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Eifel-Liebe

Eifel-Liebe

Titel: Eifel-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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älter als noch vor ein paar Stunden. Während sie redete, bewegte sie die Hände fahrig auf dem Tisch. Dann zog sie eine Zigarette aus der Schachtel und zündete sie an. Der Arm und die Hand von Gundula Pechter kamen ins Bild. Sie gab Jule Feuer.

    Ich schlich vorsichtig weiter nach rechts, um auch Gundula Pechter wieder in den Blick zu bekommen. Am Rand des Rasens stand eine kleine blaue Edeltanne. Mit wenigen Schritten war ich bei ihr und duckte mich dahinter.

    Genau im richtigen Moment, denn nun drückte sich ein Mann eng an der Wand um die Hausecke.

    Es war ein schmaler, großer Mann, es war Jenö Schildgen. Eine heiße Welle durchlief mich und ich dachte verwirrt, er könne doch, verdammt noch mal, nach Hause gehen, weil er nicht mehr gebraucht würde, weil sein Auftrag hätte storniert werden können.
    Mir wurde eisig klar, dass er die beiden Frauen erschießen wollte. Er hatte den Befehl bekommen, sie zu töten. Sie waren für Bliesheim die Garantie auf lebenslanges Gefängnis. Ich erinnerte mich panisch daran, wie gelassen der Lange gesprochen und gehandelt hatte, als ich ihn bei der Jagdhütte traf. Er war ein Mann, der kaum aufzuhalten war.
    Auch jetzt bewegte er sich unglaublich ruhig und sanft.
    Ich dachte: Du musst was tun. Schreien musst du, schreien! Oder telefonieren? Nein, schreien!
    Gleichzeitig sah ich, dass der Kopf von Gundula Pechter leicht zur Seite schwang, sich zum Fenster drehte. Sie hatte den Langen bemerkt.
    Ich konnte mich nicht bewegen, alles passierte in Bruchteilen von Sekunden.
    Gundula Pechter glitt vom Stuhl und war nicht mehr zu sehen. Jule war verwirrt, sie drehte den Kopf, ihr Mund stand vor Erstaunen offen. Sie starrte Jenö Schildgen an.
    Schildgen hatte kein Gewehr, er hielt mit beiden Händen eine schwere Faustfeuerwaffe, ein schwarzes, massives Teil. Er hob den Lauf.
    Wo war die Pechter?
    Dann war sie da. Sie stand gebückt hinter dem geöffneten Fenster und schoss. Zweimal schnell hintereinander. Der erste Schuss zerbrach die Scheibe, der zweite fuhr Schildgen in die Stirn. Sein Kopf wurde wie von einem Hammerschlag nach hinten gerissen, die Gestalt des Mannes verdrehte sich grotesk und fiel um. Es gab ein unangenehmes Geräusch, es klatschte, als schlüge eine flache Hand auf die nassen Steine der Terrasse.

    Dann war es totenstill.

    Die Tür zur Terrasse schwang auf, Gundula Pechter trat heraus und mit schnellen Schritten auf Schildgen zu. Sie sagte schrill: »Er ist gekommen, um mich zu töten. Bliesheim ist doch ein Schwein!«

    In diesem Augenblick ging in einem der Räume im ersten Stock ein mattgelbes Licht an. Der Kopf der Pechter ruckte in den Nacken, sie sah nach oben. Sachlich stellte sie fest: »Deine Eltern sind wach geworden.«

    »Oh, Scheiße!«, stammelte Jule. Sie stand jetzt in der offenen Tür zur Terrasse. »Wie kommt es, dass du den gesehen hast?«

    »Ich wusste, dass er unterwegs war, und ich wusste, dass er seine Jobs immer gründlich erledigt. Ich habe auf ihn gewartet. Willst du deine Eltern nicht beruhigen, Kindchen?«

    »Klar«, murmelte Jule schnell. »Natürlich.« Sie drehte sich um und lief aus dem Raum.

    Die Pechter betrachtete einen Augenblick den toten Schildgen und ging dann in die Wohnung zurück. Ihr Verhalten wirkte brutal, so als habe sie nur ein Staubkorn vom Ärmel gewischt. Sie ging zu dem Tisch, auf dem die Kerze brannte, und setzte sich wieder.

    Das Licht im Obergeschoss erlosch. Jule kehrte zurück und verschloss die Terrassentür. Dabei sagte sie: »Die haben nicht kapiert, dass es Schüsse waren.«

    Nun erwachte ich aus meiner Erstarrung, ich röhrte: »Auftritt Baumeister.« Ich nickte Jule freundlich zu und zwängte mich an ihr vorbei.

    Die Pechter starrte mir entgegen. In ihren Augen war kalte Neugier, keine Spur von Erschrecken.

    Ich setzte mich an den Tisch. »Kommen Sie her, Jule, seien Sie nicht ängstlich. Der Derringer ist leer, keine Patrone mehr für uns.«

    Jule kam tatsächlich, sie lief wie eine Schlafwandlerin.

    »Bei Anna Hennef war es ähnlich, nicht wahr?« Ich musterte die Pechter interessiert.

    Sie lächelte dünn, ihre rechte Hand auf dem Tisch umkrampfte die kleine silbrige Waffe.

    »Was Sie so denken, Herr … äh, wie war doch gleich der Name?«

    »Baumeister«, flüsterte Jule.

    »Richtig, Baumeister. Nein, bei Anna war es nicht so, bei Anna war alles ganz anders.«

    Ich dachte mir, das Beste ist es, die Kaffeeklatschatmosphäre beizubehalten, eine Weile gemütlich zu

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