühlte sie auch seine ängstlichen Gedanken nicht mehr, und deshalb wusste sie, dass er tot sein musste.
    Sie war gleichermaßen verängstigt wie wütend. Nachdem sie aus ihrem kleinen Land auf dem Balkan quer durch Europa zur Nordsee gereist war sowie eine gefährliche Überfahrt hinter sich gebracht hatte, war sie so nahe daran gewesen, sicher zu sein und Egan MacDonald wiederzusehen. Und nun sollte sie sterben?
    Was nützte ihr jetzt ihre Magie? Einer ihrer Talismane, ein Stück Golddraht, das um einen Stein gewickelt war, baumelte noch zwischen ihren Brüsten. Er sollte sie vor feindlichen Angriffen schützen – was er im Grunde ja auch getan hatte. Immerhin war der Erste Offizier ausgerutscht, als er versucht hatte, die Hände um ihren Hals zu legen, und einen Moment später war das Boot unter ihnen auseinandergebrochen.
    Zu schade, dass der Talisman nicht auch vor scharfkantigen Felsen oder Tod durch Ertrinken schützte.
    Beides sollte ich nächstes Mal hinzufügen, ermahnte sie sich streng.
    Zarabeth fror. Selbst wenn sie nicht ertrank, würde sie sehr wahrscheinlich an Unterkühlung und Erschöpfung sterben. Trotzdem bereute sie nicht, was sie getan hatte, um sich in diese Lage zu bringen. Sebastian war ein Monster und hatte ihr Leben die letzten fünf Jahre unerträglich gemacht. Und als sie vor wenigen Monaten erfuhr, dass er ein Verräter war, konnte sie nicht einmal mehr so tun, als wäre sie eine loyale Ehefrau.
    Sie hatte sich mitten in der Nacht davongeschlichen und war zu ihrem Cousin Damien geflohen, dem Reichsfürsten von Nvengaria. Er hatte ihr geholfen, für sie die Scheidungsformalitäten geregelt und sie, als die Lage zu gefährlich wurde, zu ihrer eigenen Sicherheit nach Schottland geschickt.
    Doch momentan sah es nicht so aus, als würde sie jemals an einen sicheren Ort gelangen – oder zu Egan. Sie hatte vorgehabt, sich bei ihm zu entschuldigen, weil sie sich an jenem Abend vor fünf Jahren so närrisch aufgeführt hatte. Inzwischen hatte sie gelernt, dass Traum und Wirklichkeit zwei gänzlich unterschiedliche

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