Ein Bodyguard zum Heiraten? (German Edition)
zuhörte, desto mehr verfinsterte sich seine Miene. „Zum Teufel noch mal“, fluchte er vor sich hin, als der Freund seinen Bericht beendet hatte.
„Genau das habe ich auch gesagt. Was willst du dieser de Luca davon erzählen?“
„Alles.“
„Das wird ihr nicht gefallen.“
„Nicht gefallen? Sie wird fuchsteufelswild sein.“
„Gut, dass du ihr das beibringen musst – und nicht ich.“
„Feigling.“
„Es sind immer die Vorsichtigen, die überleben.“ Mit diesem Kommentar beendete Juice das Gespräch.
Etwa zwanzig Minuten später verließ Téa das Haus. Sie gab Krendal zum Abschluss noch die Hand und kam dann mit schnellen energischen Schritten auf das Auto zu. Nachdem sie auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, knallte sie heftig die Tür zu.
„Dieser Mistkerl!“
Luc versuchte den Grad ihrer Erregung einzuschätzen und kam zu dem Schluss, dass sie kurz vorm Explodieren sein musste. „Ich vermute mal, mit Mistkerl meinst du Cousin Connie und nicht Mr Krendal.“
„Allerdings. Cousin Connie, diese Ratte.“ Sie machte eine herrische Handbewegung. „Fahr los, bitte. Vielleicht verraucht dabei mein Zorn etwas.“
Dabei wusste sie ja noch nicht mal alles. „Okay.“
Während der Rückfahrt herrschte Schweigen. Soll sie erst mal verarbeiten, was Krendal ihr mitgeteilt hat, dachte er. Vielleicht ist sie dann besser in der Lage, meine Neuigkeiten zu verkraften.
Dunkle Wolken, die Vorboten des angekündigten Unwetters, zogen auf, passend zu Téas Stimmung. Nach einem Blick auf die Uhr kalkulierte er die Zeit, die sie noch brauchen würden, und kam zu dem Schluss, dass sie die Hotelanlage noch trocken erreichen müssten.
Als er vor ihrem Pavillon einparkte, war der Himmel bereits nachtschwarz, aber es hatte noch nicht zu regnen begonnen. Schnell drängte er Téa hinein und schaltete das Licht an. Während er nach einer Taschenlampe oder Kerzen suchte, für den Fall, dass durch das Unwetter der Strom ausfiel, checkte Téa stirnrunzelnd ihre Handys.
„Stimmt was nicht?“
„Kein Empfang. Hoffentlich machen sich Madam und die Mädchen keine Sorgen.“ Und hoffnungsvoll fügte sie hinzu: „Vielleicht haben sie ja auch gar nicht versucht, mich zu erreichen.“
Er stellte einige Kerzen auf, die er im Küchenschrank gefunden hatte. „Für wie wahrscheinlich hältst du das?“
„Du hast recht, die Wahrscheinlichkeit geht gegen null.“ Sie seufzte auf. „Ich glaube, ich brauche einen Drink.“
„Du hast Glück“, sagte, während er den Kühlschrank inspizierte. „Weil hier meistens Flitterwöchner wohnen, haben sie eine Flasche Sekt deponiert, wahrscheinlich als kleine Aufmerksamkeit des Hauses. Was meinst du, dürfen wir schon wieder was trinken?“
Nach einem Blick auf ihre Armbanduhr nickte Téa. „Vierundzwanzig Stunden keinen Alkohol, hat der Doktor gesagt. Da sind wir gerade drüber.“
„Na wunderbar.“
Vorsichtig öffnete Luc die Flasche und goss zwei Plastikbecher voll. Téa nahm einen Schluck.
„Hm, gar nicht übel“, meinte sie überrascht. „Im Gegenteil, der ist richtig gut. Kommt er aus Kalifornien?“
„Ja, aus dem Napa Valley.“
„Na dann …“ Nachdem sie noch etwas getrunken hatte, erklärte sie: „Ich muss dir noch etwas sagen.“
„Über Krendal?“
„Nein. Es geht um den Abend, an dem wir wegen Rafes Geburtstagsparty bei Primo waren.“
„Verstehe. Du willst mir sicher erklären, warum du wirklich so durcheinander warst, als wir nach Hause fuhren. Warum du deine Energie plötzlich ausschließlich der Arbeit und dem Schutz deiner Familie widmen wolltest.“
„Genau. Hat dir Sev denn gar nichts davon gesagt?“
„Kein Sterbenswörtchen.“ Und dafür sollte er noch teuer bezahlen, schwor sich Luc. „Was war denn los?“
„Dein Cousin hat mir gesagt, dass unsere Produkte nicht mehr dem üblichen hohen Qualitätsstandard entsprechen.“
Das passte zu dem, was Juice ihm berichtet hatte. „Und deshalb also deine Unterredung mit Conway am Montagmorgen. Bin gespannt, was er dazu gesagt hat.“
„Er meinte, da läge ein Fehler vor, und er würde sich darum kümmern.“
„Und das hast du ihm abgekauft?“
„Quatsch, natürlich nicht. Der Typ kann genauso schlecht lügen wie ich.“
Luc lachte auf. „Liegt wahrscheinlich in den Genen.“
„Möglich. Auf jeden Fall hat er darauf bestanden, dass ich mich da raushalte. Als ich ihm dann klarmachte, dass ich ja das Unternehmen mit all den Missständen in ein paar Wochen übernehmen
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