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Eifel-Müll

Eifel-Müll

Titel: Eifel-Müll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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versicherte, gleich sei alles vorbei und die Sonne nehme wieder ihren Platz ein, und wenn er ein tapferer kleiner Hund sei, würde ich ihm glatt hundert Gramm Gehacktes schenken und obendrein ein Puddingteilchen.
    Ich fuhr durch Kelberg, der Regen ließ nach, mein Hund tauchte wieder auf, die Ampel zeigte Grün und ich querte die Schnellstraße zum Nürburgring. Es ging durch das Gewerbegebiet, dann auf die lange, langsam steigende schnelle Gerade nach Hünerbach. Nun hatte ich zwei Möglichkeiten: die erste Abfahrt Richtung Bereborn und Retterath nach rechts oder die zweite Abfahrt direkt nach Mannebach.
    Ich nahm die zweite und tauchte in eine sanfte hügelige Landschaft mit Viehweiden und großen Wäldern. Mannebach und Bereborn liegen genau wie Retterath in weiten Senken und sind noch heute Paradebeispiele für heimelige Dörfer, die wie Spielzeug mit der Landschaft verschmelzen, uralte Siedlungen, deren Geschichte über viele Jahrhunderte ungeschrieben bleibt, weil zu wenig Zeugnisse vorhanden sind. Aber sie hatten Spuren hinterlassen. Überall gab es die Familiennamen Mannebach, Retterath und Bereborn oder Berborn, an der Mosel wie in Luxemburg, in Köln wie in Koblenz und Aachen.
    Ich fuhr nun langsamer. Linker Hand steht ein Streifenwagen, hatte der Mann gesagt. Ich konnte Mannebach schon erkennen, sah auch rechts schon das große Holzkreuz auf einem Wiesenhügel. Da war der Streifenwagen. Er funkelte in der Sonne, vielleicht hundert Meter von der schmalen Landstraße entfernt vor dem Dunkel eines prächtigen Hochwaldes.
    »Du bleibst im Wagen«, beschied ich meinem Hund. Die Vorstellung, dass er an einer toten Frau herumschnüffelte, machte mich etwas unsicher.
    Ich wollte in den Feldweg einbiegen, stoppte aber, weil die Polizeibeamten den Weg mit einer rot-weißen Plastikstrippe abgesperrt hatten. Also parkte ich vor dem Band, nahm die IXUS aus dem Handschuhfach, schloss den Wagen ab und marschierte gemächlich los, während mir Cisco todunglücklich nachstarrte.
    Einer der beiden Streifenbeamten kam mir entgegen, ein bulliger, untersetzter Kerl mit einem Kaiser-Wilhelm-Schnäuzer. Als ich ihm ins Gesicht schaute, wusste ich: Ich habe ein Problem.
    »Sie können hier nicht durchgehen«, sagte er ohne jede Betonung und setzte hinzu: »Tut mir Leid.«
    »Durchgehen wollte ich auch nicht«, erklärte ich freundlich. »Jemand hat mich angerufen und mir erzählt, hier liegt eine Frau mit einem Loch im Kopf.«
    Nun hatte er ein Problem. »Wer war denn das?«, fragte er sachlich.
    »Das weiß ich nicht. Der Mann hatte eine relativ hohe, heisere Stimme, nannte keinen Namen, sagte nur, ich solle hierher fahren, und legte dann auf.« Ich machte eine Pause von zwei Sekunden. »Ich nehme an, es war die gleiche Stimme, die euch Bescheid gegeben hat.«
    Er starrte in die Luft über meinem Kopf. »Da wird man doch nachdenklich«, murmelte er. »Aber ich kann Sie wirklich nicht durchlassen.«
    »Das habe ich verstanden. Ich nehme an, die Frau liegt da unten am Steilhang im Wald. Und Sie warten auf die Mordkommission.«
    Er sah keine Aggression in meinen Augen und nickte: »Das ist eine blöde Situation. Das Stück Plastikband dahinten ist die einzige Absperrung, die wir machen können. Ich kann Sie unter Gefahr im Verzug buchen und Ihnen jede Annäherung verbieten.«
    »Das können Sie«, stimmte ich zu.
    Jetzt kam der zweite Beamte herangeschlendert. »Schwierigkeiten, Klaus?« Er war hager, drahtig, rotblond und trug eine Frisur wie eine Wichsbürste.
    »Nein«, antwortete der mit dem Schnäuzer. »Ich glaube, der Mann ist ganz freundlich und höflich.«
    »Das bin ich«, bestätigte ich. »Wenn ich jetzt da den Steilhang im Wald runtergehe, treffe ich da auf einen Bach oder einen Weg?«
    »Auf einen Bach. Hier sind viele Quellen. Ein Weg ist da unten nicht.« Der Hagere seufzte. »Sie wollen fotografieren, nicht wahr?«
    »Nicht unbedingt. Ich will die Frau nur sehen. Vielleicht kenne ich sie ja.«
    »Das wäre gut möglich«, sagte der mit dem Schnäuzer. »Sie sind doch dieser Journalist aus Brück, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    Der Hagere ergänzte: »Sie arbeiten immer mit Rodenstock zusammen, dem pensionierten Kripomann, oder?«
    »Ja«, sagte ich. »Aber er weiß noch nichts von dieser Sache, seine Frau liegt im Krankenhaus und er kümmert sich um sie.«
    »Na ja«, meinte der mit dem Schnäuzer. »Wenn Sie uns Ihren Fotoapparat geben, können Sie gucken. Geht doch, Egon, oder?«
    »Geht«, nickte der Hagere.
    Ich

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