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Ein Antrag nach Mitternacht

Ein Antrag nach Mitternacht

Titel: Ein Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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gesehen“, erklärte er und trat auf sie zu.
    Sie betrachtete sein kantiges Gesicht und wollte die Konturen mit den Fingerspitzen nachzeichnen. Im Schein der Sonne waren seine Augen heller als im geschlossenen Raum, sodass die Iris rund um die pechschwarze Pupille einen warmen schokoladenbraunen Ton aufwies. Ihr Blick wanderte zu seinem Mund mit den klar umrissenen, festen Lippen. Lippen, die einfach nur verlockend aussahen und die ein loderndes Feuer in ihrem Bauch entfachten.
    „Sinclair.“ Sein Name war nicht mehr als ein Hauch auf ihren Lippen. Ihr Atem stockte, und ihre Kehle war wie zugeschnürt, was sie so oft feststellen musste, wenn er in ihrer Nähe war. Obwohl er ihr so vertraut war wie der Garten oder das Haus, das in ihm lag, verspürte sie dennoch eine Nervosität, als wäre sie ihm nie zuvor begegnet.
    Er hob seine Hand und legte sie auf ihre Wange. Sie fühlte sich noch wärmer an als die Strahlen der Sonne. Mit dem Daumen strich er über ihre Wange bis hin zu ihrem Mund. Federleicht zeichnete er die Konturen ihrer Lippen nach, ihre empfindliche Haut begann unter seinen Berührungen zu glühen.
    Gleichsam heiße Ranken wanden sich durch ihren Körper, bahnten sichihren Weg zu ihren Lenden und ließen eine Regung zwischen ihren Schenkelnerwachen, die sie unwillkürlich nach Luft schnappen ließ. Voller Ungeduld sah sie mit an, wie er sich zu ihr vorbeugte. Als sich ihre Lippen schließlich vereinten, schloss sie die Augen und gab sich ihm hin. Seine Hand auf ihrer Wange fühlte sich mit einem Mal sengend heiß an. Er legte seinen anderen Arm um sie, damit er sie an seinen stählernen Körper drücken konnte, an dem sie dahinschmolz.
    Francesca spürte, dass das Herz in ihrer Brust wie wild raste. Seine Lippen pressten sich fester auf ihre, sie machte den Mund auf. Ein unbekanntes, nie erlebtes Verlangen erfasste sie, und sie drückte die Schenkel zusammen, um gegen das Sehnen anzukämpfen, das sich dort regte. Sie zitterte am ganzen Leib, während ihrKörper sich nach etwas verzehrte, das sich so gerade eben ihrem Zugriff zu entziehen schien.
    Francesca riss in diesem Moment die Augen auf und starrte in die Dunkelheit der Nacht. Sie lag in ihrem Bett, ihr Atem ging schwer, und sie war nass geschwitzt. Ihr Herz raste, und zwischen ihren Schenkeln verspürte sie eine wohlige Wärme. Im ersten Augenblick wusste sie nicht so recht, wo sie sich befand und was geschehen war. Dann verstand sie allmählich. Sie … sie hatte geträumt.
    Ein wenig zittrig setzte sie sich auf und sah sich um, als müsse sie sich erst davon überzeugen, dass sie sich tatsächlich immer noch zu Hause in ihrem Schlafzimmer befand. Dieser Traum war so lebendig gewesen, so eindringlich.
    Ihr lief ein Schauer über den Rücken, und sie zog die Bettdecke hoch, um sie über die Schultern zu legen. Die Luft fühlte sich auf ihrer feuchten Haut kühl an. Sie hatte von Rochford geträumt, wie sie sich in seinem Garten in Dancy Park begegnet waren. Das war, bevor sie beide für ihre erste Saison nach London kamen. War es der jugendliche Rochford gewesen, den sie im Traum gesehen hatte? Sie konnte sich nicht mehr so genau an sein Gesicht erinnern.
    Umso deutlicher erinnerte sie sich dagegen an die Gefühle, die er bei ihr ausgelöst hatte, denn die hallten noch immer in ihr nach. Sie schloss die Augen und tauchte kurz in diese ungewohnten Empfindungen ein. Es war so eigenartig, etwas Derartiges zu träumen, so untypisch für sie, von einer solchen Erregung erfüllt zu sein.
    Erneut lief ihr ein Schauer über den Rücken.
    Es fühlte sich an, als ob … als ob ihr etwas fehlte. Als ob sie sich nach etwas sehnte, von dem sie nicht wusste, was es eigentlich war. Etwas, das sie zwischen Leere und grenzenlosem Staunen festhielt.
    War dies hier etwa … Verlangen? Bewirkte es bei jeder Frau die gleichen Gefühle? Führten sie dazu, dass sie sich allein und verlassen vorkam und nicht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte? Sie erinnerte sich an diese anfängliche Sehnsucht, die sie nachts wach gehalten hatte, weil sie immerzu an Sinclair und seine Küsse denken musste und sich den Tag ausmalte, an dem sie zu ihm gehören würde.
    Damals hatte sie nichts darüber gewusst, was alles damit verbunden war, wenn man zu einem Mann „gehörte“. Herausgefunden hatte sie es in ihrer Hochzeitsnacht, als Andrew betrunken zu ihr gekrochen war, um sie zu begrapschen, um ihr Nachthemd nach oben zu schieben und die Hände über ihren Körper wandern zu

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