Echtzeit
hervorangelte. Jetzt sollte der angenehme Teil folgen. Er drückte sich einen erbsengroßen Klecks Salbe auf den Finger und verteilte die Masse vorsichtig über ihre frische Tätowierung. Auch wenn es sie stellenweise ein wenig schmerzte, genoss sie seine Berührungen. Überhaupt konnte sie davon nicht genug bekommen und wünschte sich nichts mehr, als dass er nie aufhören würde sie anzufassen. Am liebsten überall!
Die Nacht hatte er in ihrem Zelt verbracht, zusammen mit ihr in einem Schlafsack. Eng aneinander geschmiegt. Doch das war es auch schon. Ein paar heißere Küsse hatten sie noch ausgetauscht und die eine oder andere nicht ganz so sittsame Berührung, aber mehr auch nicht. Sehr zu ihrer Enttäuschung. Heute war der letzte Tag am Ring und es war ihre letzte Chance, ihm näher zu kommen. Schon morgen musste sie wieder zurück ins Internat. Ein Jahr lag noch vor ihr, bevor sie ihren Abschluss machen konnte. Und ihr war klar, dass sie ihn nicht so schnell wiedersehen würde.
Federleicht verteilte er den Rest der samtigen Creme auf den Outlines der Gitarre. »Es hat sich noch nie jemand eine meiner Zeichnungen stechen lassen.«
»Wirklich nicht? Auch du selbst nicht?«
Er schüttelte nur den Kopf. »Meine Tattoos sind beide von Georg. Ich find es ganz schön verrückt, dass du meine Zeichnung an deinem Unterarm trägst.«
»Na und?« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich hab doch auch schon 'ne Narbe von dir im Gesicht.«
Er quittierte ihre Erinnerung an ihr allererstes Zusammentreffen mit einem mürrischen Brummen.
Meine Güte, wie lang, wollte ihm das denn noch leidtun? Sie beschloss, es zu ignorieren. War sein Problem, wie er damit klar kam. Für sie war es schließlich auch in Ordnung und sie sah diese kleine verheilte Verletzung schließlich jeden Tag im Spiegel. Etwas ganz Anderes schwebte ihr für diesen Nachmittag vor und nach der letzten, enthaltsamen Nacht, musste sie deutlicher werden, um an ihr Ziel zu gelangen. Ihre Finger begannen den Teil des Drachengerippes nachzuzeichnen, der sich unter seinem T-Shirt-Ärmel hervor schlängelte.
Seine Mundwinkel zogen sich nach oben und er schloss die Augen, als sie mit ihren Kuppen dem Motiv unter den Stoff folgte, hinauf bis zu seiner Schulter. Mit der anderen Hand wanderte sie über seine Brust hoch bis zu seinem Hals. Dann ließ sie ihre Finger in seinen Nacken gleiten und er ließ sich bereitwillig von ihr in einen tiefen Kuss verwickeln. Er schlang die Arme um ihren Oberkörper und sie zog ihn mit sich auf ihren Schlafsack. Der Kuss wurde immer intensiver, verlangender. Gierig rang sie nach Luft, als er seine Lippen von ihren löste und an ihrem Kinn hinunter glitt bis zu ihrer Kehle.
»Ich will mit dir schlafen, Tom«, flüsterte sie.
Er hielt inne und rutschte an ihr hoch. Seine Augen glühten und sie zerfloss unter diesem brennenden Blick. Himmel, sie war so verknallt in diesen Typen!
»Nina«, raunte er heiser und jagte ihr damit sehnsüchtige Schauer über den Rücken. »Wir können nicht, ich hab keine Gummis dabei.«
»Wenn's weiter nichts ist.« Sie lächelte und streckte sich nach dem Rucksack an der oberen Ecke des Zeltes aus. Ein wenig umständlich zog sie mit Zeige- und Mittelfinger den Reißverschluss auf und zog ein Päckchen Kondome hervor. »Reichen die?«, fragte sie absichtlich naiv klingend und entlockte ihm damit ein Lachen.
Er nahm ihr die kleine Kartonverpackung aus der Hand und platzierte sie gewissenhaft direkt neben ihrer Isomatte. Dann wand er sich ihr zu und betrachtete ihr Gesicht eingängig. Mit dem Finger zeichnete er über ihre Narbe, glitt über ihre Wange, fuhr die Konturen ihrer Lippen nach. »Du bist wahnsinnig hübsch, weiß du das?«
Wieder schoss ihr schlagartig die Röte ins Gesicht.
»Und jetzt noch viel mehr.« Er lächelte und beugte sich zu ihr runter, legte seine Lippen auf ihre. Quälend langsam glitt seine Hand an ihrer Seite hinab bis zum Saum des Shirts.
Es kribbelte, als er seine Hand auf ihre nackte Taille schob und sie kreisend zu ihrem Bauch vor bewegte. Ein erstes, deutliches Stöhnen entwich ihr und sie machte sich ebenfalls daran, den Körper unter dem Stoff seines T-Shirts zu ertasten. Sie fackelte nicht lang, glitt mit den Händen an seinen Seiten entlang und zog dabei sein Shirt bis über seinen Kopf. Und auch er ließ sich jetzt nicht mehr lange bitten. Schnell zog auch er den hinderlichen Stoff von ihrem Oberkörper. Aufgeregt wanderten seine Blicke über ihre nackte Haut und er
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