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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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Steinfisch-Aquarium stand. Jetzt ist der richtige Moment, David, sagte er sich. Heute wirst du es versuchen. Die Zeit ist reif! Er eilte zu seinem Schreibtisch und suchte das Set mit den chirurgischen Instrumenten aus der Schublade. Mit einem Skalpell bewaffnet machte er sich auf den Weg zu seinem Kaktus. Jetzt bist du dran, mein Schatz. Nur ein kleines Stückchen. Vorsichtig stach er in die Haut der Pflanze und schnippelte eine Ecke heraus. Das grüne Fleisch sah gut aus und saftig. Er löste drei weitere Scheibchen.
    Na denn! Nun wollen wir mal sehen, ob es stimmt, was die Leute erzählen. Mal versuchen, ob es wirklich so toll wirkt, das Meskalin.
    David schob eine kleine Scheibe zwischen die Lippen. Nicht übel. Wie Gurke. Er kaute das Stück langsam und bedächtig. Dann das nächste und noch eins. Er lehnte sich erwartungsvoll in seinem Sessel zurück. Die Wirkung würde bestimmt eine Weile auf sich warten lassen. Der eintönig klopfende Regen auf der Fensterscheibe des Wohnzimmers ließ ihn in Gedanken versinken.
    Davids Unabhängigkeit hatte John immer gewurmt. Aber David mochte seinen Job, denn er besaß ein Faible für erstklassige Häuser. Für sehr exklusive Domizile. Trotz seiner Jugend, hatte er sich bereits recht gut auf dem Immobilienmarkt durchgesetzt, allerdings bei durchwegs schwuler Kundschaft. Okay, er wusste, wie man mit Äußerlichkeiten punktete, war ja nicht so. Mit der Zeit war die Qualität der Immobilien, die er zur Vermittlung anvertraut bekam, immer hochwertiger geworden. Er hatte ein Auge für gute Objekte und sah sofort, wo Schrott verarbeitet wurde. Höchstwahrscheinlich lag das daran, dass er als Kind schon mit seinem Vater auf Baustellen herumgelaufen, und von ihm wie ein Lehrling behandelt worden war. »David, schau, man sieht doch auf den ersten Blick, dass die Fliesen nicht ordentlich verfugt sind. Siehst du die feinen Haar-Risse?« oder »Sieh genau hin. Was stimmt mit dem Haus nicht? Na? - Richtig, die Balkone sind alle nach Norden!«
    Norden, dachte er. Norden, Süden, Osten, Westen. Westen hat John auch getragen, oder waren es Vogelkäfige? Hä? Vogelkäfige? War sein Gehirn verstrickt? Er sah seinen Steinfisch an. Der zwitscherte in seinem Becken wie eine Nachtigall. Hahaha! Wie lustig! Er stand auf. Nein, er stand nicht auf, sondern er schnellte hoch! Sein Körper fühlte sich an wie eine Stahlfeder – bereit zum Sprung. Mit einem Satz war er vor dem großen Standspiegel in der Ecke. Er sah aus wie immer – hatte ein dümmliches Grinsen im Gesicht. Ein strammes Gefühl in den Kieferknochen. Einen metallischen Geschmack im Mund. Er spitzte die Lippen, um sie zu entspannen. Flapp! Mit einem trockenen Klappgeräusch federte hinter seinem Rücken etwas auf. Ein Flügel! Flack! Auf der anderen Seite ebenso! Schwarze Flügel! Wenn das mal nicht total cool war! Er bewegte die Schultern, um sie vollends zu spüren. Ja, sie waren fest an seinen Schulterblättern verwachsen. So was hatte ja nun wirklich nicht jeder! David breitete sie ganz aus und ließ sie durch die Luft gleiten. Sie rauschten leise. Also schwang er sie heftiger. Das Rauschen verstärkte sich und er fühlte, wie ihn der Schwung ein kleines Stückchen vom Boden abhob. Wahnsinn! Er konnte fliegen! Ein uralter Traum von ihm! Er hatte Vancouver ein Mal von oben gesehen, aber nur bei einem Rundflug mit dem Hubschrauber. Das war ein beeindruckendes, jedoch ein sehr lautes Erlebnis gewesen. Die Schwingen ermöglichten es ihm bestimmt, lautlos dahinzugleiten.
    David ging schnurstracks zum Fenster, machte es auf und spähte auf die Straße hinab. Es war April und der Regen hatte aufgehört. Der Asphalt unter ihm glänzte nass. David atmete die frisch gewaschene Luft tief ein. Ob er aus dem zweiten Stock genügend Auftrieb bekäme, um über die Dächer zu fliegen? Er bewegte nochmals die Schultern. Ein sattes Rauschen antwortete ihm. Ganz sicher! Er stieg auf das Fensterbrett, ließ den Fensterrahmen los und stieß sich ab. Er hörte noch, wie sich das Zwitschern des Steinfischs in ein Kichern verwandelte, aber da war er schon ... Aua! Schmerz! Er prallte auf etwas Hartes, glitt an ihm hinab. Knallte unsanft auf den Boden. Schmerz! Er schoss durch den gesamten Leib. Die Flügel hatten ihn nicht hoch hinaufgetragen, sondern er war in die Tiefe gefallen wie ein Stein, einfach nur abwärts auf einen eisenharten Grund, Beton – die Straße.
    Eine männliche Stimme sagte etwas zu ihm in einer fremden Sprache. Eine wütende

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