Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)
können.
Ich war so glücklich über das Verschwinden der Barrikade, dass ich Jack dazu überredete, eine der kleinen Skulpturen, die auf dem Museumsgelände standen, an ihrer Stelle auf der Brücke aufzustellen und eine provisorische Gedenktafel anzubringen, die an die Schlacht erinnerte, die dort stattgefunden hatte. Der Krieg gegen die Untoten würde sein eigenes Gettysburg und seine eigene Normandie hervorbringen, und wir würden all jenen Ehre erweisen, die dort kämpften. Nun konnten wir es uns sogar erlauben, den Toten Ehre und Respekt zu erweisen, anstatt uns nur angsterfüllt hinter hohen Mauern vor ihnen zu verstecken. Aber vor allem spürten wir, dass dieser Krieg eines haben würde, das alle Kriege hatten, auch wenn wir lange Zeit alle Hoffnung verloren hatten, es jemals zu erleben – ein Ende.
Jack schmiedete Pläne, die Mauern des Museums zu erweitern und den Park und einige weitere Gebäude auf der anderen Straßenseite mit einzubeziehen. Er hatte ein Baustelle mit jeder Menge Material gefunden und begonnen, es ins Museum zu schaffen. Der Park war jedoch der eigentliche Hauptgewinn, da er die Fläche des Ackerlandes für das nächste Jahr dramatisch vergrößern würde. Aber auch in diesem Jahr waren unsere Felder schon ertragreich genug. Als der Herbst kam, aßen wir täglich Obst und Gemüse, auch wenn wir noch immer nicht genügend hatten, um Vorräte für den Winter anzulegen, geschweige denn die Ausrüstung, um sie zu konservieren.
Meine Erfahrung im Gefängnis hatte mich davon überzeugt, die Museumsbewohner zu überreden, hin und wieder außerhalb, aber ganz in der Nähe, auf die Jagd zu gehen; wir verdienten es, wenigstens einen kleinen Nutzen aus der kurzen, aber brutalen Begegnung mit diesen fleischfressenden Ungeheuern zu ziehen. Auf einem dieser Jagdzüge auf dem Land kam jemandem die Idee, ein paar kleinere Nutztiere mitzunehmen, und wir begannen bald, aktiver nach ihnen zu suchen, sodass wir bald einige Hühner und Ziegen beisammen hatten, denen weitere folgen sollten, sobald wir genügend Platz hätten.
Während sich die materielle Situation in der Anlage allmählich verbesserte, blickten Jack und ich über den Fluss und träumten von jenem Tag, an dem wir die Stadt wieder ganz übernehmen würden. »Sieht ganz so aus, als wären wir nahe dran, mit diesem Ruderboot über den Fluss zu paddeln, Jonah«, neckte er mich. »Und ein bisschen zu angeln, genau, wie wir es geplant haben.«
Auch die emotionalen und persönlichen Lebensaspekte in der Museumsanlage hatten mit der Entwicklung der materiellen Schritt gehalten. Sarah und Jack hatten Zoey sozusagen adoptiert. In all dem Gepäck, das Frank mitgebracht hatte, fanden sie eine Handvoll Fotos von Frank und seiner Frau, die sie behielten, um sie Zoey zu zeigen, wenn sie alt genug war. Sie war das Kind von zwei der mutigsten Menschen, die jemals gelebt hatten, und es war wichtig, dass sie wusste, wie stolz sie auf ihre Abstammung sein konnte und welche Verantwortung damit verbunden war.
Eines Tages, kurze Zeit nach den Torturen im Gefängnis, fand ich Tanya im Gras sitzen und ihre Zehennägel lackieren. »Du und Milton schient mir so heiß darauf zu sein«, frotzelte sie, »dass ich mir dachte, ich sollte euch endlich den Gefallen tun, bevor die verdammte Flasche eintrocknet.« Sie sah grinsend zu mir hoch. Sie kicherte leise, und wenn man Tanya kannte – zumindest so, wie ich sie in der Welt der lebenden Toten kennengelernt hatte – wusste man, dass kichern nicht zu ihren Gewohnheiten zählte.
Ich setzte mich neben sie. »Die sehen gut aus«, sagte ich. »Ich wusste, das würde dir stehen. Worüber bist du denn so glücklich?«
Sie legte einen Arm um mich und lehnte sich an mich. »Oh, das ist ganz normal, denke ich: Die glücklichste Zeit im Leben eines Mädchens ist eigentlich immer der Moment, an dem sie erfährt, dass sie schwanger ist.« Und trotz all der Widrigkeiten, die unsere Situation prägten, war es auch einer der glücklichsten Momente meines Lebens.
Kurze Zeit später erfuhren wir, dass Jack und Sarah ebenfalls ein Baby erwarteten. Ich war immer der Ansicht gewesen, die Vorstellung, schwangere Frauen würden förmlich »leuchten«, sei nur erfunden worden, um sie von den zusätzlichen Pfunden und der Übelkeit abzulenken, aber ich musste zugeben, dass es in Sarahs Fall absolut zutraf. Sie war so strahlend und glücklich, wie man nur sein konnte.
Jacks Reaktion war schwerer zu beurteilen. Ich konnte nur vermuten,
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