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Ein Antrag nach Mitternacht

Ein Antrag nach Mitternacht

Titel: Ein Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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lassen. Francesca verspürte noch jetzt die Erniedrigung, nackt vor ihm auf dem Bett zu liegen und von ihm angestarrt zu werden, während Angst sie überfiel, sie könnte einen schrecklichen Fehler begangen haben. Ihr Ehemann hatte sie nur weiter angesehen und dabei seine Hose aufgeknöpft und heruntergelassen, sodass sein pulsierender Schaft zum Vorschein kam.
    Vor Entsetzen hatte sie die Augen zugekniffen und es über sich ergehen lassen, dass er ihre Beine auseinanderdrückte, sich auf sie legte und so rücksichtslos in sie eindrang, dass sie vor Schmerzen zu schreien begonnen hatte. Dies war für ihn jedoch kein Grund gewesen, sie nicht wieder und wieder zu nehmen, bis er schließlich völlig verschwitzt in sich zusammensackte.
    Es hatte etwas gedauert, ehe sie erkannte, dass er auf ihr liegend eingeschlafen war. Mit viel Mühe war es ihr gelungen, sich zu winden und zu drehen, bis sie sich von ihm befreit hatte. Danach zog sie hastig ihr Nachthemd an, legte sich auf die Seite und rollte sich schluchzend zusammen, bis sie irgendwann die Erinnerung verlor.
    Am nächsten Morgen entschuldigte sich Andrew bei ihr, dass er ihr wehgetan hatte. Er versicherte ihr, eine Frau empfinde dabei nur beim ersten Mal Schmerzen. Nach dieser Zusicherung hoffte sie, dass es von nun an nur noch besser werden könne. Hatte nicht ihre Mutter auf ihre wortkarge Art eine Andeutung gemacht, dass nach der Hochzeitsnacht das Schlimmste hinter ihr liegen würde? Damals war Francesca nicht klar gewesen, was das bedeuten sollte, aber nach diesem Erlebnis gab es keinen Zweifel, dass ihre Mutter genau das gemeint haben musste.
    Außerdem war Andrew betrunken gewesen, und ganz sicher würde er zärtlicher und liebevoller sein, wenn er nüchtern war. Hinzu kam, dass sie nun wusste, was sie erwartete, also würde es nicht wieder so erschreckend und peinlich für sie sein.
    Doch natürlich irrte sie sich. Zugegeben, nach dem ersten Mal war es nicht mehr so schmerzhaft, aber sie spürte nichts von der Zärtlichkeit und den Glücksgefühlen, von denen sie geglaubt hatte, sie in der Ehe zu finden. Stattdessen empfand sie nur wieder die gleiche Verlegenheit und Demütigung, wenn er mit den Händen über ihre nackte Haut strich, ihre Brüste drückte und seine Finger zwischen ihre Schenkel schob. Abermals ließ sie es über sich ergehen, dass er rücksichtslos in sie eindrang, bis er Befriedigung gefunden hatte. Anschließend kamen ihr wiederum die Tränen, nur dass Andrew diesmal wach war und es nicht übersehen konnte, woraufhin er zu fluchen begann und ihr Bett verließ.
    Auch in der Zeit danach änderte sich nicht viel. Zwar tat es nicht mehr so sehr weh, und manchmal verspürte sie sogar überhaupt keine Schmerzen, doch sie fühlte sich jedes Mal unbehaglich und erniedrigt. Außerdem musste sie feststellen, dass Andrew meistens betrunken war. Sie fürchtete sich davor, wenn er zu ihr ins Bett stieg und sein Atem nach Portwein stank, wenn seine Hände nach ihren Brüsten und ihrem Hintern griffen, wenn er sie mit heftigen, rücksichtslosen Stößen malträtierte.
    Sie lernte schnell, die Augen zu schließen, den Kopf wegzudrehen und an etwas anderes zu denken, und tatsächlich war es dann auch schon bald überstanden. Andrew schimpfte, dass sie so steif wie ein Brett im Bett lag. Er bezeichnete sie als eiskalt. Die billigste Hure beschere ihm mehr Vergnügen als Francesca, sagte er ihr einmal voller Verbitterung. Und wenn sie sich über seine Untreue beklagte, dann hielt er ihr vor, dass er sich keine Geliebte nehmen müsste, wenn sie eine vollwertige Frau wäre.
    Francesca wünschte, sie hätte ihm widersprechen können, doch sie befürchtete, dass er recht hatte. Sie hatte andere Frauen reden hören, wie sie sich kichernd erzählten, was sich in deren Ehebetten abspielte. Hinter vorgehaltenem Fächer wurde getuschelt, wie geschickt ein bestimmter Mann sich verhielt, oder es wurde die Ausdauer dieses oder jenes Herrn gelobt oder über die Fertigkeiten irgendeines Lords spekuliert. Allem Anschein nach hatten andere Frauen ihren Spaß, aber keine Angst vor ihrem Mann.
    Sie fragte sich, ob wohl etwas in ihr gestorben war, als Rochford ihr das Herz gebrochen hatte. Doch vielleicht war ihm ja noch vor einer möglichen Heirat die ihr innewohnende Kälte bewusst geworden, und womöglich war es ja ihre eigene mangelnde Leidenschaft gewesen, die ihn in Daphnes Arme getrieben hatte. Ihre Vermutung war dahin gegangen, dass es der Gentleman in ihm war, der ihn

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