E-Books mit SIGIL (German Edition)

Vorwort
    Wie viele AutorInnen bin auch ich auf den Geschmack gekommen: Ich habe großes Vergnügen daran, einige meiner Romane als E-Books selbst herauszugeben. Ich war extrem unzufrieden mit dem Ergebnis, das Word & Co. in diesem Zusammenhang abliefern. Wenn man, wie ich, seine E-Books über Amazons KDP anbietet, dann geht es regelrecht ans eigene Portemonnaie, wenn man den unnötig aufgeblähten Code akzeptiert, den Word und andere Programme abliefern.
    Abgesehen davon hat es mir nicht gefallen, dass die Formatierungsmöglichkeiten über ein herkömmliches Textverarbeitungsprogramm doch recht eingeschränkt und zudem einigermaßen unkontrollierbar bleiben. (Allein der Versuch, jedem Kapitel ein Initial voranzusetzen, hat mich um Jahre altern lassen ...)

    Die Rettung nahte mit Sigil. Dieses Freeware- und Open-Source-Programm ist ein einfacher, leicht zu bedienender Editor, mit dem man seine eigenen E-Books erstellen kann.
    Der einzige Nachteil: Es gibt nur englischsprachige Anleitungen, und wenn man keine Ahnung von HTML und CSS hat, dann ist man einigen Tücken des Programmes hilflos ausgeliefert.

    (Ich empfehle übrigens - denn dann macht das hier viel mehr Spaß! - sich die Grundbegriffe von HTML anzueignen. Das ist relativ einfach, schnell geschehen und damit kann man mit Sigil richtig zu zaubern beginnen.)
    Nötig ist das allerdings nicht - ich habe mich bemüht, die Fallstricke, die der Quellcode eines mit Sigil erstellten E-Books aufzubieten hat, in dieser Anleitung auszuräumen.

    Um mit diesem E-Book noch effektiver arbeiten zu können, empfehle ich den Download der epub-Version, die dann in SIGIL geöffnet werden kann. Den Downloadlink erhält man per Email an folgende Adresse: [email protected]. (Das ist ein Autoresponder, also genügt eine leere Email.)

    Sollten Fragen auftauchen, die hier nicht beantwortet werden, dann freue ich mich über E-Mails. (Meine Mailadresse für diesen Zweck findet sich im Impressum.)
    Ich antworte vielleicht nicht immer sofort - mein Hauptjob ist das Verfassen von Romanen, der geht einfach vor - aber ich werde mich bemühen, so flott wie möglich zu antworten.

    Und jetzt: Viel Spaß beim Bücherbasteln. :-)

    Das Programm und die englischsprachige Dokumentation findet sich hier:

    http://code.google.com/p/sigil/

Sigil - Die Programmoberfläche
    Die Bedienung von Sigil ist einfach und relativ selbsterklärend. Du hast beim Programmstart ein dreigeteiltes Fenster vor dir. Links ein Ordnerbaum - der Buch-Browser. Dort werden die einzelnen Dateien deines Buches im Ordner "Text" aufgelistet (Kapitel und Abschnitte), sowie die "Formatvorlagen" (Ordner "Formatierungen"), Bilder, die verwendeten Schriften (Ordner "Zeichensätze") und alles, was du an Dateien noch wiederfinden möchtest (in "Diverses")
    Das mittlere, große Fenster ist der Editor, den du in drei verschiedenen Ansichten benutzen kannst. Das geöffnete Buch (oben in der Menüleiste) bietet dir den WYSIWIG-Editor (What you see is what you get - der formatierte Text, so wie er nachher im Buch aussehen wird), der sogenannte Quelltext (<>) (hier siehst du die HTML-Ansicht des Textes, dort kannst du auch Feinjustierungen an der Formatierung vornehmen) und die geteilte Ansicht (Buch und <>), die dir WYSIWIG und HTML parallel zeigt.
    Das rechte, schmalere Fenster enthält das Inhaltsverzeichnis, ist also beim Start des Projektes leer. Das Fenster kannst du einfach schließen, wenn du mehr Platz für den Editor haben möchtest, und über Ansicht - Inhaltsverzeichnis oder ALT+F3 wieder aktivieren. 
    Du kannst auch das Buchbrowserfenster zumachen und über die Ansicht "Buch-Browser" oder ALT+F1 wieder öffnen.
Die Menüpunkte: 
Datei
    Hier gibt es die üblichen Öffnen- und Speichern-Dialoge, Druckvorschau und Drucken, wie man es von Textverarbeitungsprogrammen auch kennt. Dann taucht der Befehl "validieren" auf, das ist interessant, wenn man das E-Book fertig und den Code gesäubert hat. Der grüne Haken prüft das E-Book auf Fehler und wirft eventuelle Fehlermeldungen in einem Extra-Fenster auf. Wenn alles korrekt ist, heißt es: Keine Probleme entdeckt - oder eben die genauen Stellen im Code, wo noch etwas nachgebessert werden muss.)
Bearbeiten: 
    Auch hier tauchen die normalen Textverarbeitungsbefehle auf (Rückgängig machen, Ausschneiden, Kopieren, Einfügen ...)
    Suchen und Ersetzen ist interessant, weil man diese Funktion später benötigt, um zum Beispiel fehlerhaften Code dateiweit auszumerzen. 
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