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Eifel-Kreuz

Eifel-Kreuz

Titel: Eifel-Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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uns
angekommen und erzählen sich alles von der Seele.
    Â»Und dann ging das mit den Bunkern los«, sagte Isabell,
nachdem sie an ihrer Zigarette gezogen hatte.
    Â»Was für Bunker?«, fragte ich.
    Â»Na ja, diese Kellerräume«, antwortete sie. »Sven wollte
uns und unseren Eltern nicht länger auf den Wecker gehen. Er suchte und fand
diese Kellerräume. Den in St. Adelgund, zum Beispiel. Bei uns hießen sie
einfach Bunker eins, Bunker zwei, Bunker drei und so weiter. Alle in
verschiedenen Dörfern. Bunker eins ist der Keller, den Sie heute entdeckt haben.
Bunker zwei befindet sich in Wiesbaum, Bunker drei in Meisburg. In Bunker zwei
ist Wanda zuletzt gewesen.«
    Â»Sagen Sie mal«, fragte Emma, »wenn Sven kein Geld mehr
von seinen Eltern nehmen wollte, woher bekam er denn dann Geld? Ein bisschen
was braucht doch jeder zum Leben.«
    Â»Wir haben ihm alle geholfen«, sagte Dickie mit Stolz in
der Stimme. »Mit Geld und mit Lebensmitteln. Und er konnte auf unsere Karten
tanken, er konnte alles von uns haben. Für uns stellte das kein Problem dar.
Aber er war schon so zermürbt durch das Ganze, dass er darüber geweint hat. Er
war mit den Nerven richtig am Ende, ich hatte das Gefühl, gleich fällt er tot
um.«
    Â»Ich begreife das langsam so, dass Sven sich gejagt
fühlte. Er war doch regelrecht auf der Flucht«, meinte Rodenstock. »Sehe ich
das richtig?«
    Â»Ja«, nickte Sarah Schmidt. »Sven hatte Angst und kam
dagegen nicht mehr an. Er zog von Bunker zu Bunker. Er war ein Wrack und er
erzählte dauernd etwas von Vernichten. Sie wollten ihn vernichten, sie würden
ihn noch ins Grab bringen. Einige von uns waren der Meinung: Der spinnt! Ich
auch. Doch er hatte recht.« Sie weinte plötzlich.
    Â»Dann hatte Gabriele ihren Auftritt!«, sagte Emma heftig.
»Und das Blatt wendete sich, nicht wahr? Gabriele, die Wunderfrau …«
Blitzschnell begriff sie den falschen Zungenschlag und setzte hinzu: »So wirkte
sie doch im ersten Moment, oder?«
    Â»Tja«, nickte Dickie nachdenklich, »so wirkte sie. Sven
veränderte sich von einem Moment auf den andern. Er tanzte rum, er sprudelte
über vor Angriffslust, sprach nur noch von dieser fantastischen Frau. Er war
überhaupt nicht mehr von dieser Welt.«
    Â»Wie lange dauerte diese Phase?«, fragte ich.
    Â»Ungefähr vierzehn Tage«, antwortete Alex Wienholt.
»Vielleicht auch weniger.«
    Â»Und dann?«, fragte Emma.
    Â»Dann waren sie tot«, stellte Dickie fest. »Das konnte ja
auch nicht gut gehen.«
    Â»Aber wieso denn?«, fragte ich.
    Â»Es hatte sich ja nichts geändert. Ich sagte ihm das
auch: ›Die Bedrohungslage existiert immer noch! Vergiss das nicht!‹ Doch er
wollte nichts davon hören, er war überglücklich und entgegnete: ›Ist mir
scheißegal, ich habe jetzt Gabriele, jetzt mache ich reinen Tisch!‹ Die waren
beide völlig verrückt.«
    Â»Und was bedeutete das?«, fragte Rodenstock bedächtig.
    Â»Na ja, sie wollten Svens Vater und Pater Rufus nageln
und dann die Behörden benachrichtigen.«
    Â»Halt, stopp!«, sagte Emma hastig. »Was heißt ›nageln‹?«
    Â»Sie wollten die beiden überführen, Beweise sammeln«,
erklärte Dickie, »dass man sie anklagen konnte. Die Geschichte zu einem Ende
bringen.«
    Benedikt Reibold hob einen Finger, um das Wort zu übernehmen.
»An dem Wochenende, an dem der letzte Frauentransport starten sollte, fuhren
die beiden nach Breslau. Das war das Wochenende vor ihrem Tod. Sie wollten den
Frauentransport heimlich begleiten und fotografieren. Dann passierte die Sache
mit Wanda und sie mussten sich auf einmal um diese Polin kümmern. Sie brachten
sie in Bunker eins unter. Ihre Mörder waren ihnen ziemlich bald auf den Fersen,
denn uns fiel ein neuer Mercedes der S-Klasse mit polnischem Kennzeichen auf.
Isabell hat den Wagen als Erste gesehen, später auch Alex und Sarah. Die beiden
Polen, wir wissen ja jetzt, dass es Polen waren, hatten natürlich schnell raus,
wo sie Sven und Gabriele suchen mussten. Die beiden sind sogar in der Schule aufgetaucht
und haben dort mit ihren beiden jungen Landsleuten, den Hausmeistern, geredet.
Anschließend suchten sie Rufus auf und der hat ihnen garantiert Tipps gegeben.
Zur Klarstellung: Diejenigen, die später auf Vater Dillinger geschossen haben,
das waren andere Leute, nicht diese

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