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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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passte noch immer nicht zusammen.
    »Hätte Liza die Wilners nicht auch auf andere Weise töten können?«, fragte er.
    »Sicher«, erwiderte Tara. »Sie hätte alles Mögliche tun können. Sie hätte medizinische Gerätschaften manipulieren können, damit sie eine tödliche Dosis Röntgenstrahlen abgeben. Sie hätte einen Autopiloten anweisen können, gegen einen Berg zu fliegen. Alles, was Sie sich nur vorstellen können.«
    »Aber warum hat sie ihre Opfer dann auf fast immer die gleiche Weise umgebracht? Und warum war ihr Tod zeitlich so genau aufeinander abgestimmt - auf den Tag genau zwei Jahre nach ihrem Zusammenfinden? Die Ähnlichkeit dieser Todesfälle hat den Alarm doch überhaupt erst ausgelöst. Das ist doch unlogisch.«
    »Es ist völlig logisch. Sie denken nicht wie eine Maschine.«
    Silver hatte wieder das Wort ergriffen. »Maschinen sind auf Ordnung programmiert. Nachdem das Scolipan das erste Problem erfolgreich gelöst hatte, gab es keinen Grund für eine weitere Optimierung, als das zweite Problem anstand.«
    »Wir reden hier nicht über Probleme«, sagte Lash. »Wir reden über Morde.«
    »Liza ist keine Mörderin!«, schrie Silver. Er rang um Beherrschung. »Jedenfalls keine echte. Sie wollte nur etwas entfernen, das sie für eine Bedrohung hielt. Die Idee der Geheimhaltung, der Täuschung, kam ihr erst später, als ... als Sie mit hinzugezogen wurden.«
    »Das, was Liza als Bedrohung wahrgenommen hat«, wiederholte Lash langsam. »Gegen wen richtete sie sich?«
    Silver sagte nichts. Er wich Lashs Blick aus.
    »Gegen Liza selbst«, sagte Tara.
    Lash schaute sie kurz an.
    »Nach der Abgleichung mit Lindsay Thorpe hat Dr. Silver Liza befohlen, seinen Avatar aus dem Tank zu entfernen.
    Aber ich glaube, sie hat es nicht getan. Ich glaube, sein Avatar war die ganze Zeit über im Tank. Ohne Wissen der Techniker und Ingenieure. Und es fanden sich noch fünf weitere Ebenbilder für ihn. Karen Wilner. Lynn Connelly.«
    »Die Frauen der jeweiligen Superpaare.«
    »Ja. Obwohl ich nicht genau weiß, ob es wirklich Superpaare waren.« Taras Blick richtete sich auf Silver. »Dr. Silver?«
    Silver schaute zu Boden. Er sagte noch immer nichts.
    »Sie wissen, dass Liza über menschliche Wesenszüge verfügt«, fuhr Tara fort. »Zum Beispiel Neugier.« Lash nickte.
    »Eifersucht ist eine Emotion. Wie auch Furcht.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Liza eifersüchtig auf Lindsay Thorpe war?«
    »Ist das so schwer vorstellbar? Eifersucht und Furcht sind Stimuli für den Selbsterhaltungstrieb. Wenn Sie Liza wären, wie wäre Ihnen denn da zumute, wenn Ihr Schöpfer eine Lebenspartnerin findet - der Mensch, der Sie programmiert, Ihnen eine Persönlichkeit gegeben hat und seine gesamte Zeit mit Ihnen verbringt?«
    »Also hat Liza Lindsay Thorpe mit einem anderen Mann verkuppelt und die beiden als Superpaar eingestuft.«
    »Es war wohl die beste Methode, um dafür zu sorgen, dass sie nie wieder zu einer Bedrohung wird. Die Thorpes passten natürlich optimal zusammen - nur waren sie keineswegs perfekt. Doch das Abgleichverfahren war so komplex, dass niemand außer Liza wusste, dass die beiden nicht hundertprozentig perfekt zueinander passten.«
    Lash musste das erst mal verdauen. »Aber wenn Sie Recht haben ... wenn Liza Lindsay mit Lewis verkuppelt und die Bedrohung auf diese Weise nichtig gemacht hat, warum hat sie die beiden dann getötet?«
    »Als Silver seinen eigenen Avatar in den Tank tat, kam ein Risikofaktor ins Spiel, dessen Liza sich vorher nicht bewusst war. Nun begriff sie, dass möglicherweise ihre Vorrangstellung bedroht war. Also hat Liza Silvers Avatar in den Tank zurückgeführt, der ahnungslos neue Ebenbilder suchte. Und auch eines gefunden hat. Und dann noch eines. Dann muss eine Zeit gekommen sein, als Liza das Gefühl hatte, dass die Anzahl der existenten >Bedrohungen< - ob nun verheiratet oder nicht - zu zahlreich wurden. Und an diesem Punkt hat sie sich zu einer permanenteren Lösung entschlossen.«
    Lash wandte sich zu Silver um. »Stimmt das?«
    Silver antwortete noch immer nicht.
    Lash trat näher an ihn heran. »Wie konnten Sie es so weit kommen lassen? Sie haben Liza Ihre persönlichen Charakterschwächen einprogrammiert. Ist Ihnen denn nicht aufgefallen, was Sie damit angerichtet haben? Haben Sie denn nicht erkannt, dass .«
    »Ja, glauben Sie denn, ich habe das gewollt?« schrie Silver plötzlich. »Sie kennen nur Schwarz und Weiß, nicht wahr? Straff gepackte Diagnosepäckchen, mit einem

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