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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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Vorsichtig zog er die Socke vom Fuß. Der Knöchel war rot und dick geschwollen. Er pulsierte. Er war ein Fall für den Arzt, ganz klar.
    Der Fremde betastete die verletzte Stelle mit konzentriertem, ernstem Gesicht. Seine Hände waren sehnig und doch weich. Eine Feder hätte seine Haut nicht zarter berühren können. Eine Gänsehaut kroch Davids Wade empor, kletterte übers Knie und zerstreute sich auf seinem Oberschenkel.
    »Der Knöchel ist hin«, bemerkte der Engel trocken.
    »Bist du Arzt?«, fragte David impulsiv und merkte im selben Augenblick, wie dumm die Frage war. Wie konnte ein Mann, dem er auf die Schulter geknallt war, der aussah wie ein Engel, und zudem so duftete, auch noch Mediziner sein? So viel Zufall auf ein Mal gab es nicht.
    »Nein, ich verstehe nur wenig von Medizin. Ich bin eher auf Pilze und Gifte spezialisiert!«
    Sein Zauberwort! Gifte! Sein großes Hobby! Das war ja weitaus besser als Arzt! David strahlte ihn an. Sein Fuß, die Flügel und John waren vergessen. »Hast du meinen Steinfisch gesehen? Ich bin so stolz auf ihn! Er ist der giftigste Fisch im ganzen Tierreich!«
    Der Mann erhob sich, lief zu dem Steinfisch-Aquarium und gönnte David so einen Blick auf seine ausgesprochen reizvolle Rückansicht. Sein Anzug passte wie angegossen. Ein Maßanzug. Garantiert Boss oder Armani. David wurde der Hals trocken.
    »Du solltest einen Arzt verständigen. Kennst du einen?«, fragte er und drehte sich um.
    Nun war David seine Fürsorge fast peinlich. Er war doch ein völlig Fremder. Ein attraktiver, engelsgleicher Fremder, von dem er unter Garantie eine Woche lang träumen würde.
    »Ich komme schon klar, vielen Dank. Ich rufe einen Freund von mir an. Er hat Medizin studiert und wird sicher herkommen. Ich danke dir für deine Hilfe.«
    Der Fremde sah David mit seinen intensiven Augen durchdringend und forschend an. »Ich heiße übrigens Tervenarius«, sagte er. Was für ein passender Name für so einen beeindruckenden Mann.
    »Ich bin David.« Was sollte er nun noch sagen, ohne lächerlich zu wirken? Er hatte sich mit der ganzen Aktion ja sowieso schon wieder als reichlich nervig und wenig männlich erwiesen. Diese ganze Sache wäre wieder Wasser auf Johns Mühle gewesen, der ihn ja immer als hübschen Naivling betrachtet hatte.
    Der Mann ging zur Tür. David hätte ihn so gerne zurückgehalten, aber ihm fiel nicht ein, wie er das bewerkstelligen sollte. »Ich danke dir für deine Hilfe«, stieß er noch einmal hervor. Tervenarius nickte und lächelte. Lächelte. Oh Herr im Himmel! Und da war er schon zur Tür hinaus.
    Er hatte Tervenarius nicht nach seiner Handynummer gefragt. Und nun war er weg. David knetete seine Socke, die er noch umklammert hielt. Er war ein Obertrottel.
    Er starrte auf die große Kerbe, die sein Kakteentopf in der Tür hinterlassen hatte. Wann war das gewesen? Ihm kam es vor, als wäre es Jahre her, dass John dort grinsend gestanden hatte. Wen interessierte nach diesem Erlebnis ein Scheißkerl namens John?
     

     
    David fluchte, als er am nächsten Morgen aus dem Bett aufstehen wollte. Seinem Fuß ging es nicht viel besser, obwohl ein alter Freund von ihm, Dave, der Medizinstudent, ihn sich noch am Abend angesehen und als verstaucht erklärt hatte. Die kühlende Salbe starrte fingerdick auf der Haut, als David den Verband vorsichtig löste. Auto fahren konnte er mit der Verletzung vergessen. Ärgerlich, denn er hatte eine Verabredung mit einem neuen Kunden. Wayne, ein befreundeter Häusermakler, hatte ihn David zugeschoben, da er selbst in Urlaub war. Der Mann suchte dringend ein größeres Objekt und David hatte noch drei geeignete Häuser auf Lager. Er sah auf die Uhr. Wenn er pünktlich um zehn Uhr dort sein wollte, musste er sich sputen.
    Das Taxi lud ihn am vereinbarten Treffpunkt in Kitsilano ab. Er bezahlte den Fahrer und stieg etwas schwerfällig aus. Dieser blöde Fuß. Sein Kunde war nicht da. David stellte den Kragen seines Mantels hoch, denn der Wind war morgendlich frisch. Er sah zum Himmel. Immerhin versuchte die Sonne, sich einen Weg durch die graue Himmelssuppe zu bahnen.
    Ein schwarzer BMW hielt am Straßenrand. David verstand nicht viel von Autos, aber sah sofort, dass dieser ein größeres Kaliber war. Das war ja schon einmal ein guter Anfang. Obwohl – sein Vater hatte ihm beigebracht, dass dicke Limousinen auch geleast werden konnten, und man nicht den Geldbeutel des Fahrers daran messen sollte.
    Ein Mann stieg aus und David stockte bei seinem

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