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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Außerweltlern zugebracht. Wenn er welche gefunden hat, Chase, lebendig oder nicht, wenn er auf irgendeinen Beweis für ihre Existenz gestoßen wäre, hätte er das über sämtliche Medien verbreitet.«
    Alex hatte ein paar Chrysanthemen auf seiner Fensterbank. Nun stand er auf, inspizierte sie und holte Wasser zum Gießen. »Für seine Kollegen war er eine Lachnummer. Sie haben ihn gern belehrt, er würde nur sein Leben vergeuden. Hätte er auch nur den kleinsten Beweis für die Richtigkeit seiner Thesen gefunden, hätte er den bestimmt nicht zurückgehalten, glaub mir.« Alex war mit den Pflanzen fertig und setzte sich wieder. »Vielleicht sollten wir einmal mit dem großen Mann persönlich reden.«
    »Jacob«, sagte ich, »hat Tuttle einen Avatar hinterlassen?«
    Jacob brauchte einen Moment, ehe er sagte: »Nein, Chase. Er lebte offenbar sehr zurückgezogen.«
    »Schätze, das ist nur folgerichtig, wenn man Zielscheibe für Spott und Hohn ist«, mutmaßte ich.
    »Was ist mit seiner Frau? Hatte die einen Avatar?«
    »Welche?«
    »Wie viele gab es denn?«
    »Drei. India, Cassa und Mary.«
    »Können wir eine von ihnen erreichen?«
    »Alle drei Damen sind verstorben. Die letzte, India, ist letztes Jahr gestorben.«
    »Und welche hat einen Avatar hinterlassen?«
    »India.«
    »Okay. Wann waren sie zusammen? Er und India?«
    »Von 1380 bis 1396.«
    »Hatten sie Kinder?«
    »Tuttle hatte einen Sohn, Basil. Und ehe Sie fragen, er scheint noch am Leben zu sein.«
    »Gut. Kannst du mich mit ihm verbinden?«
    »Bedauerlicherweise, Alex, steht mir kein Link zur Verfügung. Seine letzte bekannte Anschrift war in Foxpoint.«
    »Auf der anderen Seite des Kontinents?«
    »Nein. Nicht das Foxpoint, das andere: das draußen in der Wüste im Südosten. Aber er ist schon vor einigen Jahren weggezogen.«
    »Okay, versuch ihn aufzutreiben!« Alex strahlte mich an. »Irgendwer muss etwas wissen«, sagte er, ehe er sich wieder an Jacob wandte. »Ruf India für uns!«
    Wenige Augenblicke später tauchte India Beshoar auf. Sie hatte dichtes, braunes Haar, ein angenehmes Lächeln, eine fantastische Figur und tiefgrüne Augen. Aber natürlich sah jeder als Avatar gut aus. Sie sollten mal meinen sehen. »Hallo« , sagte sie, »kann ich behilflich sein?«
    Alex stellte uns vor. Dann: »India, Sie waren mit Sunset Tuttle verheiratet.«
    »Ja, das ist richtig.« Ihre Miene veränderte sich nicht. Glückliche Erinnerungen versteckten sich nicht hinter diesem Gesicht.
    »Haben Sie beide zusammen in dem Haus in Rindenwood gelebt?«
    »Haben wir. Warum fragen Sie?«
    »Wie war Ihr Mann so?«
    »Sunset? Eigentlich war er ein ganz anständiger Mann.«
    »Aber ...?«
    »Es mangelte ihm an gewissen sozialen Kompetenzen.«
    »Darf ich fragen, in welcher Hinsicht?«
    »Das ist nicht leicht für mich, Mr Benedict.«
    »Das ist mir bewusst, India. Chase und ich sind gerade dabei, historische Nachforschungen anzustellen. Das zwingt uns manchmal, persönliche Fragen zu stellen, die wir lieber nicht gestellt hätten. Aber im Grunde ist das heute doch auch gar nicht mehr wichtig, nicht wahr? Schließlich sind Sie inzwischen beide verstorben.«
    »Vermutlich haben Sie recht.« Die grünen Augen blickten mir Verständnis suchend entgegen. »Er hat sein Gelübde nicht allzu ernst genommen.« Ich nickte. Den Kerlen könne man einfach nicht trauen, erklärte ich ihr. Alle wüssten das. »Die beste Beschreibung für unsere Ehe lautet, dass ich mich ständig allein gefühlt habe.«
    »Tut mir leid, das zu hören.«
    »Tut mir leid, es sagen zu müssen. Aber es war meine eigene Schuld. Ich kannte ihn schließlich schon, bevor wir geheiratet haben. Ich dachte, ich könnte ihn ändern.« Sie schüttelte den Kopf. »Dabei war ich alt genug, es besser zu wissen.«
    »Wofür hat er sich interessiert?«, fragte ich. »Was war ihm, abgesehen von der Suche nach Außerweltlern, wirklich wichtig?«
    »Außerweltler waren das Einzige, was ihm wirklich am Herzen gelegen hat.«
    Alex zeigte ihr ein Bild von der Tafel. »India, wissen Sie irgendetwas über diese Tafel?«
    »Nein« , antwortete sie.
    »Ist es möglich, dass sie im Haus oder im Garten gewesen ist, als Ihr Mann und Sie dort gelebt haben, ohne dass Sie davon wussten?«
    »Wie groß ist sie?« Alex vergrößerte das Bild auf Istmaß. »Nein« , sagte sie. »Davon hätte ich ganz bestimmt gewusst. Warum? Ist sie wertvoll?«
    »Das versuchen wir gerade herauszufinden«, antwortete Alex ihr.
    Sie zuckte mit den Schultern.

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