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Eifel-Müll

Eifel-Müll

Titel: Eifel-Müll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Quadratzentimeter, nicht mehr – aber auf die kriegen sie Garantien Sie redete immer häufiger von Geld, bis sie nur noch von Geld sprach. Ich wusste, dass alles, was ich dachte und tat und mir vorstellte, vollkommen aussichtslos war. Aber es gab eben auch immer wieder Momente, in denen ich glaubte, ich könnte sie für mich gewinnen. Kurz darauf fing sie wieder an zu lachen und ihren Spott kübelweise über mir auszugießen. Es wurde immer böser, es wurde verrückter, wahrscheinlich wurde ich verrückt. Ich dachte, es würde aufhören, wenn sie das Abi hätte und die Schule verließ. Stattdessen wurde es schlimmer. Ich konnte nicht ohne sie leben, ich versuchte sie zu sehen, und ich weiß, ich machte mich dabei lächerlich. Ich sah zu, wie sie mit diesem Polen schlief, ich sah auch zu, wie sie mit diesem Schminck schlief. Es war entsetzlich.« Er weinte intensiver, das Schluchzen erschütterte ihn.
    »Was geschah an dem Tag, an dem Sie sie töteten?«, fragte Kischkewitz, nachdem er die Kassette umgedreht hatte.
    »Ich ... es ist so, dass ich Lücken habe. An alles kann ich mich nicht mehr erinnern ... Wir trafen uns auf der Dauner Burg. Sie wollte, dass ich ihr das Auto abkaufte. Ich war einverstanden, besorgte das Bargeld. Sie sagte, sie würde in zwei Tagen verschwunden sein und dass ich dann meine Ruhe haben würde. Ich hatte schon vorher ein Ticket für dieselbe Maschine wie sie nach Los Angeles gekauft. Mir war alles gleichgültig, meine Frau, meine Kinder, dies Haus. Ich wollte mit ihr zusammen sein, sonst gar nichts. Und ich hasste sie. Sie hatte alles in mir zerstört, was es gab. Sie hatte meinen Verstand geraubt, sie war mein Engel und gleichzeitig mein Todesengel. Ich verfolgte sie. Sie fuhr erst zu Schminck, dann zu Becker nach Maria Laach. Dort stellte ich sie und flehte sie an, hier zu bleiben oder mich mitzunehmen ... Wahrscheinlich wollte sie mich beruhigen, wahrscheinlich dachte sie, sie könnte mich später loswerden oder so. Jedenfalls stieg sie in mein Auto, freiwillig. Als ich sie fragte, wohin ich fahren sollte, antwortete sie: ›Zur Hütte, wohin denn sonst?‹ Wir sprachen kaum, bis sie auf mich einprügelte, weil sie wohl spürte, dass ich vollkommen verzweifelt war, und ihr das Angst machte. Ich weiß nicht genau, wie es passieren konnte, dass ihr Genick brach, ich weiß nur, es war ein furchtbares Geräusch.« Jetzt konnte er sich gar nicht mehr beherrschen, er legte den Kopf auf die Tischplatte und seine Hände schlugen mörderisch laut immer wieder auf die glatte Fläche.
    Wir rührten uns nicht.
    Plötzlich sagte Kischkewitz erstickt: »Nein!« Dann schrie er »Nein!« und versuchte aufzustehen.
    Es war zu spät. Svenja Fiedler war in der Tür erschienen, glitt heran und richtete einen Revolver auf den Kopf ihres Mannes. Dann schoss sie zweimal und ließ den Revolver auf die Tischplatte fallen. Sie fummelte etwas aus ihrer Strickjacke und warf es neben den Revolver.
    Es war der Brillant.
    Svenja Fiedler war schneeweiß im Gesicht und ihr Mund wirkte wie eine riesige Wunde.
    »Natalies Sachen sind in einem Abfallkarton im Keller. Da war auch der Revolver«, sagte sie ohne jede Betonung. Sie starrte auf den Kopf ihres Mannes, der zerschmettert auf der Tischplatte lag. »Als er das letzte Mal mit mir schlief, und das war vor einem halben Jahr, nannte er mich Nati, sechs Mal Nati.« Sie sah Kischkewitz an. »Ich habe das Haus gar nicht verlassen. Ich habe Ihnen zugehört. Legen Sie mir jetzt Handschellen an?«

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