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Blind Date mit einem Cowboy

Blind Date mit einem Cowboy

Titel: Blind Date mit einem Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Kirk
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1. KAPITEL
    „Da ist ja eine ganze Herde von Cowboys!“ Abrupt blieb Stacie Summers mitten auf dem Bürgersteig stehen und starrte zur anderen Straßenseite hinüber. Seit sie vor zwei Wochen in Sweet River, Montana, angekommen war, hatte sie hin und wieder einen Cowboy gesehen, aber nie so viele auf einem Haufen. „Aus welchem Anlass?“
    Ihre Freundin Anna Anderssen, die in Sweet River geboren war, hielt neben ihr an und fragte: „Welchen Tag haben wir heute?“
    „Mittwoch.“
    „Den zweiten Juni“, fügte Lauren Van Meveren hinzu. Die Doktorandin hatte gedankenverloren gewirkt, seit die drei Mitbewohnerinnen aus Sharon’s Food Mart gekommen waren. Doch nun war sie plötzlich ganz aufmerksam.
    Obwohl sie normalerweise darauf gepocht hätte, dass es unhöflich war, andere Leute anzustarren, beobachtete sie mit unverhohlenem Interesse, wie die Cowboys aus dem Coffee Pot Café strömten.
    „Mittwoch, der zweite Juni“, wiederholte Anna nachdenklich, während sie ihren Schlüsselring aus der Tasche holte und den Jeep aufschloss, der am Straßenrand parkte. „Bingo!“, fügte sie mit einem nachdrücklichen Kopfnicken hinzu.
    Stacie öffnete die Heckklappe und stellte die schwere Tüte mit Lebensmitteln in den Kofferraum. „Die haben Bingo gespielt?“ Sie fand es seltsam, dass gestandene Männer sich an einem Mittwochmorgen zum Glückspiel trafen. Andererseits hatte sie bald nach ihrer Ankunft herausgefunden, dass Sweet River eine ganz eigene kleine Welt darstellte.
    „Nein, du Dummerchen.“ Anna kicherte. „Der Viehzüchterverband trifft sich immer am ersten Mittwoch im Monat.“
    Das erschien Stacie zwar sinnvoller als Bingo, doch sie hatte keine Ahnung, womit sich eine solche Organisation beschäftigen mochte. Denn ihr Geburtsort Ann Arbor in Michigan war alles andere als ein Viehzüchterparadies. Und in den ganzen zehn Jahren, die sie nun schon in Denver lebte, war ihr kein einziger Cowboy über den Weg gelaufen.
    Als Lauren beschlossen hatte, für eine Weile in Annas Heimatort zu übersiedeln, um dort für ihre Dissertation über Kompatibilität zwischen Männern und Frauen zu recherchieren, hatte Stacie sich ihr bereitwillig angeschlossen. Denn die Suche nach ihrem perfekten Job – nach ihrer „Glückseligkeit“, wie sie es dank ihrer poetischen Ader gern nannte – lief nicht gut. Daher erschien ihr ein Tapetenwechsel wie eine gute Idee.
    Aus irgendeinem Grund war sie davon ausgegangen, dass Sweet River wie Aspen, eine ihrer Lieblingsstädte, sein würde. Sie hatte eine Fülle von angesagten Shops und zahlreiche Doktoren, Anwälte und Geschäftsmänner erwartet, die sich gern in der freien Natur aufhielten.
    Mensch, wie hast du dich bloß geirrt! „Ich habe noch nie so viele Männer mit Stiefeln und Hüten gesehen.“
    Es waren große Männer mit breiten Schultern, wettergegerbter Haut und zotteligen Haaren, an die nie ein Stylist Hand angelegt hatte. Selbstbewusste Männer, die ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen führten und von einer Frau erwarteten, ihre Träume für ein einsames Dasein auf einer Ranch aufzugeben.
    Obwohl die Luft warm war, fröstelte Stacie.
    In Laurens Augen trat ein entrückter, verträumter Ausdruck. „Wusstest du, dass die ersten Cowboys aus Mexiko kamen? Sie waren als vaqueros bekannt. Das ist das spanische Wort für Cowboys.“
    Stacie warf Anna einen flehenden Blick zu. Man musste Lauren stoppen, bevor sie richtig in Fahrt kam. Sonst war man gezwungen, während des gesamten Heimwegs einen Vortrag über die Geschichte des modernen Cowboys zu ertragen.
    „Steig ein, Lauren“, befahl Anna und deutete zum Jeep. „Bevor unsere Eiscreme schmilzt.“
    Trotz der eindringlichen Aufforderung hielt Lauren den Blick auf die Männer geheftet, die mit tiefen Stimmen redeten und lachten.
    Einer von ihnen erregte Stacies Aufmerksamkeit. In Jeans, T-Shirt und Stiefeln, mit Cowboyhut und sonnengebräunter Haut unterschied er sich eigentlich nicht von den anderen. Doch er zog ihren Blick magisch an. Es musste daran liegen, dass er mit Annas Bruder Seth redete. Eine andere Erklärung konnte es nicht geben.
    Bisher hatte es kein testosteronstrotzender Mann auf Stacies Radar geschafft. Sie favorisierte den künstlerisch angehauchten, zartbesaiteten Typ à la schmächtiger Poet gegenüber der baumstarken, muskelbepackten Sportskanone.
    „Weißt du, Stacie …“, nachdenklich tippte Lauren sich mit dem Zeigefinger an die Lippen, „… irgendetwas sagt mir, dass deine

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