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Egeland, Tom

Titel: Egeland, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frevel
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christlichen Kreisen hohe Wellen, aber auch unter Historikern, Kunstgeschichtlern und selbstverständlich Theologen. Dan Brown unterstreicht, dass Sakrileg ein Roman ist und bleibt. In der Einleitung des Buches jedoch und noch deutlicher in Interviews und auf seiner Homepage www.danbrown.com geht er weit mit Andeutungen, dass viele der kontroversen Gedankenspiele –alles vom Heiligen Gral oder verborgenen Botschaften in Leonardo da Vincis Kunstwerken bis hin zu Jesu Wesen und Lehre, dem Orden des Zion und anderen geheimen Bruderschaften –real sind oder auf geheim gehaltenen Wahrheiten aufbauen. Ein Roman, das ja, aber ein Roman, der historische Geheimnisse aufdeckt.
    Die Vorstellung vieler Leser, dass der Hintergrund für vieles in Sakrileg tatsächlich wahr ist, hat weltweit zahlreiche Zeitungsbeilagen, Webdiskussionen und Chroniken verursacht. In Norwegen wird die Kritik von Bjørn Are Davidsen angeführt, der in einer Chronik der Aftenposten am 30. Juli 2004 jene Rezensenten rügte, die in ihrer Bewunderung für Browns » Meisterwerk der Nachforschung « völlig kritiklos waren. In Norwegen fand der Großteil der Diskussio n i m Internet und auf den Leserbriefseiten statt. Auf www.forskning.no hat der Religionskritiker Asbjørn Dyrendal die Besprechung » Aufruhr um Sakrileg « geschrieben, in der er viele der theologischen und kunsthistorischen Behauptungen des Buches kritisch und aufs Genaueste untersucht. Dyrendal weist darauf hin, dass Dan Brown mit seinen Andeutungen, die kriminelle Verschwörung sei rund um eine verborgene Wahrheit aufgebaut, zu einer kontroversen Debatte einlädt, die ihrerseits Aufmerksamkeit erregt und den Absatz des Buches fördert.
    Sakrileg hat international einen Wildwuchs von Gegendarstell ungen hervorgerufen, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Tatsachen die im Roman vertretenen Thesen angreifen (Bücher, die sich übrigens nicht nur gut im Kielwasser von Sakrileg verkaufen, sondern paradoxerweise aufs Neue Aufmerksamkeit und Wind um den Thriller erzeugen –quasi ein Perpetuum mobile des Buchmarkts). Auf der Homepage des Verlags Ignatius www.ignatius.com/books/davincihoax beleuchten die Autoren Carl Olson und Sandra Miesel –die das kritische Buch The Da Vinci Hoax geschrieben haben –die Behauptungen in Dan Browns Roman. Sie gehen vielen von Browns Thesen über Theologie und Kunstgeschichte nach und weisen sie zurück. Diese stimmen schlicht und einfach nicht. Es gibt keine theologischen oder historischen Beweise für die Behauptung, Jesus sei im Grunde ein gnostischer Philosoph gewesen oder Leonardo da Vinci habe heimliche Hinweise über das Christentum in seine Kunstwerke hineingemogelt. Leonardo war ein sehr schlauer Kopf, das wohl, aber man braucht schon einen gut entwickelten Sinn für Verschwörungen und ein gerüttelt Maß an Fantasie, um Maria Magdalena auf Leonardos Abendmahl auszumachen oder auf anderen seiner weltberühmten Gemälde historische Enthüllungen zu finden.
    Was Dan Brown getan hat, ist genau dasselbe, was die meisten Schriftsteller tun: Er hat nach einem brauchbaren Stoff gesucht, der zu seiner Fiktion passte und diese verpacken konnte. Dabei hat er ein Bündel spannender Theorien, Thesen und Spekulationen aufgestöbert, die den Hintergrund für seine erfundene Geschichte abgeben. Die wenigsten der Theorien oder Spekulationen sind neu oder besonders wahr. Das Neue daran ist, dass ein Buch mit zwölf Millionen verkauften Exemplaren die Lesermassen mit einem Gedankenspiel mitreißt, das davor einen unauffälligen und bescheidenen Platz auf okkulten Diskussionsforen im Internet innehatte, in New -A ge-Büchern oder selbst gedruckten Heften mit spezieller Zielgruppe.
    Die feindlichsten Kritiker scheinen Brown dafür zu tadeln, dass er so, milde ausgedrückt, wenig stichhaltige Alternativ theorien aufwarf. Aber halt! Dan Brown schreibt Romane. Er appelliert an unsere Fantasie. Er beansprucht nicht für sich, eine Doktorarbeit geschrieben zu haben. Er betreibt keine Forschung. Romane sind nicht wahr. Eher sollten also die Forscher und Wissenschaftler sich der Fiktion annehmen.
    Kritische Experten sollten sich eigentlich freuen, statt sich zu ärgern: Wie viele andere Romane lösen schon eine solche wissenschaftliche Diskussion unter Laien aus und regen die Leser dazu an, sich neue Kenntnisse anzueignen? Wann waren denn Theologie und das restriktive Frauenbild der Urkirche zuletzt Thema im gesellschaftlichen Zusammenhang? Dan Brown hat ein Buch

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