Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
Finger von ihr, zum Teufel«, knurrte Thierry hinter seinem Rücken.
Nicolai hob eine Augenbraue und drehte sich um. »Thierry, mein alter Freund. In Anbetracht deiner derzeitigen Lage solltest du hier lieber keine Anweisungen geben.«
Ich war extrem verwirrt. »Nicolai... was ist los? Was geht hier vor?«
»Was los ist?« Er lachte. »Wo soll ich bloß anfangen?«
»Wie wäre es mit Gideon?«, brachte ich hervor. »Ich dachte, er sei in der Stadt. Oder war das auch eine Lüge?« Ich blickte zu Janie, die jetzt einen Holzpflock in der Hand hielt.
»Ups.« Sie grinste. »Wird meine Nase jetzt länger?«
Ich bemerkte, wie Nicolai seine Zunge über seine Reißzähne gleiten ließ, die länger als üblich waren, und mich musterte wie seine Beute. Kein gutes Gefühl, um es milde auszudrücken. Was war los mit ihm? Was wollte er?
»Ich muss zugeben, Sarah, dass meine Absichten ehrenhaft waren, als ich in die Stadt gekommen bin. Mein Plan war es, Gideon Chase zu ermorden, wenn er sich dir nähern würde. Es wäre meine größte Tat gewesen.«
»Ihn umbringen?«, wiederholte ich mit weit aufgerissenen Augen. »Sie haben nichts davon gesagt, dass Sie ihn umbringen wollten. Ich dachte, Sie wollten ihn nur gefangen nehmen.«
Er schüttelte den Kopf. »Und ihn vor der Welt verstecken? Vielleicht mit ihm diskutieren und ihn dann freilassen? Du bist so jung und dumm. Ich bin ehrlich überrascht, dass Thierry sich für dich interessiert oder was auch immer. Als ich angekommen bin, habe ich große Dinge von der Schlächterin der Schlächter erwartet. Ich hatte so viel Hoffnung auf sie gesetzt. Du warst meine größte Enttäuschung.« Er blickte hinüber zu Thierry. »Zugegeben, sie ist jung und attraktiv, aber was ist sonst noch dran an ihr? Erzähl mir nicht, dass es dir wirklich etwas bedeutet, was mit diesem Mädchen geschieht.«
Thierrys Miene verfinsterte sich, und er wehrte sich erneut – erfolglos – gegen seine Fesseln. »Wenn du sie anfasst, wirst du einen schrecklichen Tod erleiden.«
Auf einen Blick von Nicolai hin war Janie mit einem Schritt bei Thierry und ließ die Spitze des Holzpflocks an seinem schwarzen Hemd hinuntergleiten.
»Ich würde an deiner Stelle die Klappe halten«, riet Janie. »Nicolai hat schlechte Laune. Offen gestanden, ich auch. Nicolai, ich dachte, du hättest gesagt, wenn ich sie hierhergeschafft habe, würdest du dich um Thierry kümmern und ich bekäme das kleine Miststück.«
Miststück? Mehr fiel ihr nicht ein? Wenn ich mich nicht gerade zu Tode gefürchtet hätte, wäre ich ernsthaft beleidigt gewesen.
Er schenkte ihr ein kühles Lächeln. »Ich habe meine Pläne geändert.«
»Ach, und wann ist das passiert?« Sie spannte ihren Kiefer an.
»Vor einiger Zeit.« Nicolai drehte sich wieder zu mir
um. Ich trat instinktiv einen Schritt zurück. Seine schwarzen Augen sahen gefährlich aus. Was war sein Problem mit mir? Was hatte ich getan, um ihn dermaßen zu verärgern?
»Also...« Ich versuchte normal zu atmen. Es war alles nicht so schlimm. Nein. Wenn ich mir das weiterhin sagte, würde vielleicht alles gut werden. Nicolai war einer der Guten. Er hatte mir sein Blut gegeben, nachdem Thierry mich gebissen hatte. Er war der Anführer des Rings, um Himmels willen. »Ich glaube, wir haben ein paar Dinge zu besprechen. Warum trinken wir nicht alle irgendwo einen Kaffee und plaudern? Es gibt keinen Grund, warum wir nicht alle Freunde sein könnten.«
Na klar. Ich fand es ja selbst nicht so richtig überzeugend. Aber es war immerhin einen Versuch wert.
Ein grausames Lächeln umspielte seine Lippen. »Mäßig attraktiv. Und nicht besonders helle. Deine naiven Versuche, komisch zu sein, sind wenig anziehend.« Er wandte sich an Thierry. »Ich verstehe es immer noch nicht. Aber von mir aus. Du willst wissen, wann ich meine Pläne geändert habe, Janie?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Eigentlich hatte ich mich gerade fast damit abgefunden.«
»Es war, als ich neulich Abend in den Nachtclub gekommen bin und Sarah bewusstlos und blutend vorgefunden habe. Ich wusste sofort, was passiert war. Dass Thierry sie fast ausgesaugt hatte und sie dem Tod überlassen hatte.«
Ich sah, wie Thierry bei diesen Worten förmlich zusammenzuckte.
»Da wusste ich auch, dass an den Gerüchten über die Schlächterin der Schlächter nichts dran ist, weil das niemand
mit einem Quäntchen Kraft oder gesundem Menschenverstand passiert wäre«, fuhr Nicolai fort, »und es war, als wenn es die letzten
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