Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
nicht.« Er drehte sich wieder zu Thierry um. »Du akzeptierst also die Bestrafung, für die ich mehr als ein Jahrhundert gebraucht habe.«
Thierry sah mich nicht an. »Lass erst Sarah frei.«
Nicolai lächelte. »Aber, Thierry, mein alter Freund, Sarah ist doch Teil deiner Strafe.«
Thierrys Augen weiteten sich, und er kämpfte mit seinen Handschellen, während Janie wie eine Statue hinter ihm stand. »Sarah, lauf!«
Aber ich hatte keine Chance. Mit einer Schnelligkeit, die ich weder bei einem Menschen noch bei einem Vampir jemals beobachtet hatte, war Nicolai hinter mir und legte einen Arm um meinen Hals, während ich mein Gehirn nach einer passenden Selbstverteidigungstaktik durchforschte. Mir fiel nichts ein.
»Ja«, flüsterte Nicolai in mein Ohr. »Bevor ich dich töte, Thierry, werde ich die Frau aussaugen, die du liebst. Als Letztes wirst du sehen, wie das Leben aus ihren Augen schwindet, ohne dass du etwas tun könntest, um sie zu retten.« Er ließ sein Gesicht meinen Hals hinuntergleiten, wo die Bissspuren von neulich immer noch schwach zu erkennen waren. Er zog den Kragen meiner Bluse hinunter.
»Hey«, sagte Janie. »Ist das die Halskette, nach der ich gesucht habe? Da an deinem Vampirhals? Was zum Teufel soll das?«
Ich ignorierte sie, weil mir gerade ein schrecklicher Gedanke kam. »Nicolai... Sind Sie... Sind Sie für die Vampirangriffe in der letzten Zeit verantwortlich? Die Morde? Ich hatte gehofft, dass es nicht wahr wäre. Dass ein Vampir... dass ein Vampir nicht...«
»Nicht töten würde?« Ich spürte, wie er an meinem Ohr schmunzelte. »Einer anderen Seele nichts zuleide tun würde? Dass sie unschuldige Kreaturen wären, die seit Jahrhunderten zu Unrecht ungeheuerlicher Verbrechen angeklagt würden? Dass die Jäger absolut falsch handelten? Ich hätte gedacht, dass du deine naive Meinung über deine Spezies nach neulich Abend geändert hättest. Und dass du Thierry verdächtigen würdest. Aber das hast du nicht, oder? Keine Minute.«
Ich schaffte es, den Kopf zu schütteln. »Thierry würde so etwas nicht tun.«
Er holte Luft und schob die Haare an meinem Hals zur Seite. »Treu ergeben bis zum Ende. Genau wie Elisabeth.«
Ich wehrte mich, aber der Kerl war genauso stark, wie er aussah. Er hielt meinen Kopf so, dass ich ihn noch nicht einmal beißen konnte. »Nur zu Ihrer Information, Nicolai, Ihre Elisabeth war ein ganz schönes Flittchen. Sie hat versucht, Thierry zu verführen. Sehr treu ergeben. Ich schätze, dass Ihre Abwesenheit ihr Herz auf Abwege gebracht hat, oder?«
»Halt die Klappe.« Er drückte den Arm noch fester um meinen Hals. Ich würgte unter dem heftigen Druck.
»Es stimmt«, sagte Thierry, in dem Scheinwerferlicht glitzerten seine Augen wie Diamanten. »Und ich war nicht der Erste.«
»Lügner.«
Janie nahm den Pflock in die andere Hand und drückte ihn gegen Thierrys Hals, um ihn am Weitersprechen zu hindern, aber ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf Nicolai und mich.
»Stimmt das?«, fragte sie. »Bist du für die Morde verantwortlich?«
Ich spürte seine Lippen an meinem Hals und erschauderte. »Ein Mann hat seine Gelüste. Und manchmal kann man sie nicht unterdrücken. Nicht wahr, Thierry?«
Sie runzelte die Stirn. »War das ein Ja?«
Er schnaufte. »O Janie. Du bist immer so neugierig. Das mag ich an dir. Ja. Ich nehme mir, was ich will und wann ich will. Und das habe ich so gehalten, seit ich ein Zögling war. Jäger, andere Vampire, Menschen. Es ist mir egal, wessen Blut ich koste. Ich bin an keine menschlichen Regeln gebunden. Wenn mehr Vampire denken würden wie ich, hätten wir keinen Grund, die Jäger zu fürchten. Dann hätten sie Angst vor uns. Merk dir das die kurze Zeit, die du noch am Leben bist, Thierry. Dass nur die Starken überleben.«
»Nicolai... nicht!«, schrie Thierry.
Ich spürte einen brennenden Schmerz, als Nicolai seine Reißzähne in meinen Hals schlug. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nicht denken. Ich hätte mich heftiger gegen ihn wehren sollen. Ich hätte mehr Selbstverteidigungstaktiken trainieren sollen. Ich sollte mehr meinem Kopf und nicht so sehr meinem Herzen folgen. Das brachte mich nur in Schwierigkeiten.
Ich kam hier nicht heraus. Und es war niemand mehr da, um mir zu helfen. Uns zu helfen.
Plötzlich zuckte Nicolais Körper, und ich schrie auf, als er seine Reißzähne aus meinem Hals zog. Ich taumelte ein paar Schritte von ihm weg. Er blickte an sich selbst herunter, dann zog er einen Pfeil aus
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